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Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2

Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2

Titel: Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Ashton Smith
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Umfang erblickte, übermannten ihn Staunen und Ehrfurcht bei dem Gedanken daran, dass es sich um ebenjenen roten Stern handelte, an den er in einer anderen Welt die teils lyrischen, teils ironischen Verse seiner Ode gerichtet hatte. Vor Begeisterung hätte er am liebsten laut losgejubelt.
    Am Ende der Spiralbrücke gelangten sie an einen weiteren geräumigen Pavillon. Darin stand ein hoher Tisch, an dem mittels gewundener Stäbe zahlreiche Sitzgelegenheiten befestigt waren. Tisch und Stühle bestanden aus dem gleichen Material, einem hellen, leicht ins Graue changierenden Metall. Als sie diesen Pavillon betraten, erschienen zwei seltsame Wesen, die sich vor Vizaphmal verbeugten. Vom Körperbau her ähnelten sie im Wesentlichen dem Wissenschaftler, allerdings waren sie nicht ganz so groß und ihr Hautton fiel eher trüb und matt aus, ohne auch nur die geringste Andeutung eines Schillerns. Aufgrund gewisser bizarrer Merkmale vermutete Alvor, dass die beiden von unterschiedlichem Geschlecht waren.
    »Sie haben recht«, sagte Vizaphmal, seine Gedanken lesend. »Diese beiden sind ein Männchen und ein Weibchen der untergeordneten Geschlechtsarten, die wir Abbar nennen. Sie stellen die Arbeiter und die Gebärerinnen unserer Welt. Es gibt noch zwei weitere übergeordnete Geschlechter, die fortpflanzungsunfähig sind. Sie bilden die intellektuellen, ästhetischen und herrschenden Schichten, zu denen ich zähle. Wir bezeichnen uns selbst als Alphads. Die Abbar sind zahlreicher, dafür jedoch von uns abhängig; zwar mögen sie ebenso gut unsere Sklaven wie auch unsere Eltern sein, doch die in Ihrer Welt verbreitete Vorstellung, seinen Eltern mit Achtung zu begegnen, würde man hier als wahrhaft sonderbar betrachten. Wir überwachen ihre Vermehrung, um ein angemessenes Verhältnis zwischen Abbar und Alphads zu wahren. Wie die Nachkommenschaft beschaffen ist, wird durch die Injektion gewisser Seren zum Zeitpunkt der Empfängnis bestimmt. Wir selbst mögen zwar unfruchtbar sein, dennoch sind wir durchaus zu dem fähig, was Sie Liebe nennen. Unsere amourösen Freuden sind ihrer Natur nach weitaus vielfältiger als die Ihren.«
    Damit wandte er sich an die beiden Abbar. Die phonetischen Formen und Kombinationen, die von seinen Lippen drangen, wichen auf unbeschreibliche Weise von dem gebildeten Englisch ab, in dem er sich mit Alvor unterhalten hatte. Er gab merkwürdige Kehl- und Zungenlaute von sich und seltsam lang gezogene Vokale, die Alvor, obwohl er später diese Sprache zu erlernen versuchte, niemals so recht zuwege brachte. Dies war ein Indiz dafür, dass seine Sprechorgane sich grundlegend von denen Vizaphmals unterschieden.
    Die beiden Abbar verneigten sich so tief, dass ihre Köpfe beinahe den Boden berührten, und verschwanden zwischen den Säulen in einem Flügel des Gebäudes. Bald darauf kehrten sie zurück, lange Tabletts balancierend, auf denen unbekannte Speisen und Getränke in nicht irdisch geformten Utensilien auf den Verzehr warteten.
    »Nehmen Sie Platz«, sagte Vizaphmal. Das Mahl, das nun folgte, war alles andere als unangenehm und das Essen recht schmackhaft, auch wenn Alvor nicht zu sagen vermochte, ob es sich um Fleisch oder Gemüse handelte. Er erfuhr, dass es in der Tat beides war. Sein Gastgeber erklärte ihm, dass es sich um die zubereiteten Früchte einer Pflanze handelte, deren Zellzusammensetzung und charakteristische Merkmale halb tierisch waren. Diese Pflanze wachse wild und wegen ihrer beweglichen Äste und der giftigen Dornen jage man sie mit derselben Umsicht, wie man sie bei der Jagd auf ein gefährliches Tier walten lasse. Bei den beiden Getränken handelte es sich um einen hellen, farblosen, aus einer Wurzel gewonnenen Wein mit leicht säuerlichem Aroma und um dunkles, süßliches Wasser aus den natürlichen Vorkommen dieser Welt. Alvor fiel auf, dass es einen salzigen Nachgeschmack besaß.
    »Es ist an der Zeit«, erklärte Vizaphmal, als sie das Mahl beendet hatten, »Ihnen ganz offen zu sagen, weshalb ich Sie hierhergebracht habe. Begeben wir uns in den Teil meines Hauses, den Sie als Laboratorium oder Werkstatt bezeichnen würden. Darin befindet sich auch meine Bibliothek.«
    Sie passierten mehrere Pavillons und gewundene Säulengänge und gelangten schließlich an die kreisrunde Mauer in der Mitte des Bauwerks. Eine hohe, schmale, mit sonderbaren Schriftzeichen versehene Tür gewährte Einlass in einen riesigen, fensterlosen Raum, der von einem gelben Leuchten erfüllt wurde, dessen

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