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Die Grabstein-Clique

Die Grabstein-Clique

Titel: Die Grabstein-Clique Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hingestellt, und sehr langsam sank ihr Schwanz nach unten. Kein gutes Zeichen, denn diese Haltung verriet eine gewisse Angriffslust.
    Sollte ich daran glauben?
    Sie öffnete den Mund, fauchte.
    Kein normales Geräusch, denn es wurde zudem von einem Schwall aus Schwefeldampf begleitet, der zischend seinen Weg fand, als wollte er mich einfangen.
    Der Schwefeldampf trübte meine Sicht. Ich trat zur Seite, um die Katze aus einem anderen Winkel zu erreichen, aber ich sah sie nicht mehr. Sie schien sich aufgelöst zu haben und eins mit dem verdammten Nebel geworden zu sein.
    Dort, wo sie gestanden hatte, sah es aus, als würde die Erde kochen und erhitzt sein. Sie brodelte tatsächlich. Ein tiefes, im Erdboden verborgenes Grummein, als würde dort ein gräßliches Monster röchelnd sein schauriges Leben aushauchen.
    Weil ich das schrille Lachen hörte, drehte ich mich um. Scan Watkins hatte es ausgestoßen. Aber es war beileibe kein fröhliches Lachen, sondern mehr ein ängstliches Geifern. Mit einer Hand schlug er dabei auf seinen Schenkel. »Was hat er?«
    Suko hob die Schultern. »Der Anblick der Katze hat ihm den Schock versetzt, John. Er ist fest davon überzeugt, daß sich in diesem Tier der Teufel gezeigt hat. Erst der Hund, dann diese streunende Wildkatze. Wie siehst du das?«
    »Da kann er recht haben.«
    Als hätte mich der Mann nicht gehört, fing er an zu schreien. Allerdings klang es nicht sehr laut, weil der Nebel seine Schreie schluckte. »Es war der Teufel, verflucht. Ja, es war der Teufel! Er hat sein Gebiet ausgeweitet! Er begleitet uns! Er will unsere Seelen, er will unser Leben, er will unsere Körper verdorren!«
    Suko schüttelte ihn durch. Er fuhr ihn hart an, Sean Watkins verstummte, preßte die Hände vor das Gesicht, um so zu zeigen, wie er sich vor der Welt abschotten wollte.
    »Wir gehen weiter«, sagte ich.
    Und Suko zog den Mann herum. Sean torkelte manchmal neben ihm her. Ersah überhaupt nicht nach rechts oder links, stierte ausschließlich zu Boden, während sich seine Lippen permanent bewegten, ohne daß er auch nur ein Wort sagte.
    Trotz des Nebels erkannten wir, daß sich die Umgebung dort veränderte. Wiesenähnliche Flecke wurden von den Schwaden überschwemmt. Die Luft drückte immer mehr. Ich konnte mir vorstellen, daß sich der Himmel bezog und hoffte nur, nicht im Kreis gelaufen zu sein. Manchmal vernahmen wir Stimmen. Tiere gaben ihre Laute ab, und sie hörten sich immmer kreischend an.
    Wahrscheinlich waren es Vögel, die sich ebenfalls gestört fühlten und mit dem schwefliggelben Nebel überhaupt nicht zurechtkamen. Blieb es bei der Katze, oder würde sich der Teufel uns noch in einer anderen Gestalt entgegenstellen.
    Zunächst blieb es dabei.
    Bis zu dem Augenblick, als sich vor uns die Erde bewegte. Suko hatte es gesehen, nicht ich.
    »Achtung, John!« rief er, wuchtete seinen Körper gegen den des Sean Watkins, so daß beide nach rechts flogen.
    Ich tauchte ebenfalls in diese Richtung, überrollte mich, kam zur Ruhe und konnte erkennen, was Suko gemeint hatte.
    Vor uns löste sich ein großer Felsbrocken vom Boden. Er schwebte zunächst einmal in der Luft und sah aus, als wäre er von zwei Händen gestemmt worden.
    Dann wirbelte er auf Suko und Sean Watkins zu, flammte innen auf, und ich hörte einen Schuß.
    Der künstliche Nebel schluckte selbst den Klang der Beretta, aber Suko hatte die Silberkugel gegen den Felsen gesetzt – und ihn vernichtet, denn er spritzte auseinander und war verglüht.
    Mein Partner stand auf. Aus meiner Sicht bewegte er sich wie ein Gespenst. »Unser Freund versucht es mit allen Mitteln«, sagte er. »Dem müssen wir die Ohren stutzen. Stehen Sie auf, Sean, der Käse ist für diesmal wieder gegessen.«
    Auch ich erhob mich. Watkins beschwerte sich, daß Suko den Angriff so locker nehmen konnte, der aber lachte nur. »Wir haben Ihnen doch gesagt, daß wir mit dem Höllenherrscher unsere Erfahrungen besitzen. Jetzt erleben Sie, daß wir Ihnen keinen Bären aufgebunden haben, mein Lieber.«
    Der Wildhüter schüttelte nur den Kopf. Seine Welt war längst zusammengebrochen. Es glich schon einem kleinen Wunder, daß er in seinem Zustand die Orientierung noch nicht verloren hatte. Zwei Angriffe des Höllenfürsten hatten wir abwehren können, aber wir kannten ihn beide sehr gut. Wir wußten, wie gefährlich Asmodis war, daß er zu immer neuen Tricks griff, sich aber nicht in unsere Nähe traute, da ich durch mein Kreuz, mit einer mächtigen Waffe vor

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