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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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ganz bestimmten Punkt oder in einer ganz bestimmten Richtung auflebt, den Hypertunnel zum Entstehen bringt. Na ja, das sind nicht meine Probleme. Was hat man übrigens über die schweren Substanzen herausgefunden, die in beiden Existenzebenen zugleich bestanden haben?«
    »Daran wird noch gearbeitet. Man vermutet, daß es sich um spezielle synthetische Stoffe handelt.«
    »Besten Dank für die Informationen. Ich muß mich jetzt auf den Weg machen, da ich eine Verabredung mit Haynes habe. Ich werde mich später um Cardynge kümmern und mir seine Klagen anhören.«
    Haynes begrüßte den jungen Lens-Träger freundlich, runzelte jedoch die Stirn, als er die Sturmsignale im Gesicht des anderen bemerkte.
    »QX«, sagte er müde. »Wenn wir das alles noch einmal durchsprechen müssen – bitte sehr, Kim.«
    »Zweiundzwanzig Männer«, sagte Kinnison hart. »Ich habe sie ermordet. Ich bin für ihren Tod verantwortlich.«
    »Wenn Sie unbedingt auf Ihrem fanatischen Standpunkt bestehen, muß ich Ihnen sogar recht geben«, erwiderte der alte Mann zur Überraschung des Lens-Trägers. »Ich will nicht versuchen, Ihre Einstellung zu diesem Problem zu ändern – dazu sind Sie wahrscheinlich noch zu jung. Es gibt Dinge, die Sie allein schaffen können, die Sie vielleicht sogar besser schaffen, wenn Ihnen niemand hilft. In solchen Fällen habe ich mich niemals geweigert, Sie allein gehen zu lassen. So etwas gehört zu Ihrer Arbeit. Was Sie aber im Ansturm Ihres selbst heraufbeschworenen seelischen Leides vergessen, ist die Tatsache, daß die Patrouille an erster Stelle stehen muß. Die Patrouille ist wichtiger als das Leben einzelner Menschen oder Menschengruppen.«
    »Aber das ist mir bekannt, Sir«, wandte Kinnison ein. »Ich ...«
    »Wenn das der Fall ist, muß ich Sie ernsthaft daran erinnern, daß Sie sich nach diesem Grundsatz zu richten haben!« unterbrach ihn der Admiral. »Sie sagen, Sie hatten zweiundzwanzig Männer umgebracht. Gut. Nun sehen wir die Sache einmal von der anderen Seite. Was wäre besser für die Patrouille – bei einem erfolgreichen Unternehmen zweiundzwanzig Leute zu verlieren – oder den Verlust eines Freien Lens-Trägers hinzunehmen, ohne daß dieser Tod irgendwelche Informationen oder sonstigen Vorteile brächte?«
    »Nun ... ich ... Wenn Sie es so ausdrücken ...«
    »Aber anders können wir es gar nicht ausdrücken«, erwiderte der alte Mann. »Wir wollen das Thema damit abschließen. Ich frage Sie jetzt in Ihrer Eigenschaft als Lens-Träger, der den Vorteil der Patrouille zu wahren hat. Wollen Sie den Hypertunnel allein in Angriff nehmen, oder soll ich Ihnen wieder die
Dauntless
mitgeben?«
    Kinnisons Gesicht spannte sich. Er konnte den Admiral nicht belügen, aber es war ihm auch unmöglich, die Wahrheit zu sagen. Die Todesqualen seiner Kameraden waren ihm noch zu gegenwärtig.
    »Sir, ich kann meinen Leuten unmöglich befehlen, einen solchen Tod auf sich zu nehmen!« sagte er schließlich.
    »Es bleibt Ihnen nichts anderes übrig. Oder wollen Sie Freiwillige aufrufen? Sie wissen selbst, was dann geschehen würde.«
    Und das wußte Kinnison nur zu gut. Er wußte, daß er sich dann vor Freiwilligen nicht retten konnte, ohne daß sein persönliches Problem gelöst war.
    »QX«, sagte er schließlich. »Es bleibt mir nichts anderes übrig. Aber die Sache gefällt mir nicht – ganz und gar nicht!«
    Eine halbe Stunde später wanderte er in Gedanken versunken auf das Flugfeld hinaus, als er plötzlich angerufen wurde.
    »Einen Augenblick, junger Mann! Ich habe schon nach Ihnen gesucht. Wann fliegen Sie los, um das Phänomen des Hypertunnels zu untersuchen?«
    Kinnison drehte sich um und erblickte Sir Austin Cardynge, der ihn in seiner ungeduldigen und nervösen Art immer an ein Huhn erinnerte, das verzweifelt seine Küken zusammenzuhalten versuchte.
    »Guten Tag, Sir Austin. Der Abflug ist für morgen fünfzehnhundert festgesetzt. Warum interessieren Sie sich dafür?«
    »Weil ich der Meinung bin, daß ich Sie auf dieser Reise begleiten muß. Der Termin paßt mir aber überhaupt nicht. Dienstag nachmittag findet ein Treffen der Mathematischen Gesellschaft statt, und am Mittwoch hat sich dieser verdammte Weingarde angemeldet ...«
    »Wie bitte?« fragte Kinnison verblüfft. »Wer sagt Ihnen, daß Sie überhaupt eine Erlaubnis zum Mitfliegen erhalten würden?«
    »Seien Sie kein Narr, junger Mann!« erwiderte der drahtige Wissenschaftler, »Ihr Intellekt sollte eigentlich in der Lage sein, zu erkennen,

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