Die grosse Fahrt der Sable Keech
standen, wieder zusammenzuwachsen.
»Dann sollten wir vielleicht wieder hinausgehen und den anderen helfen.« Er sah Wade fragend an.
Der Golem zeigte ein seltsam verzerrtes Gesicht, aus dem Janer nicht schlau wurde. Interne Kommunikation? Einen Augenblick später nickte Wade und wandte sich ab.
»Am besten verschließt du die Tür hinter uns«, empfahl er.
Vrell lenkte sein Schiff höher, bis die Geschütztürme vollständig über die Meeresoberfläche aufragten. Derweil lud er die gewaltigen Kondensatoren auf, aus denen die Energie für die beiden Partikelkanonen stammte. Er hatte Vrosts Schiff als Ziel erfasst und war bereit, auch weiter alles zu verdampfen, was von dieser Gausskanone abgefeuert wurde. Andere Geschütze hielten per Laserentfernungsmessung zahlreiche Objekte erfasst, die durch die Atmosphäre sanken.
Die Lage hier wurde langsam schlimm.
Mit den Sinnen seines anderen Selbst verfolgte Vrell den Kampf gegen die Polisdrohne. Da er das jüngste Gespräch zwischen dem Hüter und Vrost mitgehört hatte, konnte Vrell sich denken, wer die andere Drohne sein musste, obwohl diese inzwischen eine neue Hülse bewohnte. Ihre ihm vertraute Taktik bestätigte den Verdacht, aber die von ihr ausgehende Gefahr war minimal. Vrell wusste, dass ihr früherer Angriff auf sein Schiff nur mit knapper Not erfolgreich verlaufen war, und sollte sie dergleichen noch einmal probieren, gedachte Vrell sie vom Himmel zu brennen. Ihr früherer Erfolg lag nur darin begründet, dass die Sklavenreglercodes seines Vaters unterwandert worden waren und Ebulan im entscheidenden Augenblick durch einen Angriff der eigenen Leermenschen abgelenkt wurde. Vrell jedoch würde nicht abgelenkt sein, und seine einzigen verwundbaren Codeverbindungen – die zu dem Ozeanschiff, das nur wenige hundert Kilometer von ihm entfernt war – konnte er sofort abbrechen. Ebulans Fehler hatte darin bestanden, dass er seine Codes für unentschlüsselbar hielt. Vrell hingegen, der sich in das Gebiet der höheren Mathematik vorgewagt hatte, wusste, dass kein Code vor einer Entschlüsselung sicher war. Nein, die größte Gefahr für ihn ging weiter von Vrost aus. Er schickte jetzt ein Rückrufsignal an die eigene Drohne und schwenkte eine Waffenphalanx in eine Position, um deren Rückzug zu decken. Er benötigte alle seine Ressourcen, falls er das hier überleben wollte.
Die für die Reparatur des Subraumtriebwerks nötigen Berechnungen waren zur Hälfte abgeschlossen. Vrell überlegte, diese Arbeit abzubrechen, weil er das Triebwerk nur einsetzen konnte, falls er zuerst diesen Planeten verließ und auf sicherer Distanz zu ihrem Gravitationsschacht war. Er hielt es nicht für wahrscheinlich, dass Vrost ihm das ermöglichen würde. Allerdings kostete es Vrell nichts, wenn er die Kalkulationen weiter laufen ließ, und vielleicht bot sich ja in Zukunft eine Gelegenheit. Vorläufig ergriff er die für den eigenen Schutz nötigen Maßnahmen, und sie basierten auf der Bedrohung Vrosts mit nicht existierenden Gravotechwaffen des Hüters und Vrosts daraus resultierendem Zögern, eine Schiffswandlung wandelnder Leichen zu vernichten.
Vrell war nicht sehr optimistisch.
Ein Patt. Sniper wich von der Pradorkriegsdrohne zurück, und sie zog sich von ihm zurück. Als Sniper die Schäden begutachtete, die er erlitten hatte, war er richtig beeindruckt. Seine internen Systeme liefen nur noch zu siebzig Prozent; die Energiequellen waren halb erschöpft, und die Karusselle enthielten nur noch wenige Raketen. Äußerlich zeigte sich die einst glänzende Hülle inzwischen ramponiert und geschwärzt, und ihm fehlten sogar zwei Tentakel. Allerdings war auch die Pradordrohne nicht mehr in bester Verfassung: Ihr fehlte eine Klaue; radioaktives Gas sickerte aus einem Riss in der Panzerung, und die äußere Form entsprach nicht mehr ganz einer Kugel.
»Weißt du, Scheißbirne«, sendete Sniper, »ich spare mir noch eine kleine Implosionsrakete für diesen Riss in deinem Pelz auf.« Mit einem bisschen Glück konnte er die Pradordrohne provozieren, damit sie diesen Bereich besser schützte und so vielleicht an anderer Stelle verwundbar wurde.
»Mein Name lautet nicht Scheißbirne«, entgegnete sie. »Und solch billige Tricks funktionieren bei mir nicht.«
»Klar, schon kapiert. Wie heißt du dann?«
»Ich bin Vrell.«
Interessant.
»Das ist jetzt aber ein seltsamer Zufall.«
»Es ist kein Zufall – ich bin eine Kopie.«
»Ich verstehe … Nebenbei: Ich heiße
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