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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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entfernt aufs Deck krachte. Wenig später knallten die Überreste einer batianischen Waffe unweit dieser Stelle auf die Reling. Wade und Janer rappelten sich auf und traten auf den Gestürzten zu, der auf der Seite lag und sich beide Hände an den Kopf hielt.
    »Bist du okay?«, fragte Wade.
    Janer hielt das im ersten Moment für eine alberne Frage, bis es ihm wieder einfiel: Natürlich, ein Hooper!
    Begleitet von einem knirschenden Geräusch nahm der Mann die Arme vom Kopf. Seine Landung war hart gewesen, denn der Hooper fand es nötig, sich einen Augapfel in die Höhle zurückzustecken.
    Ein weiteres Knirschen ertönte, als er sich das Bein richtete. »Ich denke … ich brauche ein bisschen Hilfe«, brachte er hervor.
    Wade holte eine Komverbindung aus der Tasche und sprach hinein. Das war nur eine höfliche Geste gegenüber Janer und dem Seemann, denn er hätte die Worte auch einfach mit dem internen Funk übermitteln können. »Erlin, wir haben einen verletzten Hooper auf dem Mittschiffsdeckshaus direkt über dir.«
    Erlin antwortete aus der Verbindung: »Und?«
    »Er ist etwa hundert Meter tief aus der Takelage gestürzt. Er braucht vielleicht ein bisschen Hilfe beim Richten, ehe er sich wieder ganz heilt.«
    »Hooper fallen nicht von Masten«, entgegnete Erlin kurz und bündig.
    Der Golem blickte auf den gestürzten Mann hinab, der sich gerade mit der heilen Hand seitlich an den Kopf klatschte, um die Augäpfel zu richten. »Er ist nicht gefallen. Er wurde gestoßen.«
    Janer blickte auf und sah das Golemsegel am Mast herabkriechen wie eine riesige eiserne Vampirfledermaus. Es schwenkte den Kopf hin und her, und ein türkises Leuchten strahlte immer wieder in seinen Augen auf und schrumpfte zusammen.
    »Scheiße«, brummte Janer. »Was zum Teufel ist nur mit dem los?«
    »Ah«, sagte Wade, »meine andere Hälfte scheint unter einem kleinen inneren Disput zu leiden.«
    »Könnte eine gute Idee sein, von hier zu verschwinden«, schlug Janer vor, der wusste, dass es sich bei dem türkisen Leuchten um die Emissionen einer Partikelkanone handelte, die immer wieder on- und offline ging. In diesem Augenblick stieß das Segel einen langen schrillen Schrei aus, der Janer durchs Rückenmark zu laufen schien. Dann schwenkte es sich vom Mast in die Luft, breitete mit einem Schnapplaut die Monofaserflügel aus und glitt vom Schiff davon. Es drehte sich im Flug, und türkises Feuer blitzte herab. Eine Explosion krachte weiter unten, begleitet vom Geräusch heißen Metalls, das übers Deck schlitterte. Janer und Wade liefen zum Deckshausgeländer und sahen erneut dieses Feuer aus Zephirs Augen hervorzucken, diesmal ein Stück weiter entfernt am Schiff.
    »Er scheint zu einer Entscheidung gelangt zu sein«, stellte Wade fest.
    Weitere Schüsse fuhren aus dem Segel hervor, während es einmal um das Schiff herumschwenkte. Janer legte den Kopf schief und lauschte den Geräuschen der Zerstörung von der anderen Seite. »Ich denke nicht, dass ihr die Automatiklaser noch abschalten müsst – das tut er schon für euch.«
    »Er hat wahrscheinlich entschieden, dass sie den Tod repräsentieren«, sagte Wade und sagte dann in die Komverbindung: »Erlin, wir bringen den Verletzten zu dir. Ron, siehst du, was hier passiert?«
    »Was stellt dieses Mistvieh mit meinem Schiff an?«, erfolgte die Antwort des Kapitäns.
    »Zerstört die Automatiklaser.«
    »Das weiß ich, verdammt noch mal! Warum tut es das?«
    »Ich weiß nicht, aber du solltest lieber dafür sorgen, dass die Luken und Treppenhäuser dicht gemacht und verschlossen werden, wie geplant. Erlin, bleib in den Tankräumen, und halte die Türen geschlossen. Bist du bewaffnet?«
    »Jetzt ja.«
    Wade deutete auf den Hooper. »Ich trage ihn. Halte du mir den Rücken frei.«
    Sie erreichten die nächste Hauptmasttreppe just in dem Augenblick, als Janer ein Stück weit entfernt auf dem Hauptdeck sah, wie der erste rötliche Rhinozeroskopf, ohne Horn, übers Geländer spähte. Er schoss dem Tier ins Maul, ehe es eine Chance erhielt, weiter vorzudringen, und folgte dem Golem ins Treppenhaus, wobei er hinter sich das Türschloss aktivierte.
    Wade, der sich den Hooper über die Schulter gelegt hatte, wandte sich erneut an die Komverbindung. »Kann nicht selbst erkennen, was derzeit vorgeht, Ron. Wie sieht es aus?«
    »Vereinzelt gelangen Rhinowürmer an Bord, aber die Hauptmasse an der Wasserlinie löst sich vom Schiff. Wir zünden die Triebwerke in etwa zehn Minuten. Ah … Schnauf und

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