Die grosse Fahrt der Sable Keech
weggeschleudert. Orbus zog lässig ein Geschoss aus der eigenen Brust und warf es weg. Es schien ein Wunder, dass sie von diesem potenziellen Fleischwolf nicht alle in Stücke gehackt worden waren; dann brach der Beschuss unvermittelt ab.
Der sicherste Platz, entschied Forlam, war hinter einer der Drohnen, vorzugsweise dem Nautilus, der wahrscheinlich zur Polis gehörte. Langsam drückte er sich in diese Richtung an der Wand entlang und rechnete jeden Augenblick damit, dass die beiden Drohnen wieder aufeinander schossen. Seltsamerweise passierte für lange Sekunden nichts; dann zog sich die Pradordrohne auf einmal zurück, und neue Vibrationen schüttelten das Schiff.
»Das ist der süße Klang eines Testlaufs im Fusionstriebwerk«, erklärte die Polisdrohne. »Und jetzt geht auch die Antischwerkraft an Bord online.«
»Ahm«, war alles, was Forlam herausbrachte.
Ein Silbertentakel peitschte heran, schlang sich um seine Taille und zog ihn näher. Er stellte erst fest, dass es den anderen ebenso erging, als er dicht am kalten Körper der Drohne an den Rücken eines anderen Hoopers gedrückt wurde. Zum Glück konnte die Frau nicht den Kopf wenden oder die Zunge weit genug ausstrecken, andernfalls hätte Forlam, wie er überzeugt war, ein Auge an sie verloren.
Dann flog die rettende Drohne schon mit hoher Geschwindigkeit durch die Schiffskorridore. Eine Tür löste sich vor ihr auf; ein weiteres Flurstück folgte, noch eine Tür wurde zu Fragmenten reduziert, dann öffnete sich eine Art Kammer zu einem dreieckigen Flecken Himmel. Sie schossen über einem Wasserfall aus dem Schiff heraus – Meerwasser, das aus dieser Kammer strömte – und anschließend übers Meer hinweg. Forlam sah, wie sich das Pradorschiff drehte und dabei an eine vom Boden abgelöste Stadt erinnerte; dann wendete die Drohne scharf und beschleunigte ihren Flug übers Meer, sodass Forlam der Blick auf das Schiff versperrt wurde. Jetzt entdeckte er eine Insel und in der Ferne die Sable Keech. Als die Drohne zur Insel hinabsank, betete Forlam darum, dass er dort nicht in Gesellschaft von Orbus und seiner lustigen Truppe zurückgelassen wurde. Ehe er sich jedoch aufraffte zu protestieren, wurde er auf ein Holzdeck heruntergelassen. Sofort ging er hastig auf Distanz zur wackelnden Zunge der Frau, bis er mit dem Rücken an ein Paar massiver Beine stieß.
»Na, was für ein Scheiß – und wir haben keine Taue mehr übrig«, sagte eine vertraute Stimme.
Und eine gleichermaßen vertraute Stimme ergänzte: »Und auch keine Harpunen.«
Die Nachricht einer Passagierin, sie hätte gesehen, wie ein Mann am Schiffsrumpf heraufkletterte und dabei zwei blaue Leichen auf dem Rücken trug, weckte Janers Neugier weniger stark als der Anblick des Pradorschiffs, wie es aus dem Meer heraufstieg. Jetzt hing das Raumschiff reglos am Himmel. Es hatte weder auf den Abflug des Golemsegels reagiert noch darauf, dass eine menschliche Gestalt mit Metallhänden und -füßen an einem AG-Geschirr vom Deck der Sable Keech startete. Jetzt hatte Janer das alles verpasst, denn nachdem es zwei Morde begangen hatte, war das Golemsegel verschwunden, gefolgt von Isis Wade.
»Da wären wir«, sagte Kapitän Ron, als sie den U-Boot-Hangar betraten.
Janer starrte auf die vier Hooper, die auf dem Boden lagen. Anders als die beiden, die er zuvor an Deck gesehen hatte, kämpften diese hier gegen ihre Fesseln an und versuchten, die Kabel um ihre Handgelenke durchzubeißen, so weit ihnen die Schlangenzungen dabei nicht in die Quere kamen. Als sie Janer und Ron erblickten und die sechs Hooper in deren Begleitung, sprangen alle vier auf die Beine und versuchten zu fliehen, wobei sie tutende Zischlaute ausstießen, während sie durch den Hangar liefen. Ron trat einen Schritt weit zurück, schloss die Tür und lehnte sich mit dem Rücken daran. Er verschränkte die Arme. »Schnappt sie euch, Jungs.«
Die sechs Hooper nahmen die Verfolgung auf, schlugen zwei der vier rasch nieder und fesselten ihnen mit Klebeband die Beine. Ein Dritter wurde erwischt, kurz bevor er durch das Schimmerfeld springen konnte. Der Vierte lief direkt in Rons Faust und setzte sich mit verdrehten Augen abrupt auf den Hosenboden. Janer blickte auf die Waffe hinab, die er gezogen hatte, und seufzte. Dann blickte er sich um und stellte fest, dass sich ihm hier eine Gelegenheit bot, denn Wade hatte ihn über Zephirs Ziel informiert.
»Ron, ich muss aufbrechen«, verkündete er.
Der Kapitän zog eine Braue hoch,
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