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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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zusehen lassen können«, beschwerte er sich.
    »Jetzt«, flüsterte Forlam.
    Die Haut rings um die Messerwunde des ersten Hoopers wurde gelb, und der Fleck vergrößerte sich. Der Mann zitterte, und Schaum quoll ihm aus dem Mund. Das Krachen, mit der eine Handschelle aufriss, war bis zu Janers Platz vernehmbar, aber der Mann hob die freie Hand nur, um sich den Mund abzuwischen. Dem zweiten Mann ging es nun ähnlich. Der erste verdrehte die Augen und stieß ein langes Stöhnen hervor. Ein Riss breitete sich in seinem Rumpfaus, und schwarze Flüssigkeit lief heraus. Weitere Risse bildeten sich am Körper, und noch mehr Flüssigkeit lief auf die Plattform. Dann zerfiel der Mann richtig. Ein Bizeps löste sich vom Oberarmknochen. Die Eingeweide sprudelten aus dem ersten Riss hervor. Er sank jetzt zu Boden und löste sich dabei weiter auf. Was letztlich übrig blieb, das war ein dampfender Haufen voneinander getrennter Knochen, Fleischstücke und Organe, als hätte man den Mann einen Tag lang langsam dampfgekocht. Der zweite Mann war wenig später zu einem ähnlichen Haufen zerfallen. Janer trank mehr von seinem Rum. »Ich hätte euch beinahe die Macht verschafft, genau das zu tun«, sagte er und blickte dabei auf die beiden Hornissen im Schulterbehälter hinab.
    Ron und Forlam drehten sich zu ihm um, sahen, mit wem er redete, und wandten sich wieder der Plattform zu, auf die gerade eine Gruppe Hooper stieg, ausgerüstet mit Schaufeln, Eimern und Mopps.
    »Falls du dich erinnerst, hast du es getan, aber dann hat Kapitän Ambel sie mir wieder weggenommen. Aber sei versichert, dass eine solche Macht von mir nur selten genutzt worden wäre. Was eine der älteren Intelligenzen allerdings damit anstellen könnte, darüber spekuliere sogar ich nicht gern.«
    »Wie sind sie denn so, diese älteren Intelligenzen?«
    ›Unergründlich‹, war alles, was ihm der Schwarm an Antwort zu bieten hatte.
    Janer wandte sich wieder leichter Konversation mit zwei menschlichen Gefährten zu, als der Rum Anstalten traf, seine altbekannte Magie auf ihn wirken zu lassen. Irgendwann warf Janer ins Gespräch: »Sie haben kaum Angst gezeigt.«
    »Hooper fürchten einen schnellen Tod nicht«, sagte Ron.
    »Fürchten sie überhaupt irgendetwas?«
    »Oh ja, junge Hooper haben Angst davor, ins Meer zu fallen und nicht zu sterben.«
    »Und Alte Kapitäne?«
    »Das, was junge Hooper fürchten, und außerdem das Schicksal, dem sie entgangen sind, als Jay Hoop hier das Sagen hatte: Sie fürchten und verabscheuen die Entkernung oder die Implantation eines Sklavenreglers«, erläuterte Ron.
    »Aber … das liegt alles so lange zurück!«
    »Unterschätze niemals, was Alte Kapitäne bei dieser Vorstellung empfinden«, warnte ihn Ron.
    Anscheinend übergangslos saßen sie dann im Abendlicht zusammen und unterhielten sich über alte Schlachten. Janer fragte Ron, ob dieser wusste, was Keech derzeit tat.
    »Nach den letzten Meldungen, die ich erhalten habe, ist er nach Klader zurückgekehrt und arbeitet für die Polis-Monitorentruppe«, antwortete der Kapitän.
    »Immer noch Polizist?«, fragte Janer ungläubig.
    Ron musterte ihn. »Siebenhundertjahre als Toter hatten ihn nicht abgeschreckt, also was denkst du?«
    Anschließend zeigten sich Janer und Ron erpicht, Forlam die Wahrheit darüber zu entlocken, was er mit einer bestimmten batianischen Söldnerin angestellt hatte. Die anderen Tische waren inzwischen leer, und niemand erhob einen Einwand, als jemand einen Stuhl an ihren Tisch trug und sich zu ihnen gesellte. Janer betrachtete forschend den Hooper mit den dunklen Brauen und versuchte daraus schlau zu werden, was das war, das dieser Mann an sich hatte – irgendetwas, was nicht ganz passte.
    »Ich möchte mich deiner Mannschaft anschließen«, sagte der Mann zu Ron.
    »Und wer bist du?«
    »Isis Wade.«
    »Welche Erfahrungen bringst du mit, Wade?«, fragte Ron leutselig. Janer hatte inzwischen die Übersicht verloren, wie oft sein Krug neu gefüllt worden war.
    »So viele Erfahrungen, wie ich möchte oder brauche«, antwortete Wade.
    Ah, das ist es also!, dachte Janer. Der Mann war dunkelhäutig, die Haut mit Egelnarben gemustert, und er bewegte sich in der wiegenden Gangart der Hooper. Janer sah jedoch die Unterschiede. Sie lagen in Details: Eigenarten, Genauigkeit der Sprache, der präzise abgestimmte Verschmutzungsgrad der Kleidung, die nicht ganz zu Sprache und Bewegung passenden Atemzüge – und wahrscheinlich auch Dinge wie Pheromone, die unterhalb

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