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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Horizont und zündete die Motoren, deren grelle Flammen zum Licht der aufgehenden Sonne passten. Die alte Kriegsdrohne blickte ihm nach, schaltete sich in die Funkfrequenzen des Hüters ein und stellte erfreut fest, dass die KI noch nicht die von Sniper zurückgelassenen, getarnten Programme gefunden hatte. Sniper konnte mit ihrer Hilfe geheime Gespräche belauschen, wusste aber nicht, wie lange das noch möglich bleiben würde. Auf jeden Fall war es vorbei, wenn die KI ihre Frequenzcodes änderte.
    Wie Sniper vermutet hatte, war der Shuttle ein planetares Modell, dem es Windtäuscher erlaubte, Reifikationen zur Insel der Toten zu bringen. Sniper wollte die Verbindung gerade abschalten, als er einen Austausch ungewöhnlicher Signale zwischen dem Hüter und zahlreichen Quellen auf dem Planeten entdeckte. Bei einem bestimmten Wortwechsel war die Kriegsdrohne auf einmal ganz Ohr.
    »Er ist eingetroffen, als du noch nicht wieder am Ruder warst«, sagte eine Stimme in der Hauptkuppel. »Wir hatten ihn bis auf ein Privatschiff verfolgt und erwarteten, dass er später die Gurnard nehmen würde, wo unsere Agenten ihn hätten dingfest machen können. Scheint, dass diese Spur eine Sackgasse war. In Wirklichkeit hat er schon lange vorher das Runciblenetz benutzt. Wir konnten seinen Weg von der Erde aus fünf Sprünge weit verfolgen.«
    »Denkst du nicht, dass du Sniper hättest informieren müssen?«, fragte der Hüter.
    »Ich hatte Anweisung, ihm diese Fakten vorzuenthalten. Die Lage ist heikel, und anscheinend ist Diplomatie nicht Snipers Stärke.«
    »Zugegeben, aber vielleicht ist Diplomatie nicht das, was hier benötigt wird.«
    »Ich folge nur meinen Befehlen.«
    »Also hast du die Spur dieses Individuums inzwischen verloren?«
    »Hat ganz den Anschein. Er ist unter Zurücklassung seines Gepäcks aus dem Metrotel spaziert und nie wieder zurückgekehrt. Meine Agenten durchforsten die Insel, aber es scheint keine Spur von ihm zu geben.«
    »Ja, ich empfange gerade ihre Meldungen.«
    »Er ist vielleicht ins Meer gestiegen. Das wäre für jemanden wie ihn kein Problem.«
    Der Hüter antwortete: »Ich denke, du überschätzt die Polistechnik und unterschätzt die Gefahren der Tiefe.«
    Sniper rotierte vor lauter Frustration wie eine Silbermünze. Von wem oder was redeten sie da? Ein weiteres Gespräch zwischen einem dieser Agenten und dem Hüter lieferte die Antwort.
    »Wir haben die Trancept-Arkade abgesucht. Keine Spur von dem Signal, und gesehen hat den Golem auch niemand. Chelar hat eine Wolke Mikroaugen freigesetzt, sodass wir ihn ruckzuck haben, falls er sich dort blicken lässt.«
    Die nach der Rückkehr ihres Meisters gar nicht mehr so überschwänglich plappernde Sub-KI Sieben entgegnete: »Dann kontrolliert jetzt die Promenade. Bislang nichts aus den sekundären Emittern?«
    »Nein – davon muss es Hunderte auf dem ganzen Planeten geben, alle in den zurückliegenden Jahren eingeschmuggelt. Der primäre Subraum-Transmitter kann irgendwo in der Nähe des Planeten stecken – mal vorausgesetzt, es ist nur einer – oder er wurde gar durch das Runcible codiert.«
    »Wird verflucht schwer zu ermitteln sein, Mann! Etwa hunderttausend konstante Verstärker-Verbindungen und dazu Tausende privater Durchsagen.«
    »Das sagst du mir?«
    »Jawohl, das tue ich. Sucht weiter.«
    Die Verbindung wurde abgeschaltet.
    Ein Golem? Das musste ein Abtrünniger sein – davon hörte man durchaus ab und zu. Aber was tat er hier, und vor allem, spielten dabei Explosionen eine Rolle? Sniper bremste die Eigenrotation ab, als sich ein Funkkanal zu ihm öffnete.
    »Hast du alles mitbekommen, Sniper?«, erkundigte sich der Hüter.
    »Raffinierter Mistkerl!«, sagte die alte Kriegsdrohne.
    »Ich soll raffiniert sein?«
    Der Hüter wechselte die Codes, und die geheimen Funkkanäle verschwanden augenblicklich. Sniper fluchte und wünschte sich, er hätte mehr getarnte Programme hinterlassen, aber da er nicht erwartet hatte, dass hier sehr bald etwas passierte, hatte er keinen dieser Kanäle für sonderlich wichtig gehalten.
    »Brauchst du Hilfe?«, schmeichelte er.
    »Ich weiß nicht«, antwortete der Hüter. »Ich mag es, wenn sich meine Drohnen an Befehle halten, und ich weiß nicht recht, ob ich Verwendung für eine habe, deren Bewaffnung ausreichte, um einen Zerstörer außer Gefecht zu setzen.«
    »Ich verspreche auch, nichts in die Luft zu jagen«, entgegnete Sniper.
    »Wir beide wissen, dass du dieses Versprechen nicht halten wirst, falls es

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