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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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grauenhafter Gestank! Er würde den Panzer später desinfizieren müssen. Wäre es hier nach ihm gegangen, hätte er den ganzen Haufen mit einem Flammenwerfer erledigt. Es war unnatürlich, den eigenen Körper nach dem Tod auf diese Weise in Gang zu halten. Die verdammten Dinger sollten sich lieber in Golemchassis oder Biostrukte hinunterladen oder sonst eine der natürlicheren Alternativen benutzen! Shive setzte den nächtlichen Streifengang am Zaun entlang fort, um die Wachtposten zu kontrollieren und darauf zu achten, dass seine Leute nicht nachlässig wurden. Das war allerdings nur noch selten der Fall, seit Saolic die Hälfte seines Gesichts an einen kartoffelsackgroßen Blutegel verloren hatte. Shive wusste aus seinem Studium batianischer Unterlagen, dass er sich auf einem gefährlichen Planeten aufhielt. Dieser Planet hatte schon mal einige Söldner unter dem Kommando einer gewissen Svan aufgefressen, die ein tüchtiger Soldat gewesen war wie Shive. Ihm gefielen die Gerüchte nicht, die von ihrem möglichen Schicksal kündeten.
    Am Tor näherte er sich den beiden Wachleuten. »Irgendwas zu melden?«
    »Drei Gammler sind hier durchgekommen, Commander, aber ich habe einen von ihnen überprüft, und er konnte glaubwürdige Gründe vorbringen – kein Kladit und kein Bewunderer Blocs, nach seiner Akte zu urteilen. Ich denke, für die normalen Reifis stinken die Kladiten genauso wie für uns.«
    »Ihr dürft sie nicht so streng beurteilen. Jeder hat ein Recht auf den eigenen Glauben, wie schwachsinnig der auch immer sein mag.«
    »Aber ja doch, Commander.«
    Shive grinste und traf Anstalten weiterzugehen. Dann runzelte er die Stirn. Heute war schließlich die erste Nacht nach Blocs Ankunft, und obwohl Shive die Gegend gut abgeriegelt hatte, hätte es ihn nicht erstaunt, falls der Reifi etwas Überstürztes in die Wege leitete. Er schaltete die Komverbindung am Kragen ein.
    »Saden, drei Reifis sind zu dir unterwegs. Ich schätze, du hast sie schon im Blick, aber falls nicht, finde sie und sieh mal nach, was sie im Schilde führen.« Er unterbrach sich. »Saden, falls du gerade wieder etwas von diesem verdammten Quietschkraut kaust, komme ich persönlich und ziehe es dir zwischen den Zähnen hervor!« Noch immer keine Antwort. Shive wandte sich erneut an die Wache. »Ich möchte, dass einer von euch …«
    Der gesamte Zaun erbebte und versprühte Funken; das Tor hinter den beiden Wachen klapperte. Ein Sprengsatz – das musste es sein! Shive schaltete auf den allgemeinen Kanal.
    »Augen auf und Lichter an! Wachttürme, meldet euch!«
    Eins und Zwei reagierten sofort: etwas war eindeutig an den Zaun geprallt. Eine Pause trat ein, denn von Drei kam nichts; dann meldeten sich Vier und Fünf.
    »Es hat Turm Drei erledigt. Etwas hat Turm Drei ausgeschaltet!«, plapperte der Ausguck auf Vier, sobald er die Gelegenheit erhielt.
    Shive rannte schon. »Ich möchte, dass das Einsatzkommando sofort bei Turm Drei erscheint!« Er zog die Waffe vom Rücken und hielt sie vor sich. Per Verstärker aktivierte er die Verbindung zwischen seiner eigenen Sicht und der Zielerfassung der Waffe und schaltete diese dann auf Drei-Schuss-Feuerstöße. Als sich das Aufleuchten der Lampen verzögerte, wollte er schon die eigene Sicht auf Infrarot umschalten, aber auf einmal gingen sie doch an und überfluteten die Umgebung mit taghellem Licht. Die Mitglieder des Einsatzkommandos liefen aus allen Richtungen herbei, und als Shive am dritten Wachtturm eintraf, waren sie alle zur Stelle. Nur dass dort kein Turm Drei mehr stand.
    »Ein Raketenwerfer«, spekulierte jemand.
    »Lampen auf diesen Dschungel richten!«, kommandierte Shive über Funk.
    Scheinwerferbalken bohrten sich ins dichte Laub und hoben die Trümmer des Turms hervor. In diesem Augenblick schrie jemand im Schatten daneben los. Shive kümmerte sich nicht darum – das war ein alter Trick, der ihn und seine Leute wahrscheinlich hervorlocken sollte. Er erhöhte den Vergrößerungsfaktor seiner Augen und musterte den zerstörten Turm. Falls eine Rakete benutzt worden war, dann eine brandsichere Variante, die jemand aus dem Lager heraus abgefeuert hatte, denn andernfalls hätten die Trümmer dort gelegen, wo Shive gerade stand. Das Gebrüll brach ab.
    »Dafür wird jemand bezahlen«, brummte ein Soldat.
    »Halt die Klappe!« Shive hob die Hand. Etwas bewegte sich im Dschungel. Ein großer Blutegel – das erklärte alles. Das verdammte Viech musste sich hochgereckt und den Turm zu Boden

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