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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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normalen Leute wie wir.«
    Ein Schnauben kam aus der Schwarmverbindung. Janer stand auf und stieg von der Veranda, damit Ron in Ruhe weiter an seinem Kaffee nippen konnte. Während Janer durchs Lager wanderte, nahm er die Schäden in Augenschein, die das fremdartige Tier hier angerichtet hatte, und bemerkte, dass das meiste schon repariert war. Die meisten menschlichen Überreste waren inzwischen eingesammelt, aber noch immer kam es vor, dass man auf etwas Widerliches trat, das im Staub versteckt lag.
    »Letzte Nacht haben sie die Toten verbrannt«, stellte er fest. Der Scheiterhaufen war auf dem Schwanz des Kapuzlers aufgehäuft worden, um auch davon möglichst noch etwas mehr zu verbrennen. Kapuzlerfleisch fing nämlich nicht leicht Feuer. »Ich frage mich, was sie wohl mit dem Rest anstellen – die Reifis sind im Grunde immer noch vorhanden, obwohl ihre Körper regelrecht zerfetzt wurden.«
    »Man wird die Memokristalle nach Klader schicken. Möglicherweise erweckt man die Reifis, denen es jetzt an Körpern mangelt, in Golemchassis wieder, oder man zerstört sie, je nach Glaubensstärke. «
    »Zerstört?«
    »Ja. Fanatische Kultisten glauben, dass der Körper alles ist, egal wie vergammelt, und dass es ohne Körper keine wirkliche Rückkehr ins Leben gibt. Obwohl der Kult eigentlich nicht mehr existiert, hängen viele Reifis immer noch seinen Glaubenssätzen an. Die meisten hier sind übrigens Kladiten.«
    Janer grunzte bestätigend und sagte dann: »Ich bin überrascht.«
    »Was? Überrascht von solch primitiven Glaubenslehren?«
    »Nein – darüber, dass du seit drei kompletten Tagen nicht mehr versuchst, mich zur Rückkehr nach Chel zu überreden. Oder genauer gesagt: Ich bin eigentlich weniger überrascht als vielmehr überzeugt, dass da etwas ist, was du mir nicht verrätst.«
    »Unsere Abmachung lautet, dass ich deine Reise hierher finanziere und ein Preisgeld zahle, wenn du bestimmte Aufgaben ausführst. Ich habe weitere Kontaktleute auf Chel, die mich über alles auf dem Laufenden halten, was ich wissen muss. Derweil bin ich neugierig auf diese … Situation hier.«
    Janer zuckte zusammen. Eine Schwarmintelligenz gab zwar keine Hinweise durch Gesichtsausdruck oder Tonfall, aber er wusste, dass sie log. Inzwischen hatte er den Rand des Lagers erreicht und sah, dass eine Kladitin am Tor Wache hielt – was Janer ziemlich überflüssig erschien, wenn man bedachte, dass ein mächtig langes Stück Zaun links davon am Boden lag.
    »Ist nicht ratsam hinauszugehen«, sagte die Frau. Janer blieb stehen. Er überlegte, ob er sich mit ihr auseinander setzen sollte. Er war jedoch unbewaffnet, denn es widerstrebte ihm, die Waffe herumzutragen, die er mitgebracht hatte, und er erinnerte sich jetzt daran, wie tödlich die Lebensformen von Spatterjay sein konnten. Und da draußen lauerte etwas, das viel schlimmer war als nilpferdgroße Blutegel, Prill oder die eine oder andere abenteuerlustige Wellhornschnecke.
    Janer konnte nicht mit Kapitän Rons Alter aufwarten, sodass der Kapuzler ihn in Brei verwandeln konnte. Er wollte sich gerade abwenden, als hinter ihm eine Stimme vernehmbar wurde.
    »Ich sorge dafür, dass er nicht in Schwierigkeiten gerät.«
    Janer drehte sich komplett um. Es war der Golem Isis Wade.
    »Warum sollten Sie da draußen besser zurechtkommen als er?«, fragte die Wachfrau.
    »Bloc denkt anscheinend, dass der Kapuzler inzwischen ein Stück weit weg ist, und ich bin sicher, dass sich Janer, wie ich selbst auch, einmal das Schiff ansehen möchte.« Wade zuckte die Achseln. »Jedenfalls sind Sie bestimmt hier, um Blocs Interessen zu wahren und nicht Leute wie uns vor der eigenen Dummheit zu schützen.«
    »Naja, es ist Ihr Leben.«
    Die tote Frau öffnete das Tor, und die beiden Männer spazierten hindurch.
    »Das ist jetzt aber interessant«, sagte Janer, sobald sie ein gutes Stück von ihr entfernt waren. »Sie scheint nicht zu wissen, dass du ein Golem bist.«
    »Ja, ist es«, pflichtete ihm Wade bei. »Die Batianer hätten es rasch herausgefunden, falls sie hier noch das Kommando führten. Blocs Kladiten hingegen sind weniger gut ausgerüstet. Pech, nicht wahr? Wahrscheinlich finden sie deshalb auch diese APW nicht.«
    Janer verzog das Gesicht. »Kannst du mir dabei helfen, nicht in Schwierigkeiten zu geraten?«
    »Ich könnte dich hochheben und mit dir viel schneller laufen als der Kapuzler. Obwohl ich mir über dieses Tier nicht den Kopf zerbrechen würde. Es leckt derzeit seine Wunden, so weit

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