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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Präsenz der eher logischen Seite einen Stillstand auf. Mit rein internen Mitteln konnte dieser Disput nicht gelöst werden, konnte sich nur zur Quelle einer noch größeren mentalen Aufsplitterung entwickeln.
    »Ich weiß, dass du versuchst, an Sprine zu kommen. Das wird dir das Leben kosten, und anschließend werden uns die KIs noch stärkeren Einschränkungen unterwerfen.«
    Ungeachtet aller Sorgen um die eigene Sterblichkeit erheiterten diese Worte die alte Intelligenz.
    »Naiv«, antwortete sie.
    »Nein, nur noch nicht senil!«, fauchte der Jüngling zurück.
    Die Erheiterung der alten Intelligenz wurde stärker.
    » Tu das nicht. Ruf deinen Agenten zurück«, bat die jüngere Intelligenz.
    Die alte Intelligenz suchte in ihrer internen Wahrnehmung herum, entdeckte eine Information in einem teilweise herausgetrennten Speicher und zeigte der jüngeren Intelligenz Datenströme.
    »Was? Was?«
    »Kind, es ist das Genom des Spatterjay-Blutegels.«
    Die jüngere Intelligenz zog sich verwirrt zurück. (Was tust du eigentlich?) (Was tust du eigentlich?)
    Die Erheiterung schwand, als die alte Intelligenz bemerkte, wie wenig Zeit ihr noch blieb. Die Isolierung der geistig weniger intakten Aspekte hatte die interne Aufspaltung an anderer Stelle beschleunigt. Wenn sie sich im gegenwärtigen Zustand in Kristall übertrug, hielt sie damit diesen Vorgang nicht auf, denn dieser würde im Kristall einfach widergespiegelt werden. Was sie brauchte, war das Schema für geistige Intaktheit, das nur in der schnelleren Außenwelt schnell genug erzeugt werden konnte. Die beiden Aufzeichnungen – von diesem Selbst und von dem isolierten Selbst mussten dieses Schema bald finden. Dabei erwies sich als unglücklicher Umstand, dass das geistig weniger intakte Selbst, das sich zuerst auf den Weg gemacht hatte, es immer noch für möglich hielt, den Tod umzubringen, und dass es die Mittel dazu geschaffen hatte …

 
Kapitel 7
     
    Hammerschnecken:
    Die Hammerschnecke ist ein enger Verwandter der Froschschnecke, aber auch deren größter Fressfeind. Wie ihre Verwandten brüten Hammerschnecken in den Tiefseegräben, und die freigesetzten Eier treiben zur Oberfläche und schlüpfen. Die in Ufernähe angeschwemmten Babyschnecken lassen sich in Inselgewässern nieder und bilden dort Schwärme. Körperlich unterscheiden sich Hammerschnecken in zwei bedeutenden Aspekten von Froschschnecken: Der einzelne Fuß dient nicht Sprüngen, sondern endet in einem großen knochigen Hammer, mit dem die Schnecke Schalen zertrümmert; ein röhrenförmiges Saugorgan wird benutzt, um Beute zu fangen. Die Mäuler sind nicht weniger albtraumhaft. Jedes Jahr dezimieren Hammerschnecken die zu den Meerestiefen hinauswandernden Froschschnecken, aber so anfällig letztere für die Hämmer sind, so verwundbar sind Hammerschnecken ihrerseits für die zermalmenden Kiefer des Rhinowurms …
     
    Der Tag wurde drückend; die Wolken bildeten eine Jadedecke am Himmel und wirkten so bedrohlich wie die Realität des Lebens an Bord der Vignette.
    »Sie sind alle richtig scharf auf die Peitsche«, sagte Silister und beugte sich dabei vor, um die Worte Davy-bronte ins Ohr zu flüstern. »Nimm nur mal diesen Drooble.« Er deutete mit dem Kopf zum Fockmast, wo der genannte Mann angebunden war und sich die Rückenwunden bereits schlossen; Orbus hatte ihn zuvor ausgepeitscht. »Orbus hat ihn auf der letzten Fahrt dreimal ausgepeitscht, und ich habe gehört, dass er davor wiederum zweimal gekielholt wurde.«
    »Sprich leise, und sieh zu, dass du den Kopf einziehst!«, mahnte ihn Davy-bronte. »Mit etwas Glück können wir im Sargassum das Schiff verlassen – und einen anderen Kapitän finden, der uns aufnimmt.«
    Silister musterte seinen Gefährten. »Wir hätten schon mit den anderen von Bord gehen sollen.«
    »Yeah, aber wir waren habgierig und dumm.«
    »Wir waren nicht habgierig. Wir wollten nur das, was er uns schuldete.« Silister zuckte zusammen, während er das sagte. Orbus hatte sie mit genug Seerohr-Rum abgefüllt, um einen Rhinowurm darin einzulegen, und sie dann unter dem Vorwand an Bord gelockt, ihnen die Heuer auszuzahlen; dort zeigte er sich mit noch mehr Rum freigiebig. Als sie dann wieder aus dem Koma der Trunkenheit erwachten, befand sich die Vignette nicht mehr in Sichtweite eines Hafens. »Dir ist doch klar, dass wir die einzigen normalen Leute an Bord sind«, fügte er hinzu.
    Davy-bronte nickte und fuhr damit fort, die Planken des Rettungsboots zu kalfatern. Hier

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