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Die Guerilla-Bewerbung

Die Guerilla-Bewerbung

Titel: Die Guerilla-Bewerbung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Svenja Hofert
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ihm wichtig, worauf legt er Wert, welche Ideale verfolgt er?
Wie können Sie sich dem Unternehmer nähern – durch einen Brief mit anregenden Gedanken, durch Ideensammlungen oder Zukunftsvisionen?
Wie können Sie Ihre Annäherung strategisch gestalten und eine Spannung aufbauen? Beispiel: Ideen streuen, verschiedene Teile einer Idee zu unterschiedlichen Zeiten schicken.
Werden Sie aktiv.
Warten Sie, bis das Unternehmen aktiv wird. Tut sich nichts, »verschärfen« Sie Ihre Maßnahmen oder erhöhen Sie die Frequenz. Erst wenn über einen längeren Zeitraum – etwa drei Monate – keine Antwort kommt, sollten Sie nachfragen, ob Ihre Anregungen, Gedanken, Ideen bemerkt worden sind.

Die Gesuch-Strategie – »Ich werde gefunden«
    Lange Zeit lohnte es sich nicht, selbst Anzeigen aufzugeben. Inzwischen ist das anders – Fachkräftemangel und demografischer Wandel sei Dank. Als richtiger Guerillero denken Sie aber auch dabei von vornherein weiter. Eine Kundin von mir plante, von Hamburg nach Jena umzuziehen, schaute sich genau an, welche Anzeigenblätter in der Region am meisten gelesen werden, und konzipierte eine ganz besonders auffällige Anzeige. Sie arbeitet jetzt dort, wo sie hinwollte.
    Das Prinzip der Gesuch-Strategie ist einfach: Sie warten nicht auf Stellenangebote, sondern schalten selber welche. Die sozialen Medien erweitern diese Strategie um einen neuen Aspekt: Das Gesuch kann jetzt auch einfach in das Profil und/oder die Statuszeile bei Xing, LinkedIn und so weiter gesetzt werden oder aber bei Facebook verbreitet werden. Warum nicht ein witziges Gesuch verfassen, dass dann unter Ihren Freunden und im weiteren Kreis geteilt wird? Hierbei macht es Sinn, mit den Mitteln Ihres Genres und des Netzes zu arbeiten: Infografik statt Lebenslauf, ein Youtube-Video oder eine Zeichnung. Gerade Designer und IT-Leute nutzen auch Pinterest, um hier besonders tolle CVs einzustellen, die sich dann von selbst verbreiten. Schönheit allein reicht aber nicht, es muss auch eine Idee dahinterstecken. Ein Beispiel für eine einfache Grafik, die man bei Facebook einstellen kann:
    [Bild vergrößern]
Für wen sich diese Strategie eignet
    Die Gesuch-Strategie ist etwas für alle Bewerber, sofern sie ihr berufliches Ziel klar und deutlich definieren können. Sehr gute Erfahrungen mit dieser Strategie haben Hochqualifizierte gemacht, die sich beruflich verändern möchten und dabei nach »unten« orientieren wollen. Solche Berufsgeschichten sind gar nicht mal so selten – sei es, weil der Kandidat mit Mitte 30 festgestellt hat, dass es für Top-Leute auch nur Jobs mit Top-Arbeitszeiten zwischen 9 und 22 Uhr gibt, oder sei es, dass der Markt den erwünschten Job derzeit einfach nicht bietet, die ursprüngliche Branche »dicht« und überlaufen ist. Unter zahlreichen Bewerbern mit Berufserfahrung herrscht eine echte Sehnsucht danach, Tätigkeiten auszuüben, die eigentlich nicht ihrer Qualifikation entsprechen.
    Bewerben sich diese Menschen auf Inserate, werden sie automatisch als überqualifiziert aussortiert. Der umgekehrte Weg überein Gesuch funktioniert jedoch. Stellt sich beispielsweise eine Germanistin mit langjähriger Lektoratserfahrung und guten Organisationsfähigkeiten als »Kompetente Bürokraft« vor, wird zuerst nur diese Bürokraft gesehen. Kommt sie im Vorstellungsgespräch – das bei solchen Positionen in der Regel direkt am Telefon vereinbart wird – auf die berufliche Vergangenheit zu sprechen, wird diese eher als Beiwerk wahrgenommen. Jedenfalls spielt es plötzlich keine negative Rolle mehr. Denn dass die Bewerberin für die Tätigkeit qualifiziert ist, steht fest. Gut geeignet ist die Strategie zudem für Top-Qualifizierte, die eine Top-Stelle suchen. Je klarer umrissen die Kompetenzen sind, desto besser und erfolgreicher wird das Inserat. Auch Menschen mit kaufmännischem Hintergrund kommen per Gesuch in der Tageszeitung nicht selten eher und schneller zum Erfolg als über Bewerbungen.
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Meine Erfahrung
    Ich bin PR-Beraterin mit fünf Berufsjahren und Studium. In dieser Zeit habe ich mich durch die Agenturen gequält: keine Zeit mehr für Familie, immer unter Strom. Eigentlich war es für mich eine Erholung, als meine alte Firma pleiteging. Ich konnte Luft holen und nachdenken. Vorstellungsgespräche bei Agenturen frustrierten mich. »Arbeitszeiten bis 20 Uhr und am Wochenende sind Sie ja gewohnt.« Ja, das war ich. Ich wollte das alles aber nicht mehr und habe sogar Stellen abgelehnt. Dann versuchte ich

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