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Die Guerilla-Bewerbung

Die Guerilla-Bewerbung

Titel: Die Guerilla-Bewerbung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Svenja Hofert
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muss aber nicht sein.
    Das Prinzip heißt Vertrauen und Glauben. Sie mögen, was Sie kennen. Sie vertrauen dem, den Sie kennen – vor allem dann, wenndiese Person Ihnen vom Wesen und den Zielen her ähnlich ist. Sie trauen dem, der seine Worte in Taten umsetzt und damit zeigt, dass das eine mit dem anderen harmoniert. Sie vertrauen jemandem, wenn Sie das Gefühl haben, dass er oder sie Ihre Werte vertritt. Sie glauben auch, dass diese Person gute Arbeit leistet. Und für all das brauchen sie keinen Beweis: Das ist das Prinzip des Glaubens. Wechseln Sie einmal gedanklich die Rolle und stellen sich vor, Sie seien ein Vorgesetzter. Sie suchen immer Mitarbeiter, denen Sie voll und ganz vertrauen. Schließlich wollen Sie, dass diese Mitarbeiter das Richtige tun und Dinge so vorantreiben, wie Sie es wünschen. Die schriftlichen Unterlagen allein sagen dem Chef noch nicht, ob es sich um solche Mitarbeiter handelt.
    Solche Mitarbeiter muss man »erfahren« und erleben. Sie sind auf einem Blatt Papier, einer Mappe – kurzum mit bloßem Auge – nicht zu erkennen. Bei der Elfenstrategie sieht der Entscheider den Menschen. Er lernt ihn erst einmal aus der Entfernung kennen und dann immer ein Stückchen mehr. Er lernt, seine Ideen zu schätzen. Der Lebenslauf wird, so gesehen, unwichtig, unscharf. Das Vertrauen in den Menschen und seine Arbeit ist schließlich schon da. Und das ist wichtiger als alles andere.
Für wen sich diese Strategie eignet
    Diese Herangehensweise ist etwas für alle Multitalente mit breiten Kenntnissen und Erfahrungen, die vielseitig einsetzbar sind. Besonders gut eignet sich diese Strategie für Bewerber, die sich in einem sozialen Unternehmen aufgehoben fühlen und sich mit Produkt und Firmenphilosophie identifizieren müssen, um für sich selbst Zufriedenheit zu gewinnen. Das allerdings ist oft eine Erkenntnis, die erst im Laufe des Berufslebens reift – insofern spricht die Elfenstrategie vermutlich vor allem auch erfahrenere Menschen an. Dabei lässt sie sich in unterschiedlicher Anwendungsform sowohl vonAkademikern als auch von kaufmännischen Mitarbeitern und sogar handwerklich oder künstlerisch arbeitenden Menschen nutzen.
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Meine Erfahrung
    Von dem Projekt hatte ich in unserer Tageszeitung gelesen. Die Stadt, in der ich wohne, sollte touristisch vermarktet werden. Stadtmarketing – das war schon immer mein Traum. Allerdings gibt es nichts in meinem Lebenslauf, was fachliche Kompetenz auf diesem Gebiet belegt. Mein Wissen habe ich lediglich aus der Beobachtung gezogen und viel über das Thema gelesen. Außerdem bin ich sehr kreativ und entwickle gerne Ideen. Diese Ideen habe ich dann den Initiatoren des Projekts in einer E-Mail zugeschickt. Damals war noch niemand dafür angestellt, die Pläne umzusetzen. Alles schwirrte erst in den Köpfen. In dieser frühen Projektphase schaffte ich es aber, durch mein Ideenscript zum Workshop eingeladen zu werden. Da lernte ich alle relevanten Personen kennen, inklusive dem Bürgermeister.
    Ich habe mich nach dem Seminar immer wieder bei verschiedenen Stellen per E-Mail in Erinnerung gebracht, neue Ideen verbreitet, immer mal wieder mit den Verantwortlichen auch persönlich gesprochen. Als dann eine Stelle für Stadtmarketing genehmigt wurde, war ich der Erste, der angesprochen wurde, denn jeder, der in das Projekt involviert war, kannte mich. Das Ganze hat übrigens knapp ein Jahr gedauert.
    Markus, 44 Jahre
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Wann diese Strategie wirkt
    Die Elfenstrategie zieht nicht von heute auf morgen, sie braucht Zeit und muss reifen, wie guter Wein. Gehen Sie das Ganze locker an und sehen Sie es auch ein wenig als Strategiespiel, bei dem jeder Zug genau überlegt werden muss. Das macht Spaß und ist spannend. Es erleichtert auch die Wartezeit, denn bis vom Wunschunternehmen etwas kommt, können Wochen und Monate vergehen.
Welche Risiken diese Strategie birgt
    Bei der Elfenstrategie nehmen Sie mehrmals Kontakt auf, und zwar auf ungewöhnliche Weise. Sie schreiben E-Mails, Faxe, Briefe an Entscheider und rufen auch schon mal persönlich an. Dabei ist nie von Bewerbung die Rede. Sie machen auch kein Angebot. Sie kommunizieren lediglich über ein Thema, geben Ideen wieder, machen Verbesserungsvorschläge, leiten Nachrichten weiter … Das Risiko liegt in dem Thema, um das es Ihnen geht. Sie müssen authentisch, sympathisch und vertrauenswürdig wirken. Sie müssen den anderen zum Nachdenken bringen und sich selbst in seinem Kopf verankern. »Aha, da ist wieder

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