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Die guten Frauen von Christianssund: Sommerdahls erster Fall (German Edition)

Die guten Frauen von Christianssund: Sommerdahls erster Fall (German Edition)

Titel: Die guten Frauen von Christianssund: Sommerdahls erster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Grue
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serviert würde, wenn sie nur einen willigen Mann fände.« Dan zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht. Vielleicht wollte sie einfach nur mit den Wölfen heulen.«
    »Tja, aber wir sprachen über John Frandsen. Einiges deutet darauf hin, dass er Sally am 11 . November entführt, vergewaltigt und getötet hat. Und wir verdächtigen ihn, zwei Tage später den Augenzeugen Brune Laurits überfahren zu haben. Frandsen wurde laut deinen Angaben zwei Mal in der Jernbanegade gesehen, und glaubt man Benjamin, tauchte er unmittelbar nach dem Mord an Lilliana auch in der Werbeagentur auf.«
    »Habt ihr konkrete Beweise?«
    »Für den Mord an Sally? Reichlich. Die Decke, in der sie eingewickelt war, hatte ein kleines Markenzeichen mit dem Mazda-Logo. Wir haben mit der Marketingabteilung von Mazda gesprochen, und wie sich herausstellte, wurden vor elf Jahren knapp zweihundert dieser Decken an Käufer des Modells verteilt, das John Frandsen fährt. Sollten noch Fasern der Decke in seinem Auto sein, ist das ausgezeichnetes Beweismaterial. Dazu kommt, dass die Rechtsmediziner Samenreste in ihrem Enddarm fanden – nicht viel, aber genug für eine DNA -Analyse.« Flemming bürstete ein paar Krümel von seinem Hosenbein. »Wenn wir den Tatort finden, stoßen wir sicher auf weiteres Material. Tja, für eine Verurteilung sollte es reichen.«
    »Aber du glaubst nicht, dass er Lilliana ermordet hat?«
    »Die Rechtsmediziner halten es für sehr unwahrscheinlich. Lillianas Mörder war verhältnismäßig klein.«
    »Vielleicht hat er gekniet?«
    Flemming schüttelte den Kopf. »Das glaube ich kaum. Ich habe ohnehin Probleme, mir vorzustellen, dass John Frandsen jemanden auf so penible Weise umbringt. Alles war sorgfältig aufgeräumt, die Mordwaffe fehlt, es gibt keinen einzigen Fingerabdruck, der sich nicht zuordnen ließe.« Er schob Dan die Thermoskanne mit dem Kaffee zu. »Lilliana wurde ohne überflüssige Gewalt ermordet. Sie wurde nicht geschlagen, und abgesehen von den Spuren der Garotte ist ihr Körper völlig unversehrt. Allein das lässt nicht auf Frandsen schließen. Wenn man die technischen Untersuchungen mit Benjamins Erklärung vergleicht, ist zudem mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass sich der Mörder bereits mehrere Stunden vor der Tat in einem schmalen Schrank versteckt hat. Ich kann in dem Schrank nicht stehen, bei mir geht die Tür schon auf, wenn ich nur Luft hole. Und John Frandsen könnte sich da nicht einmal hineinzwängen!«
    »Aber was hat er dann direkt nach dem Mord auf dem Dach gemacht?«
    »Möglicherweise hat er Lilliana im Auge behalten, weil er Angst hatte, dass sie etwas über Sallys Tod wusste? Vielleicht wollte er sie bei der ersten sich bietenden Gelegenheit auch umbringen?«
    »Oder er war hinter Benjamin her.«
    »Kann sein. Das finden wir hoffentlich bald heraus.«
    Eine Minute waren sie still. Dann ergriff Dan wieder das Wort. »Gut. Wir glauben nicht, dass John Frandsen Lillianas Mörder ist. Aber wir sind uns sicher, dass er Sally ermordet hat. Ich verstehe nur immer noch nicht, warum sie sterben musste.«
    »Sally war nicht dumm, daran besteht kein Zweifel, und sie muss sich irgendwann nach ihrer Ankunft in Loos’ Bordellkette darüber klar geworden sein, wie sinnlos es sein würde zu fliehen. Jedenfalls, wenn man sich nicht Johnny Evils brutalen Strafmaßnahmen aussetzen wollte. Laut Jo hat Sally stattdessen einen Handel mit Curt Loos abgeschlossen. Sie sollte ein Lagerhaus in Aalborg in Brand stecken, wenn Loos und Frandsen sich irgendwo anders im Land aufhielten und nicht in Verdacht geraten konnten. Dafür durfte sie gehen. Sally zog unmittelbar nach der Brandstiftung hierher. Sie muss schon vorher von der Schutzorganisation hier in Christanssund gehört haben. Woher sie das wusste, weiß ich wirklich nicht …«
    »Laut meiner Quelle ist genau das Lone Willumsens Funktion im Netzwerk. Es gibt offenbar über ganz Dänemark verteilt eine Reihe von Menschen, die wissen, dass Lone helfen kann. Sozialarbeiter, Freiwillige in Obdachlosenheimen und Wärmestuben für Straßenprostituierte. Wenn zu ihnen eine Frau kommt, die vor ihrem Zuhälter geflohen ist, können sie diskret Lone informieren.«
    Flemming schüttelte langsam den Kopf. »Das klingt völlig wahnsinnig«, sagte er. »Ich glaub’s einfach nicht.«
    »Ich gebe nur weiter, was meine Quelle gesagt hat.«
    »Na gut, ich werde nachher mit Lone reden. Sally zog jedenfalls vor knapp drei Jahren in die Stadt. Sie

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