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Die hässlichste Tanne der Welt (German Edition)

Die hässlichste Tanne der Welt (German Edition)

Titel: Die hässlichste Tanne der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Bluhm
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habe. Sie langweilt sich bei ihrer Schwester, freut sich zu hören, dass wir auf dem Weg zu den Hirschs sind und kündigt an, auch bald dort aufzutauchen.
    Eric zupft mich am Ärmel. «War das der Weihnachtsmann?»
    «Nein, das war Lissy, meine Arbeitskollegin», erkläre ich.
    «Wenn aba keiner bei dir zu Hause ist, kann der Weihnachtsmann gaaa nicht rein», sagt er nachdenklich. «Nimmt er dann meine Geschenke wieder mit? Meine Schwerter und meine Ritterrüstung und die Drachenburg …»
    «Und meinen Fußball und die Kakaotasse und die Kusseldecke mit dem Bayernlogo?», schließt Jan sich besorgt an.
    Worüber Kinder sich Gedanken machen. Gar nicht dumm. «Keine Angst, der Weihnachtsmann hat einen Zauberschlüssel, mit dem er alle Türen öffnen kann», beruhige ich sie. «Wenn wir zurückkommen, liegen eure Geschenke unter dem Christbaum», verspreche ich vollmundig und hoffe inständig, dass Bernd die Schneeverwehungen heil übersteht.
    Die Vorstellung scheint den Kindern zu gefallen, denn sie hüpfen nun fröhlich singend vor uns her: «Hat ein Zauberschlüssel … Zauberschlüssel … Zauberschlüssel …»
     
    18 . 20  Uhr  Fünfzig «Zauberschlüssel» später erreichen wir den Holzplatz. Die Fenster zur Hirsch-Wohnung sind ebenso hellerleuchtet wie die im restlichen Haus, nur der baumelnde Weihnachtsmann am Seil ist verschwunden.
    «Warte!», stoppt Katja mich, als ich klingeln will. «Hätten wir uns nicht lieber anmelden sollen? An Heiligabend einfach so reinzuplatzen zeugt nicht gerade von feiner englischer Art.»
    «Mach dir keine Gedanken, Robert feiert doch heute seine große amerikanische Xmas-Party», antworte ich. «Friedrich ist also auf Gäste eingestellt.»
    «Waaas?» Katja guckt entsetzt. «Diese dämliche Fete findet bei Friedrich statt?»
    «Wo sonst?», entgegne ich verwundert. «Schließlich wohnt Robert seit seiner Scheidung wieder da.»
    «Na, super, der Jungapotheker mit seinen spinösen Ideen fehlt mir heute noch zu meinem Glück. Das hättest du mir auch früher sagen können», beschwert sie sich schmollend wie ein Teenager, der den Schulfreunden außerhalb der Schule nicht begegnen möchte.
    «Ich dachte, du wüsstest es, nachdem du ihm doch im Kindergarten begegnet bist. Mir hat er eine Einladung überreicht, ich habe angenommen, dass er dir ebenfalls eine gegeben hätte.»
    «Außer beim Krippenspiel hat dieser Schnösel sich noch nie im Kiga blickenlassen», schimpft sie leise.
    Jan zupft seine Mutter am Anorak. «Was ist ein Ssnösel?»
    «Ähm … das ist …», stottert sie.
    «Ein neuer Hund?», tippt Eric hoffnungsvoll.
    «Nein, Friedrich trauert noch um Churchill und wird sich bestimmt so schnell keinen neuen Hund anschaffen», beantworte ich Erics Frage und lenke ihn ab, indem er klingeln darf.
    Der Türöffner summt wenig später, ohne Nachfrage über die Gegensprechanlage. Im Hauseingang schütteln wir uns den Schnee von den Mänteln und klopfen kräftig die Schuhe ab, bevor wir uns auf den Weg nach oben begeben.
    «Benimm dich bitte», raune ich Katja auf der Treppe zu. «Du musst Robert ja nicht abknutschen, aber ein Mindestmaß an Höflichkeit wirst du doch wohl zustande bringen.»
    «Pah!», schnappt sie zurück und verstummt, denn wir erreichen die letzte Treppenstufe.
    An der Wohnungstür erwartet uns ein strahlend lächelnder Robert im dunklen Anzug mit roter Krawatte, auf der sich Schneemänner tummeln. Sein brünettes Haar ist mit Gel zurückgekämmt, was ihn unverschämt attraktiv aussehen lässt.
    «Herzlich willkommen und fröhliche Weihnachten», begrüßt er uns heiter und streckt Katja zuerst die Hand entgegen: «Wie schön, dass du auch keine Lust auf ein langweiliges, deutsches Weihnachtsfest hast und den Abend lieber in geselliger Runde verbringen möchtest.»
    Peng! Das war garantiert das größte Fettnäpfchen seines Lebens!
    «Fröhliche Weihnachten.» Schwer schluckend ringt Katja sich ein gequältes Lächeln ab, sagt aber sonst kein Wort.
    «Eigentlich wollten wir nur kurz zu Friedrich», greife ich ein, bevor sie doch noch unhöflich wird, was durchaus denkbar ist.
    Robert tritt zur Seite und weist mit einer einladenden Handbewegung in den Flur. «Kommt rein, mein Vater wird sich bestimmt freuen …»
    «Weint der Onkel Friedrich sowie dem gestorbenen Churchill?», unterbricht Eric ihn zaghaft, als wage er nicht, die Wohnung zu betreten.
    «Nur ein kleines bisschen», antwortet Robert. «Aber euer Besuch wird ihn aufheitern, und dann

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