Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Handschrift des Todes - Verdon, J: Handschrift des Todes - Think of a number

Titel: Die Handschrift des Todes - Verdon, J: Handschrift des Todes - Think of a number Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Verdon
Vom Netzwerk:
ausgesucht wurde.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie als Einziger Zugang zu diesem Fach haben?«
    »So sicher, wie das möglich ist. Aber ich habe natürlich keine Ahnung, wie viele Postangestellte Zugang haben. Oder wer vielleicht einen Nachschlüssel hat.«
    »Der Name Richard Kartch sagt Ihnen nichts?«
    »Nicht das Geringste. Da bin ich mir völlig sicher. An so einen Namen würde ich mich bestimmt erinnern.«
    »Okay, Sir. Ich gebe Ihnen jetzt zwei Telefonnummern, unter denen Sie mich erreichen können. Melden Sie sich bitte umgehend, wenn Ihnen irgendwas zu den Namen der drei Personen oder zu Leuten einfällt, die vielleicht Zugang zu Ihrer Post haben könnten. Und noch eine letzte Frage: Erinnern Sie sich an die Beträge des zweiten und dritten Schecks?«
    »Ja, natürlich. Der Betrag beim zweiten und dritten war der gleiche wie beim ersten: 289,87 Dollar.«

38
    Ein schwieriger Charakter
    Mit dem Schalter an der Tür knipste Madeleine ein Licht im Arbeitszimmer an. Während Gurneys Gespräch mit Dermott war die Abenddämmerung hereingebrochen, und im Zimmer herrschte fast völliges Dunkel.
    »Machst du Fortschritte?«
    »Große Fortschritte. Dank deiner Hilfe.«
    »Meine Großtante Mimi hatte Pfingstrosen.«
    »Wer war gleich wieder Mimi?«
    »Die Schwester der Mutter meines Vaters.« Sie schaffte es nicht ganz, ihren Missmut darüber zu verbergen, dass ein Mann, der die komplexesten Zusammenhänge schwieriger Ermittlungen überblicken konnte, nicht imstande war, sich eine Handvoll Verwandte zu merken. »Dein Abendessen ist fertig.«
    »Ja, eigentlich …«
    »Es steht auf dem Herd. Vergiss es nicht.«
    »Gehst du weg?«
    »Ja.«
    »Wohin?«
    »Das hab ich dir bereits zweimal erzählt.«
    »Ich erinnere mich noch an was mit Donnerstag, aber was genau …«
    »… fällt dir gerade nicht ein? Ist ja nichts Neues. Bis später.«

    »Willst du mir nicht sagen, wohin …?«
    Sie verschwand bereits Richtung Hintertür.
    Für Richard Kartch in der 349 Quarry Road in Sotherton gab es keinen Telefoneintrag, aber mit einer Internetsuche nach benachbarten Adressen stieß er auf Namen und Telefonnummern unter 329 und 369.
    Die dumpfe Stimme eines Mannes, die sich endlich in der 329 Quarry Road meldete, stritt einsilbig ab, jemanden namens Kartch oder ein Haus mit der Nummer 349 zu kennen. Er wusste nicht einmal, wie lang er schon in der Gegend wohnte. Er klang wie im Alkohol- oder Opiatkoma, log wahrscheinlich aus Gewohnheit und war offensichtlich nicht besonders hilfsbereit.
    Umso gesprächiger war die Frau in der 369 Quarry Road.
    »Sie meinen den Einsiedler?« Ihr Tonfall verlieh dem Beinamen etwas durch und durch Krankes.
    »Mr. Kartch lebt also allein?«
    »Allerdings, außer man zählt seine Köter und die Ratten dazu, die er mit seinem Müll anlockt. Seine Frau kann froh sein, dass sie abgehauen ist. Ihr Anruf überrascht mich nicht - Sie sagten, Sie sind von der Polizei?«
    »Sonderermittler des Bezirksstaatsanwalts.« Eigentlich hätte er auch erwähnen müssen, für welchen Staat und Kreis der betreffende Bezirksstaatsanwalt tätig war, aber er wollte sich mit der Frau nicht über Zuständigkeiten streiten.
    »Was hat er denn diesmal ausgefressen?«
    »Mir ist nichts bekannt, aber wir müssen uns mit ihm in Verbindung setzen, weil er uns vielleicht bei einer Ermittlung weiterhelfen kann. Wissen Sie zufällig, wo er arbeitet oder wann er von der Arbeit nach Hause kommt?«
    »Arbeit? Da kann ich ja nur lachen.«

    »Mr. Kartch ist also arbeitslos?«
    »Nicht vermittelbar trifft die Sache schon eher.« Ihre Stimme klang giftig.
    »Sie haben wohl ein Problem mit ihm.«
    »Er ist ein Schwein, er ist dumm, er ist dreckig, er ist gefährlich, er ist verrückt, er stinkt, er ist bis zu den Zähnen bewaffnet, und er ist meistens betrunken.«
    »Klingt wie der ideale Nachbar.«
    »Ein Nachbar aus dem Irrenhaus! Haben Sie eine Ahnung, wie toll es ist, wenn man einem Kaufinteressenten sein Haus zeigen will, während nebenan die Pitbulls verrückt spielen und dieser hemdlose, biersaufende Pavian mit einer Schrotflinte Löcher in eine Mülltonne schießt?«
    Obwohl er sich die Antwort ausmalen konnte, stellte er seine nächste Frage. »Wären Sie bereit, Mr. Kartch etwas von mir zu bestellen?«
    »Soll das ein Witz sein? Dem würde ich höchstens ein Rollkommando bestellen.«
    »Wann ist er am wahrscheinlichsten zu Hause?«
    »Da haben Sie die freie Wahl. Hab noch nie gesehen, dass dieser Wahnsinnige sein Grundstück

Weitere Kostenlose Bücher