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Die heilige Ketzerin: Historischer Kriminalroman (German Edition)

Die heilige Ketzerin: Historischer Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die heilige Ketzerin: Historischer Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Domeier
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Soldaten, der den Augustiner nach vorn führte, während Agnes leise mit der jungen Witwe sprach. Maria schaute schüchtern auf und riskierte einen kurzen Blick auf den Mönch. Dann flüsterte sie mit Agnes.
    Die junge Frau von Ecksten trat nun vor. »Maria Nachtigal erkennt ihn nicht. Auch wenn sie sich inzwischen an vieles in der schrecklichen Nacht erinnert, so ist sie sich sicher, dass sie diesen Jordanus nicht gesehen hat. Wahrscheinlich war er also erst nach der Blutttat in der Wohnung, als sich Maria schon im Schlafgemach unter dem Bett versteckt hatte. So wie er es selbst behauptet hat.«
    »Glaubt ihr mir jetzt?«, fragte der Mönch mit kläglicher Stimme.
    »Vorerst«, antwortete Ludolf und gab dem Soldaten ein Zeichen, dass dieser Punkt erledigt sei und er den Gefangenen nun wieder zur Seite schaffen konnte.
    »Wo waren wir stehen geblieben?« Der junge Mann kratzte sich kurz am Hals. »Ach ja, beim Missbrauch durch den Priester.«
    Bassenberg meldete sich wieder zu Wort: »Das ist eure Behauptung. Noch ist nichts bewiesen.«
    »Für alle anderen hier ist es jedoch offensichtlich. Wir werden später bei Gericht die Nonnen vorführen – falls das dann überhaupt noch nötig ist.« An die Äbtissin gewandt fuhr er fort: »Da nicht alle Anwesenden bei eurer Verhaftung im Kloster anwesend waren, möchte ich von euch noch einmal eine Bestätigung. Wann kam der Pater Bassenberg am Tag von Kuniberts Tod zu euch?«
    Greta von Hattelen knabberte an der Unterlippe. Müde antwortete sie »Mit dem Einsetzen der Dunkelheit. Kurz vor dem Gewitter. Warum?«
    »Weil Kunibert getötet wurde, als das Gewitter schon begonnen hatte. Seine Jacke war noch feucht, als er gefunden wurde. Er ist also im Regen von Ulrich von Engern nach Hause gekommen.«
    »Heißt das, Arnold hat ihm nichts getan?«
    So schwer es Ludolf auch fiel, er musste dem zustimmen.
    Greta von Hattelen atmete erleichtert auf. An ihren Geliebten gerichtet sagte sie: »Ich hatte schon befürchtet, du wärst der Mörder.«
    »So’n Quatsch!«, zischte Bassenberg.
    Aber Ludolf hatte noch einen anderen Gedanken. »Äbtissin, an euch habe ich trotzdem noch eine Frage. Hatte euer Sohn Kunibert gesagt, von welcher Nonne er das Geheimnis seiner Abstammung erfahren hatte?«
    Greta von Hattelen sah sich grübelnd um und blickte nur noch in abweisende Gesichter. Sie sah ein, dass sie nicht mehr ungeschoren davonkommen würde. Die anderen hatten schon das Urteil über sie gefällt. Leise antwortete sie: »Ja. Martha soll es ihm gesagt haben.«
    »Hat es euch nicht gewundert, dass Martha wenige Tage später auf geheimnisvolle Weise zu Tode kam?«
    »Sie war sehr krank und hatte starke Schmerzen. Sie konnte die Qualen nicht mehr ertragen und stürzte sich in den Tod.«
    »Schmerzen?«
    »Überall im Körper hatte sie Geschwülste, die sie innerlich auffraßen.«
    Ludolf schaute fragend zu Agnes hinüber. Es war das verabredete Zeichen, dass sie nun übernehmen sollte.
    »Ja, das stimmt. Sie war schwer krank und hatte eigentlich nur noch einige Tage, höchstens zwei bis drei Wochen, zu leben. Schwester Greta, hat euch der Tod trotzdem nicht verwundert?«
    Die Äbtissin zuckte ratlos mit den Schultern. »Gar nicht. Wie ich schon sagte.«
    »Ich habe Martha noch am Morgen gesehen. Zu Laudes 36 sagte sie noch, dass es ein guter Tag wäre, einer ohne Schmerzen. Und kurz vor dem Mittagsmahl hörten wir dann den Schrei. Pater Bassenberg war noch im Kloster. Er kam sehr schnell in den Hof des Kreuzgangs und stellte ihren Tod fest.«
    Greta von Hattelen schüttelte müde den Kopf. »Ich kann mich nicht mehr erinnern, was Martha an dem Tag gesagt hat. Ich glaube, ich habe sie an dem Tag gar nicht mehr gesprochen. Aber ihr wisst doch, wenn sie ihre Medizin genommen hatte, fantasierte sie oft.«
    »Hattet ihr dem Priester eigentlich gesagt, dass Kunibert die Geschichte von Martha hatte?«
    »Warum nicht?«
    »Und wann hattet ihr ihm das gesagt?«
    Die Äbtissin holte tief Luft und dachte angestrengt nach. »Ich meine, es war der Tag vor Marthas Tod. Oder?« Sie schloss die Augen und zählte etwas an ihren Fingern ab. »Doch. Es war der Tag vorher. Am Dienstag kam mein Kunibert, Mittwoch sprach ich mit Arnold, und das mit Martha war am Donnerstag.«
    Um Agnes’ Mundwinkel zuckte es verräterisch. Sie wusste nun, dass sie auf dem richtigen Weg war. »Was antwortete eigentlich euer Geliebter, als ihr ihm das erzähltet?«
    Greta schaute schweigend zu Bassenberg hinüber, doch der zog

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