Die Heimkehr Der Tochter
fragen, leistet sie Hervorragendes unter erschwerten Bedingungen."
„Vielleicht. Sie glauben nicht, dass sie etwas im Schilde führt?"
„Was denn, um Himmels willen?"
„Zum Beispiel könnte sie versuchen, uns zu ruinieren und ihren Schwestern das Geschäft wegzunehmen."
„Wenn sie vorhätte, die Firma zu ruinieren, brauchte sie sich nur zurückzulehnen und gar nichts zu tun. Wie Sie wissen, steckten wir bereits in ernsten Schwierigkeiten, ehe sie die Leitung übernahm. Und wie sollte sie es anstellen, ihnen das Geschäft wegzunehmen?"
„Ich weiß es nicht", erwiderte Jacob leise. „Aber Maggie ist klug. Und wenn es einen Weg gibt, wird sie ihn finden."
„Jacob, Ihre Sorgen sind völlig unbegründet. Soweit ich es beurteilen kann, macht sie sich nur einer Sache schuldig: Sie arbeitet wie ein Galeerensklave, um Malone Enterprises zu retten."
„Vielleicht haben Sie Recht. Aber ich bin noch nicht völlig überzeugt. Halten Sie die Augen noch ein Weilchen offen, okay?"
„Verdammt, Jacob ..."
„Nur noch ein paar Wochen, mehr verlange ich nicht.
Nur so lange, bis ich absolut von ihrer Kompetenz überzeugt bin."
Maggie drehte den Schlüssel im Zündschloss der Viper. Stille.
„Nein, das darf nicht wahr sein!" Sie drehte den Schlüssel wieder, der Motor gab nicht einen Laut von sich.
„Neiiin!" schimpfte sie und trommelte mit beiden Fäusten auf das Armaturenbrett. Sie sank nach vorn und legte die Stirn auf das Lenkrad. Was geschah wohl als Nächstes?
Es war ein strapaziöser Tag gewesen, beginnend mit einem jammernden Anruf von ihrer Agentin und endend mit einem unangenehmen Zusammenstoß mit Elaine Udall kurz vor Arbeitsende. Sie hatte einen Fünfzehnstunden-Arbeitstag hinter sich, es war elf Uhr nachts, und ihr Wagen sprang nicht an. Toll! Einfach toll!
„Stimmt was nicht?"
Maggie fuhr mit einem Schreckenslaut hoch, sank gegen den Sitz zurück und legte eine Hand aufs Herz. „Dan, um Himmels willen! Schleichen Sie sich nicht so an! Sie haben mich zu Tode erschreckt!"
„Tut mir Leid. Ich sah Sie hier mit dem Kopf auf dem Lenkrad sitzen und dachte mir, ich sehe besser mal nach, ob alles in Ordnung ist."
„Ich bin okay, aber mein Wagen macht Schwierigkeiten. Er springt nicht an. Keine zwei Monate alt, und schon macht das Ding Ärger."
„Haben Sie eine Taschenlampe?"
Maggie nickte, fischte die Lampe aus der Konsole und reichte sie ihm.
„Gut. Machen Sie die Motorhaube auf, ich sehe mir die
Sache mal an. Könnte etwas Harmloses sein wie ein lockerer Draht."
Sie tat, worum er bat, stieg dann aus und sah ihm über die Schulter, während er sich in den Motorraum beugte. Nach wenigen Augenblicken richtete er sich wieder auf und schlug die Motorhaube zu. „Damit werden Sie heute Nacht nicht mehr fahren. Jemand hat einige Kabel zerschnitten."
„Zerschnitten? Sie meinen, jemand hat absichtlich meinen Wagen lahm gelegt?"
Ja. "
Maggie ließ den Blick verunsichert über den schwach beleuchteten Parkplatz schweifen und rückte unwillkürlich einen Schritt näher an Dan heran.
Ohne Vorwarnung frischte der Wind böig auf.
„Ach du meine Güte." Maggie hielt zunächst ihr Haar fest, überließ es dann jedoch dem Wind und mühte sich, ihren Rock unten zu halten, der ihr ständig hochwehen wollte.
„Sieht ganz so aus, als käme eine Kaltfront." Dan blickte zum Nachthimmel und schnüffelte. „Da zieht Regen heran."
„Auch das noch."
„Haben Sie einen Mantel dabei? Es wird in kürzester Zeit ziemlich kalt werden. Sie wissen doch noch, was ein ,Texas Blue Norther' ist, oder?"
„Natürlich weiß ich das. Und nein, ich habe keinen Mantel dabei. Gegen neun war es noch ziemlich mild. Außerdem haben Sie ja auch keinen dabei."
Er sah sie belustigt an. „Als ich nach dem Dinner in die Firma zurückkam, hatte ich nicht vor, so lange zu bleiben. Kommen Sie." Er nahm sie beim Arm und steuerte sie auf die Plantage zu. „Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es bis zu meinem Haus, ehe der Regen losgeht."
„Wo ist Ihr Wagen?" Maggie musste die Stimme heben, damit man sie über dem Windgeheul hören konnte, während sie neben Dan her eilte.
„Bei mir zu Hause", schrie er zurück. „Es war so ein schöner Abend, dass ich zu Fuß gegangen bin."
Dan beleuchtete ihnen den Weg mit der Taschenlampe und führte Maggie eilig durch die Plantage.
„Brrr, das wird von Minute zu Minute kälter."
„Ja, beeilen wir uns."
Mit langen, forschen Schritten machten sie viel Boden gut. Heftig atmend vor
Weitere Kostenlose Bücher