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Die Heimkehr Der Tochter

Die Heimkehr Der Tochter

Titel: Die Heimkehr Der Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
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in diesem Mahlstrom aus Liebe und Sehnsucht hatte sie nicht darüber nachgedacht, dass es für Männer oft nichts mit Liebe zu tun hatte, wenn sie mit einer Frau schliefen. Sexuelle Intimität war nicht selten bloße Lustbefriedigung - ein Verlangen, dem man nachgeben musste.
    Dan hatte nicht einmal angedeutet, dass er Gefühle für sie hegte. Daher war es vollkommen sinnlos, über Liebe oder weitergehende romantische Verwicklungen auch nur zu spekulieren.
    Maggie blickte unter ihrem dichten Wimpernkranz hinweg zu ihm auf. Aus dieser Perspektive schien sein Gesicht nur aus markanten Ecken und glatten Flächen zu bestehen. Dan hatte den Blick an die Decke gerichtet.
    Wahrscheinlich überlegt er sich gerade, wie er mich möglichst schnell abserviert und die alte Distanz wieder herstellt. Also los, tu euch beiden einen Gefallen, und lass ihn wissen, dass du nichts von ihm erwartest.
    Maggie atmete tief durch, versetzte seiner Brust einen Klaps und richtete sich auf einen Ellbogen auf. Sie warf ihre wilde rote Mähne zurück und lächelte ihn an. „Also, Hübscher, das war großartig, aber ich muss gehen."
    „Aha. Und wohin willst du, Rotschopf?" Da sie versuchte, sich wegzurollen, schlang er den Arm fester um sie.
    „Nach Hause. Frauen brauchen ihren Schönheitsschlaf, weißt du?"
    „Du gehst jetzt nirgendwohin. Erst müssen wir miteinander reden, Maggie."
    „Reden? Worüber denn?" Sie heuchelte Überraschung. Aber sie wusste, was jetzt kam. Sie konnte es in seinen Augen lesen.
    „Über uns. Über das, was gerade passiert ist."
    „Sei nicht albern, Süßer. Darüber gibt es nichts zu reden. Wir haben uns nach dem Lachkrampf einfach hinreißen lassen und hatten ein paar wunderbare lustvolle Momente. Kein Schaden entstanden. Schließlich sind wir erwachsen. Mach dir deshalb keine Sorgen, mein Bester." Sie traf wieder Anstalten, sich zu erheben, doch Dan hielt sie fest.
    „Lass gut sein, Hübscher, und lass mich los. Du musst nicht einmal aufstehen. Sag mir bloß, wo die Schlüssel sind, und ich fahre mit deinem Pick-up nach Haus. Wenn es am Morgen noch regnet, hole ich dich mit dem Wagen ab", fügte sie vernünftigerweise hinzu, doch er ließ sich nicht ablenken.
    „Was soll das? Ist das eine Abfuhr?"
    „Nein, natürlich nicht."
    „Es klingt aber so. Einmal kurz ins Heu und dann Adios, Seemann?"
    „Ich wusste ja gar nicht, dass du in der Navy bist?"
    „Hör auf damit, Maggie! Ich bin nicht in der Stimmung für deine Scherze. Ich will verdammt noch mal wissen, was eigentlich los ist? Eben noch hast du dich in meine Arme geschmiegt, und plötzlich kannst du es nicht erwarten, von mir wegzukommen?"
    Maggie seufzte. Warum konnte er sie nicht einfach gehen lassen und ihnen beiden eine peinliche Szene ersparen? „Schau, ich wollte nicht, dass du dich zu irgendetwas verpflichtet fühlst. Ich dachte, wenn ich scherzhaft über unser kleines Liebesabenteuer hinweggehe, merkst du, dass ich nicht erwarte, dass sich etwas aus unserem Zusammensein ergibt. Du solltest dich nicht gebunden fühlen."
    Er sah sie so lange an, dass es ihr unbehaglich wurde. „Darum geht es also", sagte er schließlich. „Ist dir gar nicht in den Sinn gekommen, dass ich mich freuen würde, wenn sich etwas aus unserem Zusammensein ergibt? Vielleicht möchte ich ja eine Bindung."
    „Nein, ist mir nicht", erwiderte sie spontan, ehe sie darüber nachdenken konnte.
    „Warum nicht?"
    „Ich, nun ja ..." Sie suchte nach einer Ausrede, die ihn zufrieden stellte, doch ihr fiel keine ein.
    „Nun?"
    „Ich gehöre nicht zu dem Typ Frau, den Männer ..."
    „Fahr fort. Den Männer was?"
    Maggie fühlte sich in die Ecke gedrängt und reagierte gereizt. „Müssen wir darüber reden?"
    „Ja, ich glaube, wir müssen. Den Männer was?"
    „Ich bin nicht liebenswert, okay?" stieß sie heftig hervor. „Bist du jetzt zufrieden?"
    „Großer Gott, das kann doch nicht dein Ernst sein! Hast du in letzter Zeit mal in den Spiegel gesehen, Rotschopf?"
    „Oh ja, Männer stellen mir nach und versuchen mich in die Kiste zu kriegen, aber nur wegen meines Aussehens."
    „Das ist doch schlichtweg Blödsinn."
    „Ist es das? Lägen wir jetzt hier in diesem Bett, wenn ich aussehen würde wie ein Waldschrat? Wohl kaum."
    Dan grinste. „Ein Waldschrat mit einer kessen Lippe. Eine nette Vorstellung."
    „Das ist keine Antwort."
    „Okay. Dein Aussehen spielt natürlich eine Rolle. Aber körperliche Anziehung ist der erste Schritt für tiefere Gefühle. Das muss so sein.

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