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Die Heimkehr des Highlanders

Die Heimkehr des Highlanders

Titel: Die Heimkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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sie mit Milford zusammen war. »Ich habe von einer Höhle gehört, die sich hier in der Nähe befinden soll, aber ich weiß nicht genau, wo.«
    »Na also, da haben wir ja schon mal etwas.« Milford verzog seinen Mund zu einem dünnen Lächeln. Bevor sie aus Kingussie aufgebrochen waren, hatte er geschildert, wie er Ewan überfallen und hinterrücks erstechen wollte. Doch dagegen hatte Anna lauthals protestiert, sie wollte den Mann, der ihre Zuneigung verschmäht hatte, quälen, bevor er getötet wurde.
    Murrend hatte Milford zugestimmt, im Grunde genommen war ihm egal, was Anna mit seinem Erzfeind anstellte – Hauptsache, er war am Ende tot … getötet von der Hand eines ehrbaren Soldaten der königlichen Armee.
    Es dauerte noch Stunden, bis Anna die Höhle gefunden hatte, sie lag verborgen hinter dornigem Gestrüpp, und nur jemand, der in dieser Gegend aufgewachsen war, konnte dahinter einen Höhleneingang erahnen.
    »Perfekt!«, rief Milford, nachdem er den Eingang in Augenschein genommen hatte. Diese Höhle war ideal für eine Entführung und als Unterkunft für ihn und Anna geeignet. Er winkte sie herbei, doch sie blieb bei ihrem Pferd stehen, worauf Milford ihr einen fragenden Blick zuwarf. »Worauf wartest du?«
    Sie hüllte sich enger in ihren Umhang.
    »Ich fürchte mich vor Höhlen, ich mag dort nicht hineinkriechen.«
    »Was bist du doch für ein dummes Frauenzimmer«, schimpfte er. »Wenn du die Nacht nicht unter freiem Himmel verbringen und MacLaughlin foltern willst, wird dir nichts anderes übrig bleiben, als mir zu folgen. Hol eines der Talglichter aus meiner Satteltasche und entzünde es.«
    Nur widerstrebend folgte Anna, und während Milford gebückt in die Höhle trat, machte sie etwas abseits ein kleines Feuer. Bevor sie das Talglicht anzündete, breitete sie ihre klammen Hände über dem wärmenden Feuer aus und malte sich Ewans Überraschung aus.
    Die Gedanken beflügelten sie, und so überwand sie ihre Angst und betrat ebenfalls die Höhle. Drinnen war es feucht und kalt, das spärliche Kerzenlicht warf gespenstische Schatten an die vor Nässe glänzenden Felswände.
    »Robert, wo bist du?«, flüsterte sie, als sie Milford nicht sofort entdeckte und atmete erleichtert auf, als er plötzlich neben ihr kauerte. »Es gefällt mir hier nicht.«
    »Ich bin auch bessere Unterkünfte gewohnt«, knurrte er und nahm Anna das Licht ab. »Aber wenn wir unseren Plan verwirklichen wollen, müssen wir eine Weile auf Bequemlichkeiten verzichten.«
    Er leuchtete das Innere der Höhle aus und stutzte. In einer Ecke waren kleine Hügel errichtet, es waren mindestens ein Dutzend.
    »Sieht aus wie kleine Gräber«, murmelte er, was Anna veranlasste, loszuheulen und sich an seinem Umhang festzukrallen. Doch er achtete nicht auf die vor Angst zitternde Frau an seiner Seite, sondern richtete sich auf so gut es ging und bewegte sich tiefer in die Höhle.
    Plötzlich stieß er einen Pfiff aus. »Sieh mal einer an, hier gibt es sogar Nebengänge, dort wird keine Menschenseele nach unserem Freund suchen.«
    Einer der Gänge schien ideal zu sein für Milfords Plan. An seinem Ende war ein Eisenring in die Felswand getrieben, vermutlich war in grauer Vorzeit schon einmal ein Mensch hier gefangen gehalten worden. Milford rief nach Anna, die nur zögernd zu ihm kroch.
    »Was sagst du, mein Täubchen?« Er grinste hämisch. »Hier kannst du deinen Ewan nach Herzenslust quälen – aber lass noch etwas für mich übrig.«
    Anna konnte kaum etwas erkennen, dennoch nickte sie hastig. Sie wollte, so schnell es ging, von diesem furchtbaren Ort fliehen und wieder die frische Waldluft einatmen.
    Aus den Decken und Fellen, die sie mitgenommen hatten, errichteten sie später ein Lager in der Höhle – auf Annas Flehen jedoch dicht am Höhleneingang. Zwar verlockte sie der Gedanke, Ewan zu beherrschen und mit ihm anzustellen, was ihr beliebte, aber sie sehnte sich gleichzeitig nach der Beendigung des Vorhabens. Als Kind hatte sie oft mit Gleichaltrigen in Höhlen Verstecken gespielt, aber diese schien eine böse Aura auszustrahlen.
    Der Weg, den sie bewachen wollten, lag nur wenige Minuten von der Höhle entfernt, und gleich am nächsten Morgen wollte Milford den Pfad von einem Versteck aus beobachten. Natürlich benutzten auch andere Clanmitglieder diesen Weg. Zweien von ihnen wäre Milford um ein Haar in die Arme gelaufen, als er vor dem Schlafengehen noch einmal die Umgebung inspizierte.
    Ihre Geduld wurde auf eine harte Probe

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