Die Heimkehr des Prinzen
auf einem Einhorn daherreitend.«
»Was ist eine Zahnfee?«, fragte Denal mit gerunzelter Stirn, was Ven an den kleinen Jungen erinnerte, der ihn mit seinen endlosen Fragen fast zur Verzweiflung getrieben hatte.
Ven schnaubte, aber bevor er eine Erklärung abgeben konnte â zugegeben, er hätte ihn gehänselt â ergriff Brennan das Wort: »Wenn diese Frau â¦Â«
»Erin«, warf Ven plötzlich seltsam verärgert ein. »Sie heiÃt Erin Connors. Nicht âºdie Frauâ¹ und nicht âºdie Hexeâ¹, sondern Erin. Sie ist schön, und sie hat den Mut, sich mit uns zu verbünden, um Caligula zu verfolgen, also verdient sie es zumindest, dass man sie beim Namen nennt.« Er kickte mit der Stiefelspitze gegen den Boden. »AuÃerdem wissen wir überhaupt nicht sicher, ob sie eine Melodine ist. Vielleicht habe ich ja auch nur ihren iPod gehört.«
Brennan fuhr fort, als sei er nie unterbrochen worden. »Wenn Erin Connors wahrhaftig eine Melodine ist und ihre Musik Ven harmonisch erscheint, dann sollte vielleicht eher ich die Verhandlungen über das Bündnis mit den Hexen in Seattle übernehmen. Ich habe mich recht intensiv mit den alten Mythen und Prophezeiungen befasst. Sie sagen, dass die Klänge der Edelsteine in den Gefühlen einer Melodine widerhallen.« Er sah in die Runde und sein Blick blieb an Ven haften. »Und offenbar in den Gefühlen von Personen, die die Eigenschaft haben, mit Melodinen eine Seelenverschmelzung einzugehen.«
»Nein!« Ven richtete sich auf. »Nein«, fuhr er fort und zwang sich, ruhig zu bleiben. »Conlan hat mir diese Aufgabe übertragen, und ich beabsichtige auch, sie zu Ende zu bringen. Oberflächlich kannst du seit diesem verdammten Fluch zwar keine Emotionen mehr empfinden, Brennan, aber Quinn hat tief in deinem Unterbewusstsein etwas gespürt. Wenn Erin wirklich eine Melodine ist und dieses Resonanz-Ding stimmt, dann kann man davon ausgehen, dass sie diese Barriere in dir ganz leicht durchdringen könnte.«
Er wandte sich Conlan und Alaric zu. »Das ist meine Aufgabe, Conlan. Wenn hier jemand ein Bündnis mit Erin und ihrem Hexenzirkel schmiedet, dann bin ich das.«
»Wie es scheint, hat der Rächer des Königs seine Entscheidung schon getroffen«, sagte Conlan mit einem Hauch Sarkasmus. »Auf alle Fälle brauche ich Brennan sowieso für diesen emotionalen Inkubus, der sein mörderisches Handwerk in New York betreibt.«
»Noch ein Mythos, der den Schriftrollen entstiegen ist«, sagte Alaric.
»Wahrscheinlich ist es eine erfundene Geschichte«, warf Conlan ein. »Trotzdem, falls es wahr ist, dann ist Brennan am besten geeignet, sich mit dieser Kreatur zu befassen.«
»Okay, Können wir jetzt zu Erin zurückkehren und erläutern, was eine Melodine ist und wie man mit ihnen umgeht?« drängte Ven, drehte Conlan und Alaric den Rücken zu und starrte auf seine verschränkten Arme hinunter. Justiceâ Idee mit dem Hin- und Herlaufen schien ihm nun gar nicht mehr so schlecht. Er musste irgendwie Dampf ablassen oder sich mit jemandem prügeln. Schade, dass sein Sparringspartner Bastien ausgerechnet jetzt mit einem Werpantherweibchen herumhängen musste.
Alaric nickte. »Eine Melodine ist ein Wesen, dessen Seele widerhallt vom Geist der Steine aus der Erde. Einige Schriften berichten, dass es hauptsächlich ein Talent des Elfenvolks unter den Naturgeistern war.«
»Na klasse. Erin ist also mit der Zahnfee verwandt «, brummelte Ven und sah hoch.
»Lasst uns über Caligula sprechen«, fuhr Alaric fort. »Eventuell will er Barrabasâ Platz einnehmen. Wir wussten ja, dass sich politische Veränderungen in der Vampirhierarchie ergeben würden, wenn sie generell auch nur locker strukturiert ist.«
»Gibt es denn überhaupt noch eine solche Hierarchie?«, fragte Christophe. »Jetzt, wo ihre Göttin verschwunden ist, werden doch wohl alle abtrünnig. Vielleicht haben wir niemandem einen Gefallen getan, als wir sie eliminiert haben, wenn sie es war, die darauf geachtet hat, dass keiner der Vampire aus der Reihe tanzt.«
Alexios machte ein paar drohende Schritte nach vorn und ballte die Hände abwechselnd zu Fäusten und lockerte sie wieder. »Glaub ja nicht, dass Conlan und Riley niemandem einen Gefallen getan haben, wie du dich so schön ausdrückst, als sie diese üble Obszönität
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