Die Heimkehr des Prinzen
ich getan habe, aber ich freue mich, dass es Ihnen und dem Baby geholfen hat.«
Riley kam in zwei Schritten zu ihr herüber und umarmte Erin heftig. »Ich danke dir, Erin. Ich kann nicht die richtigen Worte finden â¦Â«
Ihre Stimme brach ab, und sie löste sich von Erin, wobei sie ihre Hände auf Erins Schultern liegen lieà und ihr mit ihrem kobaltblauen Blick in die Augen sah. Da weder Flämmchen noch Glühbirnen entstanden, lieà Erin es relativ unbesorgt zu, vorsichtig, doch ohne Angst. »Was ist los?«, fragte sie schlieÃlich.
»So viel Schmerz«, flüsterte Riley. »So viele Jahre lang hat dich niemand in den Arm genommen und dich getröstet. Deine Familie â deine Mutter â oh, das tut mir so leid, Erin.«
Erin riss sich los, vollkommen entsetzt darüber, dass Riley offensichtlich ihre geheimsten und schmerzlichsten Gedanken so klar lesen konnte wie die erste Seite eines Boulevardblatts. »Wie können Sie es wagen!«, fauchte sie. »Sie haben kein Recht, in meinen Gedanken herumzustöbern, und wenn Sie tausendmal dem atlantischen Königshaus angehören.«
Ven legte den Arm um Erin, und die Wärme, die sein Körper ausstrahlte, gab ihr ein gewisses Maà an Sicherheit, bis ihr Rileys Worte wieder in Erinnerung kamen. Hat dich niemand in den Arm genommen. Das rief sofort wieder ihren Trotz hervor, und sie löste sich aus seiner Umarmung.
Conlan wollte zu sprechen beginnen, aber Riley legte ihm eine Hand auf den Arm. »Sie hat ja recht. Bitte entschuldige, Erin. Ich gehöre dem atlantischen Königshaus auch noch gar nicht an, ich bin nur mit dem Fürsten verlobt, aber ⦠nun, das ist ja jetzt auch nicht wichtig.« Sie biss sich auf die Lippen. »Ich bin das, was die Atlanter aknasha nennen, das heiÃt, ich habe empathische Fähigkeiten. Wenn ich jemanden berühre, und die Person hat starke Gefühle, dann werde ich irgendwie davon überwältigt. AuÃerdem habe ich mich überhaupt nicht abgeschirmt, als ich dich umarmt habe. Auf jeden Fall tut es mir schrecklich leid.«
Ebenso wie bei Conlan lag absolute Ehrlichkeit in ihrer Stimme, und so konnte Erin ihr einfach nicht mehr böse sein. Um so weniger, als sie sich selbst vollkommen erschöpft fühlte und kaum auf den Beinen halten konnte.
»Ist schon in Ordnung. Entschuldigen Sie, dass ich Sie so angefahren habe. Für das Kind ist es sicher auch nicht gut, wenn es so laute Stimmen hört«, sagte sie mit einem schwachen Lächeln.
Ven lachte und zog sie fester an sich, sodass sie das Rollen seines Gelächters an ihrem Rücken spürte. »Wenn dem so ist, dann müssen wir dem Kleinen ein paar Ohrpfropfen besorgen. SchlieÃlich verbringt er die nächsten paar Monate in unserer Gesellschaft«, sagte er.
Denal, der vorgetreten war und nun neben Riley stand, sagte grinsend: »Ganz zu schweigen von diesen schrecklichen alten Filmen, die du mit Riley ansiehst, Ven. Wenn das Baby herauskommt und aussieht wie Bela Lugosi oder Vincent Price, dann wissen wir, wer Schuld daran hat.«
Riley schüttelte sich, aber sie lachte. »Mein Baby wird definitiv keinem Filmstar aus einem alten Horrorfilm ähnlich sehen. Es wird ihrem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten sein.«
Conlan legte den Arm um Rileys Taille, und die Blicke, die sie wechselten, enthielten so viel Liebe und Hoffnung, dass Erin es fast schmerzlich wahrnahm. Sie wünschte sich inbrünstig, dass jemand sie einmal so ansehen würde.
Die Erinnerung an Vens Gesicht, als sie erwacht war, stieg in ihr auf, aber sie unterdrückte sie wieder. Jetzt war einfach nicht die richtige Zeit dafür, an heiÃe Sehnsucht und innige Blicke zu denken. Mit einem Mal wurde sie ganz schwach vor Erschöpfung, sodass der Raum sich in einem wirren Kaleidoskop von Licht und Farbe um sie zu drehen schien. Sie lehnte sich hilfebedürftig an Ven, und er stützte sie sofort mit seinen Armen, als sei sie ein Kind.
Oder jemand, den er liebte.
Sie war einfach zu müde im Moment, um das genauer zu analysieren.
»Erin braucht jetzt Ruhe. Es genügt, wenn wir morgen früh darüber reden, wie wir weiter vorgehen«, sagte Ven zu seinem Bruder.
Conlan nickte. »Auch Riley braucht ihren Schlaf. Auf zum Palast also. Lasst uns morgen früh wieder zusammentreten.«
Erin unterdrückte ein Gähnen und lächelte Riley an. »Sind die immer so? Ich meine,
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