Die Heimkehr des Prinzen
mit dem sich auf die Brust trommeln?«
Riley lachte, als ihr Mann sie in seine Arme zog. »Nicht immer. Manchmal sind sie noch schlimmer. Warte nur, bis sie mit den Lianen anfangen.«
Erin musste lauthals lachen, als Ven sie mit einem leisen Knurren aus dem Tempel geleitete. Hinter sich hörte sie Denals verwirrte Frage: »Was meint sie mit den Lianen?«
Erin grinste zu Ven hoch, und der Anflug eines Lächelns breitete sich auf seinem ernsten Gesicht aus. Dann setzte er wieder seinen Schimmer-Trick ein und entführte sie mit sich zum Palast. Und während dieser kostbaren Minuten lieà sie alle Gedanken an ihre Mission, an Vampire und singende Edelsteine fahren und flog durch die Lüfte wie eine Prinzessin in einem Märchen aus Kinderzeiten. Und jede Sekunde davon war schön wie ein Traum.
12
Im Palast in Atlantis
Ven saà an Erins Bett in einem Sessel, den er sich herübergezogen hatte, und sah ihr beim Schlafen zu. Das Licht des atlantischen Mondes zeichnete silbrig die Konturen ihrer zarten Gesichtszüge nach. Seit Stunden saà er so, und er hätte Conlan fast den Kopf abgerissen, als dieser ihm geraten hatte, sie ein wenig alleine zu lassen und selbst etwas Schlaf zu finden.
Es juckte ihn in den Fingerspitzen, ihr durch das weiche Haar zu streichen, aber er wollte es auf jeden Fall vermeiden, sie aufzuwecken. Der metallische Geschmack von Verzagtheit stieg in ihm hoch wie Galle, wenn er an ihren Zusammenbruch dachte. All seine Instinkte verlangten danach, ihren ganzen Körper mit seinen Händen abzutasten, um sicher zu sein, dass sie wirklich noch lebte. Aber wem machte er hier etwas vor? Vom ersten Moment an, als er sie gesehen hatte, hatte er doch schon jeden Zentimeter ihres Körpers begrapschen wollen.
Er schloss die Augen, lehnte sich in den Sessel zurück und versuchte, sich zu entspannen, sich an die Meditationstechniken zu erinnern, die er in den langen Jahren seines Kriegerdaseins gelernt hatte.
Alles, was ihn daran hindern konnte, sich die Kleider vom Leib zu reiÃen und sich auf sie zu werfen, war gut. War sogar sehr gut.
Der Adrenalinschub, der durch ihren Kollaps und die anschlieÃende immense Erleichterung, als sie wieder ins Leben zurückgekehrt war und die Augen öffnete, ausgelöst worden war, hatten seinen Testosteronspiegel in die Höhe gejagt und ihn dem Gefühl heiÃen Verlangens ausgeliefert.
Allein ihr dabei zu helfen, Schuhe, Pullover und Jeans abzustreifen, lieà ihn zittern vor Begierde. Alles an ihr war weich, die Kurven und die glatte, zarte Haut unter ihrem einfachen weiÃen Hemd und der Spitzenunterwäsche, und nach dem, was er gesehen hatte, bevor er die Decke über sie zog, hatte er nur noch den dringenden Wunsch, eine eiskalte Dusche zu nehmen. Aber verdammt noch mal, er war schlieÃlich Prinz von Atlantis. Er könnte sich eine eiskalte Dusche gleich hier im Zimmer organisieren.
Voll Abscheu gegen sich selbst biss er die Zähne zusammen. Sie war gerade so mit dem Leben davongekommen, und das Einzige, was er im Kopf hatte, war, seinen Schwanz in sie einzutauchen.
Er war Abschaum.
Er war schlimmer als Abschaum.
Das war sein persönlicher Highway to Hell. Dabei kam ihm der Gedanke, dass jetzt ein paar Klassiker von AC/DC nicht übel wären. Oder vielleicht Elvis. Elvis war immer gut â der King als groÃes Vorbild aller Junggesellen, die ohne familiäre Verpflichtungen durchs Leben gehen und nur Spaà mit den Mädels haben wollten.
Ja, Elvis wäre jetzt super.
Sie bewegte sich im Schlaf. Vielleicht hörte sie ein paar Takte von A Little Less Conversation, die ihm im Kopf herumspukten. Gedankenlesen konnte sie zwar nicht, aber bei allem, was Musik betraf, hatte sie auÃergewöhnliche Talente. Verdammt, mit so einer Frau könnte man nicht mal ungeniert unter der Dusche singen.
Bei dem Gedanken, dass Erin ihn für sein Gequake unter der Dusche kritisieren könnte, musste er laut auflachen, doch schlug er sich gleich die Hand vor den Mund, um den Lacher zu unterdrücken. Aber es war zu spät. Sie öffnete ihre unglaublichen blauen Augen und sah ihn an. Er war verloren.
Machâs gut, Elvis!
»Habe ich lange geschlafen?«, flüsterte sie.
»Ein paar Stunden. Schlaf weiter. Es ist immer noch dunkel drauÃen«, sagte er und gab schlieÃlich dem Drang nach, ihr die hellen Haarsträhnen aus dem Gesicht zu streichen. Die langen Haare glitten
Weitere Kostenlose Bücher