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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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der Eure kaiserlichen Befehle ausführt.«
    Â»Er hat sich zwar sicher gefreut, dich zu treffen, meine Liebe, aber Drakos hat jetzt einiges zu erledigen. Darf ich hoffen, dass du die Tagesruhe mit mir verbringst?« Caligula hielt ihr die Hand hin, obwohl er wusste, dass sie sie nicht nehmen würde.
    Doch eines Tages würde er ihren Willen brechen. Und dazu würde er ihre einzige überlebende Schwester verwenden. Man hatte ihm schon öfter nachgesagt, dass er zur Besessenheit neigte, doch das war alles nichts im Vergleich zu der Eroberung Deirdres. Sie und ihre Schwester, die so gut wie identisch waren mit diesen beiden anderen Frauen, den Einzigen, die ihm je entkommen waren – seine beiden jungen Cousinen, die einen Gifttrank getrunken hatten, nachdem er ihre blutjungen, biegsamen Körper zum ersten und einzigen Mal benutzt hatte.
    Diesmal sollten sie ihm nicht entkommen, nicht einmal, wenn sie in den Tod flüchteten.
    Â»Ich sorge dafür, dass Ihr tot in der Hölle verschmachtet, Caligula, bevor ich jemals freiwillig Eure Hand akzeptiere«, zischte sie ihn an und sprang ein paar Meter zurück.
    Â»Vielleicht, meine Liebe. Vielleicht. Aber vergiss nicht, es gibt viele Wege, in der Hölle zu verschmachten, und es könnte sogar so weit kommen, dass du mir dabei Gesellschaft leisten wirst.«
    Er schoss nach oben in die luftigen Höhen der Höhle, in eine Nische unterhalb der Decke. Hier konnte er sich ausruhen und auf die Nacht warten. Während er schlief, wurde er von mächtigen Bannzaubern geschützt. Die hatte er mehrmals getestet, bevor er der verängstigten Hexe, die sie für ihn ausgesprochen hatte, das Leben ausgesaugt hatte. Er blickte auf seinen General hinunter, der seiner widerspenstigen Braut gegenüberstand, und rief ihm letzte Instruktionen zu, bevor er sich der Dunkelheit des Schlaftodes überließ: »Fortschritte, Drakos. Ich will Fortschritte sehen, sonst suche ich mir einen General, der seine Aufgabe besser erfüllt.«

11
    In der Edelsteinhöhle unter dem Nereidentempel in Atlantis
    Ven folgte Marie die uralte Steintreppe hinunter, deren Stufen von den Schritten der Tempeljungfrauen im Laufe der Jahrtausende abgenutzt waren. Seltsam, dass ein Teil seines Hirns an diese Stufen denken konnte, wo doch Erin in seinen Armen lag und entweder gerade starb oder schon tot war.
    Noch viel seltsamer war der Umstand, dass der Rest seines Hirns Folterqualen litt und laut dröhnte, dass er ohne diese Frau, die er nur für einen so kurzen Abschnitt in der Unendlichkeit der Zeit gekannt hatte, nicht länger leben konnte. Die Qual entstand tief in seinem Innern, presste seinen Brustkorb zusammen und zwang sich den Weg frei durch seine verkrampfte Kehle. Der Obersten Tempeljungfrau immer tiefer ins Dunkel der Erde folgend, brüllte er schließlich seinen Schmerz und seine Wut hinaus.
    Marie, die einige Schritte vor ihm ging, hielt erschrocken inne, doch nach einem Blick in sein Gesicht nickte sie nur kurz und ging weiter, noch schneller nun, den endlosen Korridor entlang.
    Obwohl sie ins Herz des Nereidentempels gingen, sandte Ven sein Gebet an Poseidon: Sie darf nicht sterben. Ich weiß nicht, warum, ich weiß nicht, wie das geschehen konnte, aber sie ist mir wichtiger als mein eigenes Leben. Ich schulde dir meinen Dienst und meine Ehre, Poseidon. Bitte verschone diese Frau um meinetwillen.
    Marie folgte einer scharfe Kehre, und Ven schöpfte kurz Hoffnung aus dem Gedanken, dass Bastiens Schwester ebenso kompetent war wie ihr Bruder. Er folgte ihr um die Biegung und hielt plötzlich, angesichts eines riesigen, leuchtenden Edelsteins, inne. Marie war in diesen eingetreten.
    Â»Das ist eine natürliche Druse und das Zentrum des Nereidentempels. Hier lag das Nereidenherz vor der großen Katastrophe«, erklärte Marie. »Die Altvorderen haben geschrieben, dass die Edelsteinhöhle der natürliche Ort der Erholung und die Quelle neuer Kräfte für Melodinen ist.«
    Sie wies auf einen einfachen Holztisch mitten in dem ovalen Raum, und er machte sich dran, Erins leblosen Körper vorsichtig daraufzulegen, während Marie ein grünseidenes Kissen von irgendwoher zog und es ihr unter den Kopf schob.
    Ven sah sich um und bemerkte die vielen Edelsteine ringsum – im ganzen Raum in seltsamen Mustern angeordnet, an den großzügig verteilten Seidenkissen befestigt und sogar in den Sockel des Holztischs

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