Die Heimkehr des Prinzen
Atlantisch gesprochen hatte, und er wiederholte seine Worte in ihrer Sprache.
»Dann müssen wir eben wieder von vorne beginnen«, sagte sie und biss sich auf die Lippen, um ein aufsteigendes Lächeln zu unterdrücken.
Er beugte sich herab und eroberte wieder ihre Lippen, küsste sie, bis er ihren Atem einsog, ihre Musik, ihre Seele.
»Sag meinen Namen, Erin. Sag mir, dass du mich willst«, verlangte er, zog sich langsam aus ihrem Körper heraus und stieà wieder zu, immer und immer wieder, beschleunigte den Rhythmus als Antwort auf ihr leises Stöhnen und Drängen unter ihm.
»Ich ⦠Ja, Ven«, flüsterte sie. »Ich will dich, oh Göttin. Ven, ich will dich mehr als alles andere auf der Welt.«
Ein Urinstinkt, angelegt in den Genen seiner Ahnen, hieà ihn seinen triumphalen Schrei ausstoÃen. Jeder Muskel seines Körpers spannte sich an, als er seinen Namen aus ihrem Munde hörte. Sein Glied schwoll an und wurde härter, bis die Reibung in ihrer engen, nassen Scheide ihn bis an den Rand des Wahnsinns trieb.
Nun brach wieder ihre Musik hervor, der Gesang der Smaragde und der Opale schwang sich empor und erfüllte den Raum und ihre beiden zusammengefügten Körper. Er trieb sich tiefer und immer tiefer in sie hinein. Erin stieà plötzlich einen erstickten Schrei aus und grub ihm die Nägel in den Rücken, ihre SchoÃmuskeln pulsierten um sein Glied, als sie explosionsartig kam und dabei seinen Namen schrie. Die Gewalt ihres Orgasmus riss alle Hürden in ihm nieder, und er stieà in sie, so tief er nur konnte, und hörte dann auf, hielt sie im Arm, während sein Samen pulsierend in sie hineinfloss. Dann brach er neben ihr zusammen und zog sie mit sich, wobei er weiter in ihrem Körper blieb und darauf achtete, sie nicht mit seinem Gewicht zu erdrücken.
»Ven, ich â¦Â«, doch sie schloss mit einem erstaunten Ãchzen, und die Musik, die im Raum zu hören gewesen war, explodierte in seinem Kopf. Ein Regenbogen von Tönen, ein Sonnenaufgang an Harmonien floss und wirbelte durch den Raum und durch sie beide hindurch. Die Gewalt dieser Musik drängte Ven in die Kissen zurück.
Er hielt Erin immer noch im Arm, und das Gefühl der sexuellen Befriedigung verschwand hinter einem neuen, mächtigen, drängenden Hunger.
Doch mit einem Mal durchbrachen die Pracht und Herrlichkeit der Klänge seine mentalen Schutzschilde, und die ihren vielleicht ebenso, denn er blickte ihr in die Augen und sah bis in die Tiefen ihrer Seele hinein.
Er sah den Mord an ihrer Familie â sie war dabeigewesen. Sie hatte alles mit ansehen müssen, hatte versucht, einzuschreiten, es zu verhindern, war geschlagen worden, jemand hatte auf sie eingestochen. Caligula und seine Gang hatten sie für tot gehalten und liegen lassen.
Die ganze schreckliche Szene spielte sich vor seinem inneren Auge ab, wie ein brutaler Film, einschlieÃlich des Soundtracks aus der tiefsten Hölle. Das Schluchzen und Schreien ihrer Mutter und ihrer Schwestern, als sie starben.
Erin hatte sich zum Hexenzirkel geschleppt, verwundet und dem Tode nah. Sie hatte verlangt, dass man ihr eine gründliche Ausbildung gewährte, obwohl sie erst sechzehn Jahre alt war.
Er sah ihre Stärke, ihre Einsamkeit, ihre Verzweiflung. Ihren rasenden Wunsch, ihre Familie zu rächen.
Er sah, wie sie ihn wahrnahm, und erfuhr ihre Verwunderung darüber, solch eine spürbare, starke Verbindung mit einem Mann zu empfinden, den sie doch erst so kurz kannte.
Er sah in ihre Seele, und das trieb ihn über die Klippe in den Abgrund hinunter. Er, der starke, furchtlose Krieger, hatte plötzlich mehr Angst als in dem halben Millennium seit seiner Geburt, denn plötzlich wurde ihm klar, dass er in ihrer Seele all ihren Mut und all ihr Licht erblickt hatte, und dass sie deshalb auch seine Seele, die schwarz und verworren war, gesehen haben musste. Er schloss die Augen, als sich ihm diese Klinge, die schärfer war als jeder Dolch, den er je geschliffen hatte, im Leib herumdrehte.
Das war das Ende.
So sicher wie das Amen im Tempel würde sie ihn jetzt nicht mehr haben wollen.
Erin bewegte sich in seinen Armen, und er widerstand dem Reflex, seine Augen zu öffnen, aus Angst, dass sie dann aus dem Bett steigen und so schnell und weit wie möglich von ihm weglaufen würde. Im Grunde könnte er das voll und ganz verstehen. Wenn er nicht zusah, wie sie weglief,
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