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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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schlüpfte er in Jeans und Hemd. Sie öffnete kurz den Mund, dann noch einmal, und der Zorn in ihren Augen sagte ihm, dass sie ihm anständig das Fell gerben würde, wenn sie erst einmal loslegte.
    Â»Schau einer an. Hier kommt also das arrogante atlantische Königssöhnchen zum Vorschein«, fauchte sie zurück. »Deine formelle Sprache kannst du dir bei mir sonstwohin stecken, Mann. Damit beeindruckst du mich nicht im Geringsten. Und was soll das außerdem mit den fünfhundert Jahren? «
    Es klopfte wieder, diesmal etwas zaghafter als Christophes Donnern vorhin. Er riss die Tür auf. »Was ist?«
    Die Palastdienerin vor der Tür, die einen Stapel Kleidung vor sich hertrug, trat erschreckt einen Schritt zurück und neigte den Kopf.
    Â»Eure Hoheit, bitte entschuldigt. Ich hatte keine Ahnung … Lady Riley bat mich … Ich kann auch später wiederkommen …«
    Ven zwang sich zu einem Lächeln. »Aber nicht doch. Ich bin es ja, der sich entschuldigen muss, Neela. Danke für deine Hilfe. Und bitte, nenn mich Ven.«
    Er nahm ihr die Kleidung ab und versuchte, den ganzen Gefühlswirrwarr in seinem Kopf zu ignorieren und der Frau etwas Nettes zu sagen, um sie zu beruhigen.
    Â»Wie geht es eigentlich deinem Sohn? Er muss bald zehn Jahre alt sein.«
    Sie strahlte, als ihr mütterlicher Stolz über ihre Nervosität siegte. »Er wird zwölf dieses Jahr, Eure Hoh…, Ven. Er bringt viel Freude in unser Haus.«
    Â»Und wahrscheinlich auch viel Unruhe, nehme ich an. Ich war ja auch mal ein zwölfjähriger Junge.«
    Neela seufzte. »Ja, das kann man wohl sagen. Wenn Ihr oder die Dame etwas wünscht, dann ruft mich einfach.«
    Â»Das werden wir tun.«
    Als er die Tür wieder schloss, holte er tief Luft und nahm all seinen Mut zusammen, um sich Erin wieder zu stellen.
    Â»Dann benimmst du dich also nur hin und wieder wie der Herr und Meister im Schloss?«, fragte sie. »Hast du es nur getan, um bei mir Eindruck zu schinden?«
    Â»Keineswegs. Die meiste Zeit über bin ich ein ziemlicher Kotzbrocken«, sagte er und drehte sich um. »Aber was ich für dich bin, das weiß ich überhaupt nicht.«
    Sie stand da und überlegte ziemlich lange. Schließlich seufzte sie: »Mir geht es genauso. Ich kenne mich selbst kaum wieder.«
    Dann verzog sie sich ins Bad und überließ ihn seinen Gedanken. Auf was hatte er sich da eingelassen, zum Teufel auch.
    Der Nereidentempel war ein märchenhafter Palast aus Marmor, Juwelen und Schönheit. Als Erin durch seine Tore schritt, sangen ihre Edelsteine eine leise, freudige Melodie von Heimkehr und Frieden. Sie schob alle Gedanken an ihre Mission, ihre Aufgabe und rechthaberische Alpha-Typen von atlantischen Kriegern beiseite und schritt durch den luftigen, offenen Raum, in dem Marie und ihre Gehilfinnen Tische mit einem leckeren Frühstück gedeckt hatten. Früchte, Säfte und Gebäck standen neben warmen Gerichten in silbernen Servierschüsseln, und bei dem köstlichen Duft fing Erins Magen an zu knurren.
    Doch war sie viel zu fasziniert von der Geschichte, die hier vor ihren Augen lebendig wurde, um sich aufs Essen zu konzentrieren.
    Sie trank ihren Kaffee und betrachtete dabei die verschiedenen Skulpturen ringsum. Angesichts einer besonders kriegerischen Figur mit Speeren und einem Dreizack lief es ihr eiskalt den Rücken hinunter, und sie wusste sogleich, wer hier dargestellt wurde.
    Ein leichtes Potpourri aus Rosenduft und einer helleren Note kündete ihr Marie an. »Ja, das ist Poseidon. Selbst hier in unserem Tempel, wo die Göttin herrscht, werden wir daran erinnert, dass Poseidon bei uns die Macht über Leben und Tod hat.«
    Â»Daran muss man euch doch wahrscheinlich gar nicht erst erinnern, oder? Ich meine, es ist ja ganz offensichtlich, dass ihr in einer Luftblase tief unter Tonnen von Wasser lebt, das euch jederzeit erdrücken kann.«
    Marie lachte. »Ihr Menschen seid erfrischend direkt, wenn man Riley und dich als Beispiel nehmen kann.«
    Erin wandte sich ihr erstaunt zu. »Hast du vor Riley und mir noch nie Menschen gesehen?«
    Â»Nein. Riley war der erste Mensch, der Atlantis seit mehr als zehntausend Jahren betreten hat.« Maries ebenmäßiges Gesicht war eine Studie stiller Eleganz. Der Blick ihrer dunkelblauen Augen strahlte Frieden aus, und ihr nachtschwarzes Haar war zurückgekämmt und in einem System

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