Die Heimkehr des Prinzen
ignorieren und wandte sich Alaric zu. »Tut mir leid. Das bezog sich auf etwas anderes. Okay. Haben wir einen Plan? Wann legen wir los?«
Vens Stimme war leise, doch enthielt sie einen harten Befehlston. » Wir legen nicht los. Du gehst nirgendwo hin. Caligula ist hinter dir her, warum auch immer, und du wirst dich nicht in seine Nähe begeben, bis wir ihn ausgeschaltet haben und sein ganzes Blutsrudel mit ihm.«
Sie riss ihren Kopf von seiner Hand weg und stand auf.
»Du hast mir nichts zu befehlen. Caligula hat meine Schwester in der Hand, und ich werde ihn ganz gewiss verfolgen. Zum einen habe ich immense Kräfte und kann alle Hexen ausschalten, die für ihn arbeiten.«
Er hob die Stimme, sagte aber nur ein einziges Wort: »Nein.«
Sie ignorierte ihn und fuhr fort: »Der zweite Grund liegt auf der Hand. Er will mich. Ich kann als Köder dienen.«
Ven stand auf und riss sie herum, sodass sie ihm gegenüber stand und in seine vor Zorn blitzenden Augen sehen konnte. »Ich lasse es nicht zu, verdammt noch mal, dass du dich in Gefahr begibst. Ist das klar? Und wenn ich dich persönlich an mein Bett ketten muss, dann werde ich das eben tun, um dich von diesem Monster fernzuhalten.«
Sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien, aber er war zu stark, also trat sie ihm gegen das Schienbein. »Wer ist denn hier das Monster? Du hast dich ja selbst so bezeichnet! Und nur, weil du mit mir schlafen willst, bedeutet das noch lange nicht, dass du das Recht hast, mich als Gefangene an dein Bett zu ketten, du perverses Tier!«
Die Stille, die nun eintrat, erinnerte sie daran, dass sie nicht alleine waren, und sie stöhnte auf vor Scham.
Conlans Stimme schnitt durch die Anspannung. »Lass sie los, Ven. Sofort. Du hast kein Recht dazu, genau wie sie sagt. Nicht so, Bruder.«
Ven knurrte seinen Bruder und Fürsten regelrecht an, aber er lockerte den Griff um Erins Schulter, und sie stolperte von ihm weg. »Ausgerechnet du musst das sagen«, fauchte er Conlan an. »Du kennst die Macht der Seelenverschmelzung. Denke nur daran zurück, wie es war, als du Riley kennengelernt hast und sie in Gefahr war.«
Alaric hob die Hände an mit den Handflächen nach oben, und zwei identische blaue Energiekugeln blitzten in ihnen auf. »Ich bin gerne bereit, dich gegen die Wand hier zu pusten, wenn du eine Lektion in freiem Willen benötigst«, sagte er.
»Versuchs nur, Priester«, knurrte Ven. »Du machst dich doch nur lächerlich. Du hast Quinn in den Armen gehalten und hast sie gehen lassen, und jetzt leidest du jeden Tag und jede Stunde darunter. Glaube ja nicht, dass ich den gleichen blöden Fehler begehe wie du.«
Alarics Augen blitzten grün auf und er schleuderte die Energiekugeln auf Ven, fast schneller, als Erin mit den Augen verfolgen konnte.
Fast.
Sie schnellte nach vorn zwischen Ven und Alaric und zog einen Schutzschild auf, schneller als je zuvor. Die leuchtenden Kugeln prallten am Schild ab und verglühten zu Nichts. Dann senkte sie die Hände und lieà den Schutzschild verschwinden. »Deine Hilfe brauche ich auch nicht, Alaric. Also immer mit der Ruhe.«
Ohne auf Ven und den Priester zu achten, wandte sie sich Conlan zu. »Hoheit, ich habe immer noch einen Wunsch frei. Ich will aber keine Kronjuwelen oder eine Luxusvilla im Atlantik und auch nicht das neue Auto hinter dem dritten Türchen. Das Einzige, was ich mir wünsche, ist die Unterstützung durch ein paar atlantische Krieger, damit ich meine Schwester befreien und Caligula vernichten kann.«
Sie holte tief Luft und versuchte, das Zittern ihrer Knie und Hände unter Kontrolle zu halten. »Wenn Sie mir das nicht gewähren können, dann bitte ich nur darum, wieder unversehrt und baldmöglichst nach Hause zurückkehren zu dürfen, denn wenn der Lohn für meine Hilfe für Ihre Frau und Ihr Kind so aussieht, dass Ihr Bruder mich als Gefangene hierbehalten kann, dann â¦Â«, sie überlegte kurz, wie sie diesen Satz elegant zu Ende bringen konnte, platze dann aber heraus: »⦠dann ist das eine ziemlich beschissene Art für einen zukünftigen König.«
»Jetzt hat sie es Euch aber gegeben, mein Prinz«, lieà sich eine spöttische Stimme von der Tür her vernehmen.
Erin fuhr herum und sah Justice, der neben der Tür an die Wand gelehnt stand, wobei sein allgegenwärtiges Schwert ihm über die Schulter
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