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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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ist.«
    Ven stieß einen gedehnten Pfiff aus und sah sie ungläubig an. »Bist du so naiv, oder hast du bloß in Geschichte nicht richtig aufgepasst? Wenn du glaubst, den Versprechungen eines Monsters wie Caligula trauen zu können, dann hättest du dich vielleicht mal mit Tiberius unterhalten und ihn fragen sollen, wer ihm im März siebenunddreißig das Kissen aufs Gesicht gedrückt hat.«
    Erin warf ihm einen erstaunten Blick zu.
    Â»Hey, ich hatte schon immer ein Faible für historische Fakten«, sagte er achselzuckend. »Außerdem hat mein Urgroßvater hin und wieder ein Glas Wein mit dem Alten getrunken.«
    Â»Ruhe, Ruhe, Ruhe! «, kreischte Lillian. »Ich habe es endgültig satt, ständig ignoriert zu werden! Gennae und Berenice haben mich ein Jahrzehnt lang ignoriert oder überstimmt, wenn wir Entscheidungen getroffen haben. Deine Eltern haben mich einfach ignoriert, als sie die Zeit bis zur Hochzeit miteinander im Bett verbracht haben. Aber damit ist jetzt Schluss. Ich lasse mich nicht länger ignorieren!! Heute Nacht noch übernehme ich den Lichtkreis!« Lillian hob die Arme, und auf ihren Handflächen bildeten sich glühende Feuerbälle.
    Erin tat es ihr nach und rief ihr eigenes Feuer auf, aber Ven unterbrach sie. »Warte mal! Wie meinst du das, du übernimmst den Hexenzirkel heute Nacht? Ich will ja deinen Enthusiasmus nicht dämpfen, aber der Lichtkreis von Seattle hat seine Zentrale ein paar Stunden nördlich von hier, je nach Verkehrslage. Obwohl … du könntest natürlich auch den Besen nehmen«, sagte er.
    Lillians Gesicht wurde puterrot, und sie schleuderte einen der Feuerbälle in seine Richtung. Erin warf einen schnellen Schutzschild auf, der den Ball abprallen und in einen Baum zischen ließ, der sofort in Flammen aufging.
    Â»Blödmann! Ich erledige euch hier, während Caligula und Drakos in Seattle zuschlagen! Warum er so verrückt ist nach dir, ist mir schleierhaft, aber ich werde auf keinen Fall dabeistehen und zusehen, wie er dich und deine Schwester besabbert, so wie ich mir früher mit ansehen musste, wie dein Vater deiner Mutter hinterhergehechelt hat. Wenn du erst mal erledigt bist, können Caligula und ich uns wichtigeren Dingen zuwenden, zum Beispiel unseren Plänen.«
    Der Werwolf neben ihr brüllte auf in der Absicht, sie mit seinem markerschütternden Schrei zu erschrecken. »Das würde ich mit sechs Komma fünf Punkten benoten«, sagte Ven ungerührt. »Vielleicht noch ein paar Extrapunkte für extreme Hässlichkeit.«
    Der Werwolf setzte zum Sprung an. »Kein Sinn für Humor dieser Tage im Rudel, stimmt’s oder habe ich recht, Jungs?«, fragte Ven und zog mit der Linken einen Dolch aus der Scheide, während er gleichzeitig das Schwert in der Rechten hielt. Er sah auf Erin hinunter, die wie erstarrt neben ihm stand. »Die immer mit ihrem Schwachsinn von der Weltherrschaft und der Verherrlichung des Bösen, bla bla bla. Wenn du wüsstest, wie oft ich mir das im Lauf der Jahrhunderte schon mit anhören musste, diese propagandistische Walfischscheiße, dann könntest du verstehen, warum es mir so richtig Spaß macht, diese Pelztierchen hier aufzuspießen.«
    Erin schien endlich aus dem Nebel von Schmerz, Schock und Verrat aufzutauchen, der sie gelähmt hatte. Sie sah zu ihm hoch und dann zu Lillian hinüber. »Eine Frage noch, du verräterisches Biest. Was hast du mit Berenice gemacht?«
    Lillians Lippen verzogen sich zu einem Ausdruck von so abgrundtiefer Bösartigkeit, dass es sogar Ven eiskalt den Rücken hinunterlief. Dann hob sie wieder die Hände, und die Kugeln aus Hexenfeuer schwebten ein paar Zentimeter über ihren Handflächen und beleuchteten die dunkelroten Flecken auf ihren Händen und Armen. »Selbst du müsstest wissen, dass es eines Blutsopfers bedarf, um die dunkle Magie anzurufen. Nur so viel: Es muss ja kein freiwilliges Opfer sein.«
    Erin warf den Kopf zurück und stieß einen Schrei purer Wut und Trauer aus, der einem Wolf alle Ehre gemacht hätte. »Dann ist das hier die Rache, Lillian«, fauchte sie.
    Â»Na, dann gib mal dein Bestes, Erin«, gab Lillian zurück. »Aber bevor du stirbst, lass dir eines noch gesagt sein: Mindestens eine deiner Schwestern ist durch meine Hand gestorben.«
    Mit diesem letzten Schlag gab Lillian das Zeichen, und die Werwölfe griffen an.

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