Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
Vom Netzwerk:
das Gesicht mit frischem Schnee ab. »Quinn! Gut, dass ihr da seid. Wir haben wichtige Neuigkeiten.«
    Quinn nickte grimmig, während Jack durch die Gruppe kauernder Werwölfen tigerte und jeden anfauchte, der es wagte, den Kopf zu heben. »Auch wir haben Neuigkeiten, und die sind alles andere als gut.«

24
    In den Baumwipfeln über dem Hauptsitz des Lichtkreises von Seattle
    Mit seiner neuen und verbesserten Sehkraft, die nun neben dem normalen Farbspektrum seltsamerweise auch den Infrarotbereich umfasste, beobachtete Daniel von oben, wie die Vampire den magischen Schutzschild umkreisten. Hätte er früher schon gewusst, dass ihm solche Kräfte zuwachsen würden, wenn er das Blut dieses uralten Vampirs trank, dann hätte er den Bastard schon leer gesaugt, als er ihm zum ersten Mal begegnet war. Seine Wunden waren vollkommen verheilt, und er fühlte sich lebendiger und stärker denn je zuvor, seit er zum Untoten geworden war.
    Er hatte sich blutig und zerfetzt zur Höhle zurückgeschleppt, was ihn fast endgültig das Leben gekostet hatte, doch Caligula vertraute ihm seither voll und ganz. Jetzt stand der endgültigen Zerstörung dieses Monsters nichts mehr im Wege, und die Welt konnte dadurch nur besser werden.
    Zumindest so lange, bis der nächste Möchtegern-Eroberer auftauchte. Eigentlich hätte er gedacht, dass Barrabas’ Tod die Vampire vom Kurs abbringen würde, was ihre heimtückischen Bestrebungen, die Kontrolle über die politische Infrastruktur der Menschen zu übernehmen, anging – und sei es auch nur ein wenig. Doch selbst nach dem endgültigen Tod von Barrabas wuchs dessen Einfluss weiter. Ein Paradebeispiel dafür, was ein guter, aber skrupelloser Stratege erreichen konnte.
    Daniel beobachtete die Mitglieder von Caligulas Blutsrudel, die an den Rändern des Schutzschilds entlangwuselten, und musste sich die traurige Wahrheit eingestehen. In vier von fünf Tagen war er so entmutigt, dass er sich den endgültigen Tod herbeiwünschte. Wäre er nicht auf die Atlanter und Quinn gestoßen und hätte in ihnen nicht Partner für seine verdeckten Unternehmungen gefunden, dann hätte er sich schon lange dem endgültigen Tod hingegeben. Leben – selbst untotes Leben – brauchte Hoffnung, und die hatte Daniel kaum noch.
    Â»Drakos«, donnerte Caligula zu ihm hinüber. »Komm hierher und hilf mir herauszufinden, wie wir diesen Schutzschild der Hexe durchbrechen können!«
    Daniel nickte und glitt durch die Baumwipfel zu seinem sogenannten Herrn und Meister. Bald, bei der ersten sich mir bietenden Gelegenheit, bist du dran, Caligula.
    In der Hütte
    Ven betrat die Hütte, und sein Blick suchte sofort Erin, die sich auf den Schlafsäcken zusammengerollt hatte. Wahrscheinlich hatte sie wieder einmal ihre ganze Energie verbraucht, aber dennoch war ihr gelungen, eine Hexe zu besiegen, die in ihrer Machtskala, oder wie die Hexen das auch immer nennen mochten, zwei Grade über ihr gestanden hatte. Und wenn er es richtig sah, dann hatte sie soeben zum ersten Mal jemanden getötet, und so etwas musste man erst einmal verkraften.
    Eigentlich sollte es immer schwer zu verkraften sein, dachte er grimmig, egal, ob es das erste Mal ist oder das hundertste. Selbst für ihn, der schon so oft getötet hatte, dass er sich nicht mehr an jedes einzelne Mal erinnern konnte. Töten war töten, und wahrscheinlich führten die Götter Buch über alle Taten bis ans Ende deiner Tage. Wenn es so war, dann mussten sie aber Erins Mut auch berücksichtigen, denn der hatte heute Abend noch heller geleuchtet als ihr Hexenfeuer. Er ging zu ihr hinüber und zog sie auf seinen Schoß. Dann saß er einfach still da, die Arme um sie geschlungen, und atmete den Duft ihres Haars ein.
    Die Tür sprang mit einem Knall auf, und Jack kam herein, dicht gefolgt von Quinn. Er hatte wieder Menschengestalt angenommen, obgleich er auf zwei Beinen kaum weniger Platz einnahm als auf vier. »Sie wussten nichts von Caligulas Plänen«, sagte Jack und wischte sich Schnee aus dem Haar. »Sie waren sozusagen auf den untersten Stufen in der Nahrungskette.«
    Ven sah ihn fragend an. »Sie waren auf den untersten Stufen?«
    Jacks Augen glichen denen von Raubkatzen mehr als von Menschen, als er antwortete: »Ja, sie waren es.«
    Quinn war fast so blass wie Erin, und ihre Augen blickten vollkommen ausdruckslos. Entweder

Weitere Kostenlose Bücher