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Die heiße Nacht auf den Bahamas

Die heiße Nacht auf den Bahamas

Titel: Die heiße Nacht auf den Bahamas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Allison
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und
den ausdrucksvollen grünen Augen strahlte sie eine nahezu
ätherische Schönheit aus. Eine Fülle langer rotbrauner
Locken fiel ihr über den Rücken. Sie hatte die grazile
Figur einer Balletttänzerin und hatte lange schlanke Beine.
    Doch
nicht nur ihr Aussehen hatte Hunter angezogen, sondern die Art, wie
sie in all dem Trubel dasaß und das Meer betrachte, als wäre
sie in ihrer eigenen traurigen Welt versunken.
    In
der Regel war Hunter nicht gerade auf den Mund gefallen, wenn er sich
mit Frauen unterhielt. Doch als er versuchte, mit dieser Frau ein
Gespräch anzufangen, hatte er das Gefühl, sich zu
verhaspeln wie ein Schuljunge.
    Später
war ihm klar geworden, dass sie ihn für einen Barkeeper hielt,
und obwohl er zugegeben hatte, dass die Yacht ihm gehörte, war
deutlich gewesen, dass die Frau ihm nicht glaubte. Doch das war ihm
nicht wichtig gewesen. Was hätte sein Name an der Situation
ändern sollen? Außerdem hatte es Hunter gefallen, mit
einer Frau zusammen zu sein, die nicht an seinem Erfolg oder an
seinem Namen interessiert war.
    Als
der Abend voranschritt, war deutlich geworden, dass sie einsam war
und unter einem gebrochenen Herzen litt. Sie brauchte Trost und
Beistand, und er, Hunter, war mehr als bereit gewesen, ihr das alles
zu geben.
    Doch
er hatte die Situation missverstanden. Sie war nicht auf die Bahamas
gekommen, um in den Armen eines anderen Mannes Trost zu finden. Sie
suchte keine Ablenkung und keinen Partner für eine Nacht.
    Sie
war noch Jungfrau. Wenn er das gewusst hätte, hätte er
nicht mit ihr geschlafen. Oder vielleicht doch?
    Wenn
er an die intensive Lust und auch an die innige Verbundenheit dachte,
die er mit dieser Frau erlebt hatte, dann bereute er nichts. Aber
möglicherweise tat sie das? War sie etwa deshalb ohne Abschied
verschwunden?
    Hatte
sie aus Einsamkeit die Nacht mit ihm verbracht? Oder aus
Verzweiflung?
    Doch
eigentlich spielte das keine Rolle. Zu seiner großen
Überraschung war er mit dem überwältigenden Verlangen
erwacht, sie wiederzusehen. Als er festgestellt hatte, dass sie weg
war, war er richtig unglücklich gewesen. Sofort war ihm bewusst
geworden, dass er sie wieder finden musste.
    Es
war Jahre her, seit eine Frau ihn so stark beeindruckt hatte. Nachdem
seine Verlobung geplatzt war, war er mit vielen Frauen zusammen
gewesen. Doch er hatte sie alle auf Abstand gehalten. "Sie hat
einen bleibenden Schaden bei dir angerichtet", hatte eine der
Frauen einmal von seiner Exverlobten behauptet. Und bis Hunter nun
die geheimnisvolle Unbekannte mit dem rotbraunen Locken getroffen
hatte, hatte er geglaubt, die Frau könnte mit ihrer Einschätzung
Recht haben. Schließlich war er jung und gutgläubig
gewesen, als er sich in Lisa verliebt hatte. Sie hatten auf demselben
College studiert und eine gemeinsame Zukunft geplant. Als er eine
Praktikumsstelle bei einem renommierten New Yorker
Investmentunternehmen bekommen hatte, hatte er Lisa gefragt, ob sie
ihn heiraten wolle. Doch kurz darauf war er früher nach Hause
gekommen als sonst und hatte Lisa im Bett mit einem anderen Mann
entdeckt. Besonders schlimm daran war, dass dieser Mann sein Boss bei
dieser Firma gewesen war. Lisa hatte seinen Boss schließlich
geheiratet, aber ihm, Hunter, vorher noch gesagt, weswegen. Noch
Jahre später erinnerte er sich an ihre Worte: "Ich könnte
niemals einen armen Mann heiraten."
    Ihre
Zurückweisung hatte seinen Wunsch verstärkt, reich und
mächtig zu werden. Doch er hatte entdeckt, was Lisa zweifellos
inzwischen selbst wusste, das Geld keine Glücksgarantie bot.
    Hunter
sah aus dem Fenster, während das Flugzeug langsam zur Landung
ansetzte. Er wunderte sich über sich selbst. Er hatte sich nie
für sentimental gehalten, doch jetzt war er fast schon besessen
von einer süßen Erinnerung an einen Strandbummel und an
eine unglaublich schöne Liebesnacht.
    Das
Flugzeug schlingerte ein wenig, als es den Boden berührte.
Hunter sah immer noch aus dem Fenster. In Shanville schneite es.

4.
Kapitel
     
    Hunter
ging durch den gefüllten Saal und bemühte sich, mit
niemandem Blickkontakt aufzunehmen. In dieser Situation war er schon
sehr oft gewesen, und er wusste genau, welche Fragen gestellt werden
würden. Ebenso wie er wusste, dass diese Leute nicht die
Antworten bekommen würden, die sie hören wollten.
    Er
würde den Textilbetrieb innerhalb der nächsten sechs Monate
schließen. Laut Willa, die gründliche Nachforschungen in
dem Gebiet rund um Shanville angestellt hatte, war diese

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