Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht
seiner Schulter und schnurrte wie ein Kätzchen. „Maddox?“
Gewalt schnurrte ebenfalls.
Maddox packte den kühlen Stoff der Bettdecke. Wozu wollte Gewalt ihn zwingen? Seine Sehnsüchte waren verschleiert. Maddox brach der Schweiß aus. Er biss so fest die Zähne zusammen, dass er die Anspannung bis in den Nacken spürte.
„Maddox?“, wiederholte Ashlyn. Diesmal klang sie beunruhigt. Sie setzte sich auf, wobei seidige Haarsträhnen über ihre Schultern fielen. Das Sonnenlicht, das durchs Fenster fiel, tauchte sie in ein helles, goldbraunes Licht. Sie ließ den Blick über ihn schweifen. „Was ist los?“
Er brachte keinen Ton heraus. Ein dicker Knoten verschloss seine Kehle.
Sie wurde zusehends besorgter, beugte sich über ihn, fasste unter sein T-Shirt und fuhr ihm über die nackte Brust. Die Berührung war wunderschön und intensiv. So etwas hatte er noch nie zuvor gefühlt.
Wie er feststellte, gefiel es dem Dämon auch. Er stöhnte, jedoch nicht vor Wut, sondern vor Erregung. Mehr … Die verschleierten Sehnsüchte wurden wieder stärker und gaben sich schließlich zu erkennen. Lust und Leidenschaft. Erregung und Verlangen.
„Wie geht es dir?“, brachte Maddox endlich hervor. Es war erstaunlich, wie sehr man sich nach etwas, nach jemandem sehnen konnte, ohne den Wunsch zu verspüren, ihn zu verletzen.
„Besser.“
„Das freut mich.“ Er blieb noch einen Moment lang so liegen und genoss das Gefühl, das Ashlyn in ihm weckte, während sie ihn zärtlich streichelte. Es war sanft und süß – ein erotischer Traum, der niemals aufhören sollte. Er zitterte, oder vielleicht war es auch sein Dämon. Gefährlich. Nicht mehr lange und er würde sie ausziehen und nehmen, wenn er sie nicht sofort davon abhielt weiterzumachen.
„Dein Gesicht sieht schon viel besser aus“, stellte sie fest. „Nicht mehr so ramponiert.“
„Meine Wunden heilen schnell. Komm.“ Er rollte sich vom Bett und hielt ihr die Hand hin.
Fragend blickte sie von seinem Gesicht zu seiner Hand und wieder zurück. „Ich habe noch nie erlebt, dass jemand seine Stimmung so schnell ändert wie du“, grummelte sie. Doch dann streckte sie zögernd die Hand aus, als würde sie von einer fremden Macht dazu gezwungen. Sie verschränkten die Finger ineinander.
Wieder ein Knistern.
Offenbar spürte sie es auch, denn sie schnappte nach Luft.
Vor Verlangen zitternd, zog er sie auf die Füße. Sie schwankte und klammerte sich fester an ihn. „Wohin gehen wir denn?“
Ins Paradies, wenn er gekonnt hätte. „Duschen.“ Er war tete ihre Antwort nicht ab, sondern führte sie zum Badezimmer.
Überraschenderweise protestierte sie nicht. „Ich muss schrecklich aussehen.“ Sie strich sich mit der Hand über die Haare und verzog das Gesicht.
„Du könntest niemals schrecklich aussehen.“
Ihre Wangen verfärbten sich zartrosa. „Und ob. Nur … ich weiß nicht. Am besten schaust du weg, bis ich halbwegs wiederhergestellt bin.“
„Glaub mir, ich habe schon oft versucht, dich nicht anzusehen.“ Aber seine Augen hatten ihren Anblick immer wie von selbst gesucht. Sie wurden von einer Kraft angezogen, die stärker war als er.
An der Badezimmertür ließ er sie los. Ein intensives Gefühl des Verlusts erfüllte ihn. Es ist bald soweit. Nur noch ein bisschen.
Er wandte ihr den Rücken zu und drehte die Wasserhähne an der Badewanne auf. Das Wasser schoss aus dem Duschkopf, zuerst kalt, dann immer wärmer. Schon bald zog Wasserdampf durchs Badezimmer und schwebte in Schwaden zur Decke, wo er kondensierte und in Form feiner Tropfen herabfiel.
Maddox sammelte sich und drehte sich dann zu Ashlyn um.
„Tut mir leid wegen deinem Zimmer“, entschuldigte sie sich. Sie schaute auf ihre nackten Füße. Die Zehennägel waren nicht lackiert, aber sorgfältig geschnitten. Hübsche Füße.
„Ich werde es aufräumen“, erwiderte er schroff.
Sie sah ihm in die Augen. „Nein. Es wäre mir lieber, wenn du das nicht tun würdest. Das alles ist mir schon peinlich genug.“
„Nein. Es ist meine Schuld. Und mein Zimmer. Ich räume es auf.“ Ihm gefiel die Vorstellung nicht, dass sie putzte. Sie sollte in seinem Bett liegen und schlafen. Nackt. Ja, nackt. Dann vielleicht besser doch nicht schlafen, sondern ihn küssen, lecken und beißen.
Sein Geschlecht regte sich.
„Zieh dich aus“, befahl er bestimmter, als er beabsichtigt hatte.
„W-was?“, quietschte sie erschrocken.
„Zieh dich aus.“
„Jetzt sofort?“
Er legte die Stirn in
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