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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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wieder mit mir ins Reine komme. Ich liebe dich, ich hätte dir niemals vorsätzlich … Bei den Göttern, Reyes, es tut mir so leid …“ Und auch Reyes hatte um Verzeihung gebeten. „Ich liebe dich auch, mein Freund. Ich hätte mich besser um dich kümmern sollen. Wirst du mir jemals vergeben können?“
    Sie hatten sich umarmt, und Legion, die niemals von Aerons Seite wich, hatte Beifall geklatscht. Doch das tiefe Gefühl des Verlustes, das Reyes empfand, war dadurch nicht abgemildert worden. Immer wieder hatte er die Götter angerufen, gebetet und angefleht – aber vergebens.
    Er wusste schlicht nicht, was er jetzt noch tun konnte.
    Tinka und Ginger, Danikas Schwester, begannen murrend vor ihm auf und ab zu gehen. Zwischen ihnen hindurch konnte er immer wieder Szenen aus dem Video sehen. Er glaubte sogar, die junge Danika lachen zu hören.
    „Wer hat sie mitgenommen?“, fragte eine Stimme im Raum.
    „Ich hab gehört, wie eines der Monster – äh, einer der Krieger – gesagt hat, die Götter würden dahinterstecken“, ließ sich eine andere Stimme vernehmen. „Und wir alle haben gehört, wie Danika gesagt hat, sie würde um sich herum den Himmel sehen.“
    „Wenn Danika den Himmel gesehen hat, dann ist sie im Himmel“, mischte sich die Großmutter ein. „Glaubt mir, ich kenne mich da aus.“
    „Okay, wenn wir also annehmen, dass der Krieger recht hat und die Götter sie tatsächlich mitgenommen haben, warum sollten sie das getan haben?“
    „Wahrscheinlich, weil sie ein Tor ist.“ Reyes weigerte sich, in der Vergangenheitsform von Danika zu sprechen, denn das würde bedeuten, dass sie … tot war. Verschwunden. Unerreichbar für ihn.
    Die drei Frauen hielten inne und starrten ihn durchdringend an. „Wovon redest du? Was für ein Tor?“
    Er kämpfte mit den Tränen, während er es ihnen erklärte. Schmerz war kurz davor, in seinem Kopf herumzuwimmern. Auf dem Bildschirm sah man Danika wieder lachen. Was tat sie da? Er beugte sich zur Seite, um besser sehen zu können. Sie blies Geburtstagskerzen aus. Er stellte sich vor, dass ihr gemeinsames Kind ebenso süß aussehen würde wie sie, und hätte fast gelächelt, wenn ihm nicht so elend zumute gewesen wäre.
    „Meine Kleine war ein Tor zwischen …“
    „Ist“, knurrten Reyes und sein Dämon gleichzeitig. „Sie ist ein Tor. Sie lebt doch noch.“
    „Das ist einfach nicht möglich“, sagte Tinka. Dann hob sie ihre Hände. „Nein, sie lebt, das meine ich nicht, daran besteht kein Zweifel. Ich meine nur … es ist so schwer vorstellbar, dass sie eine Art Tor zwischen Himmel und Hölle war.“
    „Du hast doch auch gesehen, wie dem Mann auf dem Rücken Flügel gewachsen sind, Tochter“, sagte die Großmutter mit unerschütterlicher Miene. „Glaub es einfach.“
    „Aber wie kann mir das entgangen sein?“, flüsterte Tinka mit brüchiger Stimme. „Wie kann ich so etwas nicht bemerkt haben?“
    „Ihre Träume“, gab Reyes zu bedenken. „Es steckte schon immer in ihren Träumen.“
    „Ich war früher genauso wie sie“, sagte Mallory mit einem leisen Seufzer. „Als ich das erste Mal eines ihre Bilder sah, bin ich fast ohnmächtig geworden. Ich hatte Angst um sie, das gebe ich zu, und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Wenn ich meine eigenen Visionen nicht so unerbittlich bekämpft hätte, dann hätte ich vielleicht gemerkt, was da passierte, und hätte ihr helfen können, damit fertig zu werden.“
    „Du hast ihr geholfen. Die Geschichten, die du ihr erzählt hast, gaben ihr Mut und Kraft, sich ihren Albträumen zu stellen und nicht vor ihnen wegzulaufen.“ Reyes rieb sich mit dem Handrücken über die brennenden Augen. Meine Danika, süße Danika.
    Mallory drückte seine Hand.
    Tinka nahm ihre Wanderung durch den Raum wieder auf. Erneut konnte Reyes einen kurzen Blick auf den Bildschirm erhaschen. Er sah ein Flimmern, das zwei Filmsequenzen trennte, die zu unterschiedlichen Zeiten aufgenommen worden waren. In dem neuen Film war Danika so um die elf und malte. Sie war über und über mit Farbe bekleckst: ein lebender Regenbogen.
    Er fühlte sich ihr jetzt noch näher. Er konnte und würde sie nicht aufgeben. Er hatte Anya angefleht, ein Wunder zu vollbringen, so wie das, das sie für Maddox und Ashlyn bewirkt hatte. Tatsächlich hatte sie auch sofort versucht, ihm zu helfen, war aber gescheitert. Er hatte sogar seine Freunde gebeten, ihn zu töten und seinen Qualen ein Ende zu bereiten, doch die hatten sich geweigert. Am Ende war er

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