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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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wedelte Torin mit seiner Hand. „Ihr habt Paris beim Keksebacken gesehen, oder? Er ist ein erbärmlicher Keksbäcker, ich weiß, aber das tut hier nichts zur Sache. Wenn man seine Kekse isst, dann lösen sie sich auf und scheinen im Organismus zu verschwinden. Doch sie verschwinden nicht. Sie hinterlassen bleibende Spuren: Fett, Cholesterol und so weiter. Unser Kontrastmittel ist eine Mischung spezieller Zutaten, die die Chemie des Körpers so verändern, dass jedes Individuum sein ganz eigenes Signal abgibt. Aber die Spuren, die unser Mittel hinterlässt, sind viel deutlicher als die der Kekse. Ja, mehr noch: Ich habe mich daran erinnert, dass unser Mittel Individuen auch dann noch auffindbar macht, wenn das Mittel längst herausgespült ist.“
    Jetzt erstarrte Reyes. Ashlyn wäre fast gestorben, als sie eine „Zutat“ zu sich genommen hatte, die eigentlich nur für Unsterbliche gedacht war.
    Torin, der merkte, in welche Richtung Reyes dachte, beeilte sich hinzuzufügen: „Ich hätte das Präparat nicht bei den Frauen benutzt, wenn Sabin es nicht bereits an ein paar Jägern getestet hätte.“
    Langsam entspannte sich Reyes. Aber er spürte, wie gepresst Danika atmete, und zog sie dichter zu sich heran.
    „In fünf Minuten“, meinte Torin, „habe ich eine Karte ihres aktuellen Aufenthaltsortes ausgedruckt. Später, wenn ihr in ihrer Nähe seid, könnt ihr mich anrufen, und ich sage euch, ob sie sich bewegt haben.“
    Jetzt fing Danikas zarter Körper an zu zittern. „Weißt du auch, wo meine Großmutter ist?“
    Schweigen. Dann ein steifes Nicken. „Ich habe das Programm bereits zurückgespult, um zu sehen, wo sie zuletzt war, doch in der ganzen letzten Woche war ihr Signal ziemlich schwach.“
    Hoffnung brachte Danikas Engelsgesicht zum Leuchten und erhellte den gesamten Raum. „Dann lebt sie also. Sie ist tatsächlich noch am Leben! Es stimmt also nicht, was Aeron gesagt hat. Wenn sie tot wäre, würde man sie doch nicht orten können, oder?“
    Torin antwortete ohne zu zögern und mit vollkommen unbeweglicher Miene: „Stimmt.“
    Mit weit aufgerissenen Augen presste sie sich die Hand auf den Mund: „Oh mein Gott! Das ist … das ist … das ist der schönste Tag meines Lebens!“
    Mit einem strahlenden Lächeln warf sie sich Reyes um den Hals und vergrub ihre Wange in seiner Halsbeuge. Ihre Haut war so zart wie Blütenblätter und roch nach nächtlichem Himmel. „Ich bin so froh, dass ich platzen könnte!“
    Reyes hielt sie fest, blickte aber weiterhin Torin an. Sein Freund antwortete mit einem knappen Nicken auf Reyes’ unausgesprochene Frage. Ein toter Körper, so schien es, konnte sehr wohl noch ein Signal aussenden.
    Reyes atmete tief ein und schloss die Augen. Er hielt Danika fest und genoss ihre Nähe. Jede Faser seines Körpers drängte zu ihr. Er zitterte bereits vor lauter Anstrengung, ruhig zu bleiben, und trotzdem konnte er nicht verhindern, dass sich seine Fingernägel und seine Zähne zuspitzten. Beides passierte normalerweise nur, wenn sich der Hunger des Dämons verschärfte.
    Ich hab dich bereits gefüttert! Jetzt … genieß sie doch einfach mal so!
    Sie würden sie vielleicht schon bald nicht mehr haben.
    Wenn sie nämlich erfuhr, dass man tatsächlich auch einen toten Körper orten konnte … Eine furchtbare Angst überkam ihn, und er schloss die Augen. Sie hatte Hoffnung geschöpft – heimtückische, trügerische Hoffnung. Dieselbe Hoffnung, die er ihr schon vorher gemacht hatte. Und auch jetzt würde er sie ihr nicht nehmen. Noch nicht.

16. KAPITEL
    Diesmal bleibst du hier“, sagte Reyes.
    Er setzte Danika in seinem Zimmer ab, schloss die Tür fest hinter sich und überließ sie sich selbst. Sie wartete einige quälend lange Augenblicke, bevor sie sich auf den Rand der Matratze setzte, den Blick starr auf die Tür gerichtet. Als sie sicher war, dass er so schnell nicht zurückkommen würde, entspannte sie sich und zog das kleine Handy aus ihrer Jeanstasche.
    Obwohl Stefano sich der Gefahr durchaus bewusst war, dass die Krieger sie durchsuchen, ihr das Telefon wegnehmen und es vielleicht sogar benutzen würden, um ihn zu lokalisieren, hatte er es drauf ankommen lassen. Und auch sie hatte gefunden, dass es das Risiko wert sei. Heutzutage trug doch jeder ein Handy mit sich herum, wieso sollten die Krieger automatisch annehmen, dass sie es von den Jägern bekommen hatte? Jetzt hingegen wünschte sie fast, Stefano hätte es ihr vor ihrer Betäubung nicht in die Tasche gesteckt

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