Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
gekommen und hat in Wahrheit die Jäger mit Informationen versorgt.
    Sabin schluckte.
    Lass mich an die Harpyie ran! Ich breche sie und finde die Wahrheit heraus.
    Er rief sich Reyes und Danika vor Augen. Sie waren glücklich und verliebt. Sie waren der lebende Beweis dafür, dass sich schlechte Absichten in gute verwandeln konnten. Du hältst die Klappe. Klar? Er hingegen …
    Er sah Gwen mit dem – zweifelsfreien – Wissen an, dass ihm kein so märchenhaftes Ende vergönnt war wie Reyes. Eine Frau konnte sich daran gewöhnen, zuzusehen, wie ein Mann sich schnitt. Aber nicht daran, jeglichen Respekt vor sich zu verlieren. Und Gwen war schon gefährlich nah an diesem Punkt.
    Was sonst hatte sie zu dem Mädchen gemacht, das sie war? Oder vielmehr, zu der Frau? Schließlich war sie älter als Ashlyn und Danika.
    Er wollte mehr von ihr wissen, jedes Detail ihres Lebens erfahren. Familie, Freunde, Liebhaber. Und sie wollte auch mehr über ihn wissen. Diese Entdeckung freute ihn sogar mehr, als gut war. Sogar viel mehr, als gut war. Am liebsten hätte er all ihre Fragen beantwortet und alles ausgeplaudert, aber er wusste, wie gefährlich das war. Sein Ärger auf sich machte ihn bissiger, als er es sonst war. Bissiger, aber nicht weniger erregt.
    Allein wie er hier so stand, verspürte er ein heißes Verlangen. Er wollte ihre Haare zwischen den Fingern spüren, wollte diesen sinnlichen Körper unter sich zittern sehen – und auf sich –, wollte ihre Lustschreie hören.
    Um sich daran zu hindern, die Hand nach ihr auszustrecken, verschränkte er die Arme vor der Brust, wobei der Stoff seines Hemdes spannte. Ihr Blick schweifte tiefer und ruhte auf seinem linken Bizeps. Verflucht. Wenn sie ihn genauso wollte wie er sie, würden sie schon bald in große Schwierigkeiten geraten. In beglückende, ach so falsche Schwierigkeiten.
    Wieder zerrte sein Dämon an seinen Ketten. Er wollte unbedingt in ihren Kopf eindringen und ihn mit Zweifeln füllen. Sein Geflüster hatte sogar schon begonnen: Du bist nicht gut genug, nicht hübsch genug, nicht stark genug. Sabin musste alle erdenkliche Kraft aufbringen, um die Sätze in seinem eigenen Kopf zu halten. Wenn sie ihre Gedanken erreichten …
    Er wusste, wie er den Dämon bekämpfen und die Gedanken unterdrücken konnte. Sie nicht. Sie würde daran zerbrechen, genau wie es der Dämon wollte.
    Warum konnte sie seine Qualen nicht lindern so wie Ashlyn bei Maddox? Wieso konnte sie seine dunkle Seite nicht bezaubern so wie Anya bei Lucien? Weshalb konnte sie das Verlangen nach dem Bösen nicht zügeln so wie Danika bei Reyes? Stattdessen machte sie die Bestie in ihm erst richtig wild.
    „Ich weiß wirklich nicht, ob ich dir so helfen kann, wie du möchtest, aber es tut mir leid, dass du so einen Verlust erlitten hast“, sagte sie, und in ihrer Stimme lag aufrichtiges Bedauern.
    „Danke.“ Wie … süß. Er runzelte die Stirn. Sie musste ihr Herz und ihre Gefühle besser schützen. Seinetwegen verletzt zu werden wäre nicht gut für sie. Er stutzte. Jetzt dachte er schon wie ein Liebhaber. Apropos … „Hast du einen Freund?“
    „Früher schon. Vorher.“
    Vor ihrer Entführung, vermutete er. Wie hatte die Beziehung funktioniert? Hatte sich der arme Mann genau überlegen müssen, was er sagte und tat, damit er die Bestie in ihr nicht weckte? „Vermisst du ihn?“ Sie hatte traurig geklungen.
    „Das habe ich mal, ja.“
    Okay, das … ärgerte ihn. „Hat er dich betrogen? Hast du mir deshalb all diese albernen Fragen gestellt?“
    „Albern?“ Wütend befeuchtete sie sich die Lippen, und er sah ihre rosafarbene Zungenspitze. Sofort war er erregt, als er sie sich woanders vorstellte. Auf seinem Körper. In Höhe des Bauchnabels. „Nein, er hat mich nicht betrogen. Er war aufrichtig.“
    Aus irgendeinem Grund schürte der Vergleich seinen Ärger. „Ich bin auch aufrichtig. Ich habe dir schon mal gesagt, dass ich nicht gelogen habe, als es darum ging, was ich vorhabe, und dass ich es auch nicht tun werde. Ich kann nicht.“
    Sie zog eine Augenbraue hoch. „Was meinst du mit: ‚Ich kann nicht‘?“
    „Nichts“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Genauso wie Gwen auf ihr Herz aufpassen musste, musste er besser auf seine Worte achten.
    „Deine Bereitschaft, nicht zu betrügen, macht dich keinen Deut besser als meinen Menschen. Tyson wäre mir unter keinen Umständen untreu geworden. Er hat mich geliebt.“
    Ihr Mensch? Ihr Mensch! „Sein Name ist Tyson?

Weitere Kostenlose Bücher