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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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auf.
    Beruhig dich. Wir sind immer noch bei ihr. Ganz langsam setzte Aeron sich in Bewegung. Kurze Zeit später stand er in einem behelfsmäßigen Schlafzimmer. An mehreren Stellen ragten mörderisch scharfe, fest einbetonierte Spitzen aus dem Boden, zwischen denen Stolperdrähte gespannt waren. Am anderen Ende des Zimmers, abgesichert durch diesen zwielichtigen Parcours, stand ein Sarg.
    Warum ein Sarg? Weil sie sich dort zum besseren Schutz einschließen konnte? Kluge Frau, falls es so war.
    Er ergriff einen Dolch und ging auf den Sarg zu, wobei er den Spitzen geschickt auswich. Olivia blieb ihm dicht auf den Fersen. Jeder ihrer Schritte war wohlüberlegt.
    „Vorsichtig“, murmelte er, als er schließlich direkt davor stand. „Bleib hinter mir.“ Gewappnet für einen Kampf, hob er den Deckel an.
    Nichts. Wie Olivia versprochen hatte, schlief Scarlet friedlich, ohne etwas von seinem Eindringen bemerkt zu haben. Er musterte sie. Seidiges schwarzes Haar rahmte ihr filigran wirkendes Gesicht ein. Als sie ihm in jener Nacht gedroht hatte, hatte sie kein bisschen filigran ausgesehen. Ihre Wimpern waren länger, als er bei ihrer ersten Begegnung bemerkt hatte. Wie breite Fächer, die auf ihren Wangen ruhten. Sie hatte eine kleine Nase, und ihre Lippen leuchteten noch roter als zuvor.
    Sie trug Jeans und T-Shirt, beides schwarz, und überall von Kopf bis Fuß Waffen am Körper. Sie nahm sie also nicht einmal beim Schlafen ab. Interessant. Selbst er legte seine Messer ab, bevor er ins Bett kletterte. Natürlich bewahrte er sie in seiner Nähe auf, aber nicht an seinem Körper.
    Allmählich entspannte er sich und ließ seinen Blick weiterwandern. Die Wände waren aus Lehm, ebenso der Fußboden, und überall blitzten Klingen hervor. Jeder, der hier gegen die Wand oder auf den Boden stürzte, fiele direkt in seinen Tod.
    Auch am Eingang oder auf der Treppe, die hier herunterführte, hätte Albtraum Fallen anbringen können, doch sie hatte es nicht getan. Warum nicht? Vielleicht weil sie wusste, dass die undurchdringliche Finsternis die meisten Leute – die meisten Unschuldigen – in die Flucht schlagen würde. Aber diejenigen, die blieben, diejenigen, die weitergingen, hätten eindeutig böse Absichten. Vielleicht waren das die Einzigen, denen sie wehtun wollte.
    Wenn dem so war, hieße das, dass sie beim Morden Unterschiede machte. Es hieße, dass es eine Grenze gäbe, die sie nicht überschritt. Vielleicht aber gefiel es ihr auch einfach, in ihrer unmittelbaren Umgebung zu morden, sodass das Erste, was sie beim Aufwachen sah, Blut und Tod waren.
    So oder so – die Frau unternahm große Mühen, um sich zu schützen.
    Er hoffte fast, sie würde aufstehen und ihn angreifen. Er brauchte einen Kampf. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt, und ein bisschen Blutvergießen hätte ihn beruhigt. Derzeit geschah und veränderte sich einfach zu viel. Und zu vieles lief schief.
    Badens Dämon hatte dank Galen einen neuen Wirt gefunden. Sie hatten erfahren, dass Cronus und Rhea besessen waren. Und dann natürlich Olivia und ihre sexy Klamotten und heißen Küsse; ihre unwiderstehlichen Vorschläge (in diesem Augenblick vermisste er die unheimliche fremde Stimme beinahe) und ihr Versuch, einen anderen Mann zu verführen – all diese Dinge waren Öl ins Feuer seiner Erregung. Und seiner Eifersucht. Und Wut.
    Ja, er würde heute jemanden töten müssen.
    Und als wäre das alles nicht schon genug, sah Legion ihn auf eine Art an, wie er sich wünschte, dass Olivia ihn ansähe. Sie hatte einen Pakt mit dem Schöpfer alles Bösen geschlossen und ihm diesbezüglich frech ins Gesicht gelogen. Zum Schluss, kurz bevor er sie in der Burg zurückgelassen hatte, hatte er sich nichts anderes mehr vormachen können. Selbst er hatte ihre durchtriebene Entschlossenheit gespürt.
    Was würde er mit ihr machen? Wie sollte er mit ihr umgehen? Er liebte sie immer noch wie eine Tochter und hatte auch immer noch vor, ihr einen Platz in seinem Leben zu reservieren. Auf keinen Fall würde er sie verstoßen. Es musste einfach … es musste doch eine Lösung geben.
    Denk jetzt nicht darüber nach. Du hast hier schließlich einen Job zu erledigen. Der Job. Richtig. Also. Zurück zu Scarlet, dem Problem der Stunde. Ob Galen von ihr wusste?
    „Früher lebte sie in einer Kirche“, erzählte Olivia schuldbewusst, bevor er ihr sagen konnte, dass sie von hier verschwinden mussten. „Aber das hat nicht so gut funktioniert.“
    Warum die Schuldgefühle? Weil

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