Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage
„Ich kann nicht.“
„Du kannst nicht ?“
Niederlage grollte. Ihm gefiel ihre Antwort noch weniger als Strider.
Endlich lugten Gefühle durch Kaias ausdruckslose Maske, und er sah eine Mischung aus Angst und Hoffnung. „Ich liebe dich auch, glaube ich. Ich meine, ich habe nie zugelassen, mehr für jemanden zu empfinden als Lust, aber ich habe auch noch niemals so für jemanden gebrannt wie für dich. Aber was ist, wenn ich dich enttäusche? Wenn ich dich nicht verdiene und dich gehen lassen muss? Wenn du willst , dass ich dich gehen lasse. Was, wenn …“
Er küsste sie lange und leidenschaftlich, füllte ihren Mundmit seinem Geschmack und verlangte eine Erwiderung. Sie gab sie ihm, packte seinen Kopf und raubte ihm den Atem. Die Worte „Ich liebe dich“ zu hören, selbst mit der Unsicherheit, die sie begleitet hatte … wow. Jetzt war er noch erregter als zuvor, als er zum ersten Mal in ihr gewesen war.
Sie. Liebte. Ihn. Keine Frage. Vielleicht hatte sie es noch nicht ganz verstanden, aber sie liebte ihn, und dieses Wissen brachte ihn schier um. Brachte. Ihn. Um. Bis zu diesem Augenblick war ihm nicht klar gewesen, wie sehr er sich nach ihrer Liebe sehnte.
Er war der König der verdammten Welt, Mann.
Niederlage fing an zu stöhnen.
Strider zwang sich, den Kuss zu beenden, und legte sich auf die Seite. Kaia versuchte, auf ihn zu klettern, versuchte zu Ende zu bringen, was sie angefangen hatte, doch er hielt sie fest an seiner Seite. Sex, ja – natürlich würden sie es noch mal tun. Aber offensichtlich mussten sie noch ein paar Dinge klären.
„Du bist nicht Kaia die Enttäuschung. Hörst du? Das wollte ich dir vorhin sagen. Du bist Kaia die Mächtige. Was glaubst du, wie viele Harpyien da draußen es geschafft hätten, den härtesten Herrn der Unterwelt zu erledigen? Den Herrn, der zufällig auch der stärkste, gerissenste und erotischste ist. Und falls du Zweifel haben solltest, von wem ich spreche: Ich beschreibe mich selbst.“
„Ich weiß.“ Tränen kullerten aus ihren Augen auf seine Brust, so heiß, dass sich auf seiner Haut kleine Quaddeln bildeten. „Keine außer mir?“
„Ganz genau. Keine außer dir. Und jetzt fordere mich heraus, bei dir zu bleiben.“
Vor Wut wurde sie steif wie ein Brett. „Nein!“
„Kaia …“
„Nein. Das werde ich nicht tun. Und es ist mir egal, was du sagst. Du musst aus freien Stücken bleiben, und nicht, weil du dem grausamen Schmerz deines Dämons entgehen willst.“
Aber sie sollte nicht mit der Angst leben, dass er sie jeden Moment verlassen könnte. „Wenn du es tust, schenke ich dirnoch einen Höhepunkt.“
Langsam entspannte sie sich wieder. „Na ja …“
Das Piepen ihres Handys ließ sie beide zusammenfahren. Dann piepte sein Handy. Eins hätten sie ignorieren können. Aber beide? Irgendetwas musste passiert sein. Gleichzeitig schossen sie hoch.
„Ich wette, der Wettkampf ist zu Ende. Meine Götter, meine Schwestern! Wie habe ich sie bloß vergessen können?“ Sie krabbelte zu ihren Klamotten und durchwühlte die Taschen ihrer Shorts.
Er fand sein Handy, und sie blickten gleichzeitig auf die Displays. Sie keuchte. Er schnaubte. Dann sahen sie einander schweigend an.
„Du zuerst“, sagte er.
„Sie haben gewonnen.“ Sie klang benommen und verunsichert. „Sie haben den ersten Platz belegt. Sie sind verletzt, aber am Leben, und sie erholen sich schon wieder. Außerdem ist es ihnen gelungen, dass die Skyhawks disqualifiziert wurden. Was bedeutet, dass wir uns jetzt auf Augenhöhe mit meiner Mutter befinden.“
„Das ist toll.“ Er zog die Augenbrauen hoch, als er die neue Tränenflut sah, die ihre Wangen hinunterfloss. „Oder nicht?“
„Doch.“ Ein entschlossenes Nicken. „Meine Familie lebt, und sie haben den Sieg geholt, den wir brauchten. Ich bin so glücklich, dass ich platzen könnte.“
„Aber?“
Sie ließ die Schultern fallen. „Aber sie haben es ohne mich geschafft“, flüsterte sie gequält. „Ich habe nichts dazu beigetragen. Sie brauchen mich nicht. Ich bin ihnen nur im Weg. Sie verlieren, wenn ich helfe, und gewinnen, wenn ich es nicht tue.“
Seine Brust zog sich zusammen. „Baby Doll, nur weil sie ohne dich gewonnen haben, heißt das noch lange nicht, dass du ihnen im Weg bist. Es bedeutet lediglich, dass sie auf diese Runde besser vorbereitet waren.“
Schweigend zog sie sich an. Seufzend tat er es ihr gleich.
„Sabin und die Engel haben Rhea gefunden“, sagte er, obwohl sie nicht gefragt
Weitere Kostenlose Bücher