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Die Herren von Buchhorn

Titel: Die Herren von Buchhorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Erwin / Ulrich Buchhorn
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gleichen Augenblick ertönten von der ›Buche‹ her Stimmen.
    »Was ist denn hier los?«
    »Das klingt wie eine Schlägerei.«
    »Weg hier!«, keuchte der Blonde.
    »Wir müssen sie aufhalten!«
    Doch Eckhard und Gerald kamen zu spät. Die drei Männer rissen sich los und verschwanden in der Nacht.
    »He, was ist denn hier los?« Ein paar Gestalten kamen vom Marktplatz gelaufen.
    Eckhard gab Gerald einen Rippenstoß, während er die Hände hob und beruhigend sagte: »Nichts passiert. Eine Schlägerei unter Betrunkenen.«
    »Aber …«, zischte Gerald.
    Eckhard legte ihm die Hand auf den Unterarm und drückte ihn kräftig. »Wie gesagt, es ist nichts passiert. Ich bringe den jungen Mann nach Hause. Danke für eure Hilfsbereitschaft.« Ohne auf Geralds Proteste zu achten, zerrte er ihn zur Kirche. Der Atem der beiden beruhigte sich langsam.
    »Waren das die Mörder meiner Eltern?«
    »Möglich.« Eckhard zuckte die Schultern. »Wahrscheinlich. Aber du hast keine Beweise. Und …«
    »Es geht um mehr. Wolltest du das sagen? Wieder einmal?«
    »Ja. Du blutest.«
    »Ist nicht wahr!«
    »Der Bischof will dich sehen.«
    »Wie schön!«
    Eckhard biss sich auf die Lippen. »Hast du die Spange noch?«
    Geralds Hand flog an seine Brust. Er tastete über den Stoff seines Wamses und stieß einen erleichterten Seufzer aus. »Noch da.«
    »Stütz dich auf mich.«
    »Nicht nötig.« Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinanderher. Gerald humpelte mühsam. »Wenn du nicht gekommen wärst«, murmelte er schließlich, »hätten die mich erledigt.«
    »Schon möglich. Und wenn du nicht …«
    »Ja?«
    »Nichts.« Der Mönch stieß die hölzerne Kirchtür auf. »Er ist unversehrt, ehrwürdiger Abt!«
    Salomos Lächeln erstarb. »Unversehrt? Was ist ihm zugestoßen?« Seine Augen weiteten sich. »Eckhard, du auch?«
    Der Mönch fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und zuckte kurz, als er seinen Wangenknochen streifte. »Wir sind überfallen worden. Die Männer sind fort, aber …«
    »Es waren die Mörder meiner Eltern!«
    Salomo schaute Gerald mit hochgezogenen Brauen an. »Deine Wunden sehen nicht schlimm aus. Warum hast du dich verspätet? Nenn mir doch einmal deine Gründe.«
    »Blonde Gründe, mein Abt.« Eckhard reichte Gerald ein Tuch, damit er sich das Gesicht abwischen konnte. »Ich habe ihn mit einem Mädchen aus dem Gasthaus kommen sehen.«
    »Diese Fridrun?«
    Gerald hob trotzig das Kinn. »Ja, Herr.«
    »Dann hätte diese Schlägerei vermieden werden können, wenn du pünktlich gewesen wärest?«
    »Möglich, Herr.« Gerald starrte auf seine Schuhe. »Andererseits war es vielleicht ganz gut, dass wir noch am See waren.«
    »Wieso?«, fragte Salomo scharf.
    »Weil wir dort den Junker gesehen haben. Mit der Inkluse.«
    »Wendelgard?«, schrie Salomo und fuhr auf die Füße.
    »Nein, Herr, die andere. Agnes. Sie schienen sehr vertraut. Fridrun meinte …«
    Der Bischof und sein Sekretär tauschten einen raschen Blick. »Ja?«
    »Es klang jedenfalls nicht so, wie man mit einer Nonne spricht. Eher … wie sagt man dazu?«
    »Intim?«, warf Eckhard ein.
    »Vielleicht. Ich möchte niemandem etwas Übles nachsagen, aber er hat sie in den Arm genommen. So als wären sie …«
    »Liebhaber?«
    »Vielleicht«, antwortete Gerald. Sein Gesicht war schon wieder mit verlegenem Rot überzogen.
    »Ich werde der Sache nachgehen.« Salomo blickte zu Eckhard hinüber, der einmal kurz nickte. »Und nun, junger Schmied, hast du sicher etwas für mich.«
    »Ja, Herr.« Gerald griff in sein Wams und zog ein kleines Bündel hervor. »Ich weiß nicht, warum so viele Menschen für ein Stück Metall sterben mussten. Ich hoffe, es ist es wert.«
    »Das hoffe ich auch, mein Junge«, sagte der Bischof leise. Vorsichtig löste er den Knoten, schlug das Tuch auseinander und hielt das Schmuckstück ins Licht. Die Kerzenflammen spiegelten sich in der feinen Ziselierung und malten goldene Lichttupfer an die Wände.
    »Das Wappen der Buchhorns«, flüsterte Salomo. »Udalrichs Wappen. Was wolltest du uns damit sagen, alter Freund?«
    »Eine Botschaft für Wendelgard?«, vermutete Eckhard.
    »Aber welche? Die Spange allein sagt noch nichts aus.«
    Wieder hielt er die Spange hoch und drehte sie im Kerzenschein.
    Plötzlich stieß Eckhard ein Keuchen aus. »Halt! Da auf der Rückseite! Da ist etwas eingeritzt.«
    »Beim Allmächtigen, du hast recht. Hier, Eckhard, deine Augen sehen besser als meine.«
    Der Mönch drehte sich ins Licht und hielt die Spange

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