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Die Herren von Buchhorn

Titel: Die Herren von Buchhorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Erwin / Ulrich Buchhorn
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Verbeugungen zurück, als der junge Edelmann mit zweien seiner Gefolgsleute eintrat.
    »Fürstbischof, guten Morgen!« Im entlarvenden Morgenlicht zeichneten sich Falten um Augen und Mund ab, die sein übliches jugendliches Aussehen Lügen straften. »Ich habe mich des Angriffs auf deinen Sekretär angenommen. Meine Männer haben die ganze Nacht lang die Gegend nach den Räubern abgesucht. Vergeblich.«
    »Die ganze Nacht?« Salomo warf den Käse zurück auf den Tisch und richtete sich auf. »Und euch ist niemand aufgefallen?«
    »Nein, Herr«, sagte einer der beiden, ein junger Hüne mit klaffenden Zahnlücken. »Wir haben jedes uns bekannte Versteck auf den Kopf gestellt, aber da war niemand.«
    »Nun gut. Ludowig, ich muss allein mit Euch sprechen.«
    »Aber meine Männer …« Der Junker fing den Blick des Bischofs auf und schluckte. Er schickte die Männer hinaus und sah Salomo fragend an. »Was ist so dringend?«
    »Habt Ihr Agnes heute Morgen gesehen?«
    »Ist sie nicht in ihrem Zimmer?«
    »Dann würde ich nicht fragen.«
    Ludowig fuhr mit der Hand über seine unrasierten Wangen. »Habt Ihr schon mit Bruder Eckhard geredet?«
    »Er ist unterwegs.«
    »Ah.« Ludowig starrte auf seine Füße. »Es ist nämlich so: Agnes und ich, wir hatten einen Streit. Es ging um Wendelgard. Ich tue nichts Unrechtes, Fürstbischof, ich …«
    »Schon gut!« Salomo hob die Hand. »Was ist nach dem Streit passiert?«
    »Sie ist weggelaufen.«
    »Wann war das?«
    Ludowigs Blick kehrte zu Salomo zurück. »Irgendwann in der Nacht, kurz vor Mitternacht.«
    Salomo verfiel in düsteres Brüten. Plötzlich fuhr er auf. »Agnes kennt sich mit Kräutern aus! Sie kann doch nicht …« Er starrte Ludowig an. »Beteiligt Euch an der Suche! Wir müssen sie finden. So schnell wie möglich! Rasch, worauf wartet Ihr noch?«
    »Glaubt Ihr, ihr ist etwas zugestoßen?«
    »Ich weiß nicht. Ich weiß nur, dass wir sie finden müssen«, sagte Salomo hart. »Geht!« Mit diesen Worten schob er Ludowig beiseite und verließ den Saal.
    Gudrun hätte beinahe den schweren Topf fallen lassen, als der Bischof in ihrer Küche auftauchte. »Herr! War etwas nicht zu Eurer Zufriedenheit?«, fragte sie und wuchtete den Topf auf einen Tisch, ehe sie sich tief verneigte.
    Er zwang sich zu einem Lächeln. »Nein, keine Sorge, ich habe nur eine Frage an dich. Hast du eine Kräuterkammer?«
    »Ja, Herr, natürlich.«
    »Und wer hat Zugang dazu?«
    Ihr Gesicht verdüsterte sich. »Zu viele Menschen, wie es scheint.«
    »Was meinst du damit?«
    »Nun!« Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Jemand hat sich an meinen Kräutern zu schaffen gemacht. Ich überprüfe die Vorräte jeden Morgen. Und ich merke, wenn etwas fehlt.«
    »Was?«
    Gudrun warf dem Bischof einen verunsicherten Blick zu. »Wie gesagt, Herr, ein paar Büschel Kräuter. Ich verwende sie gegen Fieber und Kopfschmerzen. Sie beruhigen.«
    Plötzlich fühlte Salomo, wie ihn eine beinahe eisige Ruhe überkam. »Man kann sie auch als Schlafmittel benutzen, nicht wahr?«
    »Ja, Herr.«
    »Mehr wollte ich nicht wissen. Ich bin im Speisesaal.«
    Er wollte eben die Küche verlassen, als im Hof lautes Geschrei aufgellte.
    »Wo ist Seine Exzellenz der Fürstbischof?« Die Stimme des Verwalters klang schrill wie die eines Mannes, der kurz vor dem Zusammenbruch steht.
    Salomo riss die Tür auf. »Hier! Was gibt es?«
    Der Mann war kreideweiß im Gesicht und taumelte. »Etwas Schreckliches ist geschehen. Schwester Agnes ist tot!«
    »Tot?« Salomo starrte ihn an. »Tot?«, wiederholte er leiser. »Damit hatte ich nicht gerechnet. Berichte, Mann!«
    »Sie muss in der Nacht von der Mauer gestürzt sein. Ihr Körper ist völlig zerschmettert. Sie … sie …« Der alte Mann würgte.
    Salomo bekreuzigte sich. »Wir sollten beten, dass sie sich das nicht selbst angetan hat. Wo ist Junker Ludowig?«
    »Ich bin hier!« Der junge Mann schob die wachsende Traube der Bediensteten auseinander. Sein Gesicht wirkte noch abgespannter als zuvor. »Es muss ein Unfall gewesen sein!«
    »Das wird sich zeigen!«
    Ludowig fuhr sich durch die Haare. »Sie war erregt. Vielleicht ist sie gestrauchelt, als sie auf den Umgang gelaufen ist.«
    Salomo gab Ludowig einen herrischen Wink. »Nicht vor dem Gesinde«, sagte er kurz. »Du!« Er zeigte auf den Verwalter. »Du gehst ins Dorf und schickst mir den jungen Schmied.«
    »Gerald? Wozu?«
    Salomo musterte Ludowig kühl. »Muss ich Euch meine Gründe darlegen?«
    Der Junker presste die

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