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Die Herren von Buchhorn

Titel: Die Herren von Buchhorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Erwin / Ulrich Buchhorn
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Ich bin müde und gereizt. Also mach es kurz.«
    Die schmale weiße Hand sank herab, das Gesicht schien zu erstarren. »Ich habe etwas für dich, das dich freuen dürfte.«
    »Überstrapazier meine Geduld nicht, ich bin zu müde für Ratespiele. Auf einmal kommt dieser kleine Wichtigtuer von einem Mönch und will, dass ich mich um den Mord an einer Badehure kümmern soll. Und dann sind auch noch diese Schläger hier in Buchhorn aufgetaucht, die so unglaublich dumm … ach egal! Agnes!« Ludowig packte Agnes’ Oberarme und presste seine Finger hinein. »Wenn dieser Gerald auftaucht, dann halt ihn mir von Wendelgard fern. Ich habe zu viel zu bedenken, als dass ich mich auch noch um ihre wirren Ideen kümmern könnte. Wenigstens gibt Salomo mir in dem Punkt recht, dass ihre Kinder bei Werinher bleiben.« Er ließ die Arme sinken und versuchte ein blasses Lächeln. »Also mach’s mir nicht noch schwerer.«
    Agnes erwiderte das Lächeln nicht. Wortlos streckte sie die Hand aus und öffnete langsam ihre geballte Faust.
    Seine Augen weiteten sich, als er das Wappen erkannte. »Woher hast du das?«
    »Aus Salomos Zimmer.«
    Ihre Stimme klang tonlos, aber Ludowig achtete nicht darauf. »Ein Schmuckstück des Grafen. Aber das ist doch nicht alles, nicht wahr? Agnes!«
    Wieder streckte er die Hände aus, aber sie wich zurück. »Du tust mir weh!«
    »Entschuldige. Aber jetzt beantworte meine Frage. Bitte. Was hat es mit dieser Spange auf sich?«
    Ihr schwarzer Blick schien sich an seinem Gesicht festzusaugen. Als er nach dem Schmuckstück greifen wollte, schloss sie rasch die Finger darüber. »Du weißt es wirklich nicht?«
    »Nein!« Er schrie fast.
    Agnes stieß einen zitternden Seufzer aus. »Wenn diese Spange dich deinem Ziel näher bringt, hältst du dann dein Versprechen?«
    »Was willst du von mir? Was?«
    Agnes schlang die Arme um den mageren Körper und zog sich ans Fenster zurück. »Du weißt, was ich von dir will. Ludowig …« Ihre Stimme wurde sehr leise, und einen Augenblick lang fragte er sich, ob das, was er in ihren Augen sah, Tränen waren. »Ich habe alles für dich getan. Ich habe das Kloster verlassen und mich Wiborada angeschlossen, als du mich darum gebeten hast. Ich bin ihre Dienerin geworden. Ich habe nie etwas anderes kennengelernt als das Klosterleben.«
    »Und daran kann ich nichts ändern!«
    Sie löste sich aus ihrer Erstarrung, indem sie sich hastig mit dem Handrücken über das Gesicht fuhr. »Das weiß ich«, sagte sie heftig. »Aber ich bin keine Dienerin! Ich diene Gott, ich diene ihm aus ganzem Herzen, aber mir steht mehr zu als eine enge Klause und das Leben einer Kräuterfrau! Ich will Äbtissin werden.«
    Ludowig öffnete den Mund, aber Agnes ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Du willst Wendelgard? Nimm sie, ich kann es nicht ändern! Wenn du wirklich glaubst, dass du mit diesem … diesem … Luxusgeschöpf glücklich wirst. Aber du schuldest mir etwas!«
    »Ja, Agnes.«
    »Ja?« Ihre Schultern sanken herab, sie starrte Ludowig aus großen Augen an.
    Er lächelte und streckte die Hand aus. Seine Haut berührte die ihre. »Ja, Agnes. Aber erst muss ich mein Ziel erreichen. Das siehst du doch ein?«
    Einen Augenblick lang regte sie sich nicht, dann schob sie seine Hand beiseite. »Die Spange. Dreh sie um.«
    »Was bedeutet das?«
    »Adero.« Sie lächelte schwach, als sie sein fragendes Gesicht sah. »Das ist Latein. Ich werde da sein. Adero.«
    Ludowig wurde kalkweiß im Gesicht. »Der Graf lebt?«
    »Das jedenfalls scheint der Abt anzunehmen. Oder zu hoffen.«
    »Dann werden unsere Pläne in Blut ersticken!«, zischte Ludowig. Er schloss die Faust um die Spange und hieb sie auf den Tisch. »Das darf nicht geschehen! Es darf einfach nicht. Und wenn ich …«
    »Ludowig!«
    »Was?« Er fuhr herum, als sie nach seinem Arm griff.
    »Was wolltest du sagen? Ludowig, wie weit würdest du gehen? Bist du schuldlos?«
    »Sei ruhig, ich muss nachdenken!«
    »Worüber?« Ihre Stimme wurde schrill. »Du hast gesagt, dass du von den Morden nichts weißt. Ich glaube dir, aber ich will, dass es so bleibt. Und ich will nicht schuld sein, wenn du …« Sie biss sich auf die Lippen und griff nach seiner Hand. Mit aller Kraft versuchte sie, seine Finger auseinanderzubiegen.
    »Was machst du da?«
    »Ich werde die Spange zurückbringen. Der Abt schläft, er wird nicht aufwachen. Alles wird beim Alten bleiben! Damit könnte ich leben.«
    »Du bist verrückt!«
    Sie riss stärker an seinem Arm. »Dein Handel

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