Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
Doch der Angegriffene umklammerte beide oberen Fan g zähne und drückte sie mit aller ihm zu Verfügung stehender Macht (was nicht besonders viel war, denn der Wolf stand mit einem Fuß auf seiner Lunge, sodass er kaum noch Luft bekam) zurück. Trot z dem nährte sich das Gebiss des Ungetüms unerbittlich seinem Kopf. Schließlich verset z te Tado ihm einen weiteren Tritt, diesmal gegen das Hinterbein. Der Wolf heulte auf und verringerte für einen M o ment die Anstrengungen, seine Zähne in Tados Hals zu graben. Dieser nutzte die Gel e genheit und ließ mit der rechten Hand den Hauer los, um umständlich einen seiner Steine, die er vor dem Betr e ten des Tals aufgesammelt hatte, hervorzuholen. Es war ein beso n ders scharfkantiger, den Tado mit immenser Wucht drei, vier Mal gegen den rechten Rei ß zahn des Ungeheuers, den er mit der linken Hand umklammert hielt, schlug, bis dieser schließlich abbrach. Der Wolf schien so überrascht zu sein, dass er nun sogar aufhörte, mit se i nem gesamten Körpergewicht zu versuchen, sein Gebiss in Tados Hal s fleisch zu bohren, und ihn nur wütend ansah. In dem Moment, in dem er seinen tödlichen Versuchen wieder nachgehen wollte, ram m te ihm Tado die neu gewonnene Waffe tief in die Kehle. Das Ung e heuer heulte noch einmal auf kippte dann zur Seite, wobei sich sein unversehrter Reißzahn bis zur Wurzel in das Handgelenk seines Gegners bohrte und dabei die Pulsader durchtrennte.
Tado schrie auf vor Schmerz. Er umklammerte seinen Unterarm und blickte fassungslos auf die Wunde. Er würde sterben, da es hier vermutlich keinen Arzt gab. Dabei war das so... ungerecht. Er hatte gegen Trolle gekämpft und sogar dieses Monstrum hier getötet, nur um schließlich von einem Zahn eines toten Tieres umgebracht zu werden. Nein, so konnte es nicht enden. So durfte es einfach nicht enden. Tado nestelte umständlich mit zitternden Fingern den Behä l ter aus dem Labyrinth der Kobolde aus seinem Rucksack. Der Schnee spiegelte sich in den glatt geschli f fenen Seiten der Flasche. Doch den Verletzten interessierte die Schönheit dieses Anblickes im Moment nicht im Geringsten, er öffnete sie stattdessen und trank einen großen Schluck daraus. Der Schmerz verschwand so plötzlich, dass er schon fast damit rechnete, er würde im nächsten Moment wieder auftauchen. Nichts dergleichen geschah.
Soweit, so gut. Tado brach den Zahn auf die gleiche Weise wie den ersten ab und umklammerte das Bruchstück, das noch i m mer in seinem Arm steckte, mit der freien Hand. Er presste die Augenlider zusammen, so fest es ging und zählte in Gedanken bis drei.
Als er bei der vorletzten Ziffer angekommen war, stieß er einen hal b lauten Schrei aus und riss sich den Hauer des Wolfes aus dem Handgelenk. Kein Schmerz. Anscheinend tat das Wasser seine Wi r kung noch immer. Langsam öffnete Tado seine Augen. er erwartete eine tiefe Fleischwunde, aus der eine Blutfontäne schoss und einige ze r rissene Arterien und Venen heraushingen. Nichts davon war der Fall. Der Schnee rings um seinen Arm herum hatte zwar eine rote Färbung angenommen, an die Ve r letzung selber erinnerte aber nur noch eine kleine Narbe und ein wenig angetrocknetes Blut, was noch an der Hand klebte.
Tado starrte fassungslos auf das unglaubliche Bild. Sein zweiter G e danke galt allerdings seinen sechs Begleitern. Diese hatten den A n griff der Ungeheuer natürlich um einiges besser und bis auf einige kleine Schrammen auch unverletzt überstanden. Schließlich besaßen sie alle Waffen. Dennoch schienen sie sogar noch länger als er mit ihren ungleichen Gegnern gerungen zu haben, denn auch sie standen erst jetzt auf oder befreiten sich von dem kalten Schnee. Der Kampf hatte sie weit auseinander getrieben, sodass sie sich erst einmal sammeln mussten. Nicht wenige Blicke galten dabei der riesigen Blutlache, die sich immer noch an Tados Platz befand. Offenbar schien es sie zu wundern, dass das ganze Rot nur aus der Kehle des Wolfes stammen sollte. Er löste seinen Blick langsam von dem gra u sigen Anblick und ging zu den anderen hinüber.
„Ich schlage vor“, sagte Etos nach einem kurzen Moment des Schweigens, „dass wir unsere erste Rast im Gebirge machen. Dort sind wir sicherer.
Nach allgemeiner Zustimmung zu diesem Vorschlag setzten die Si e ben ihren Marsch weiter fort. Sie gingen nun weitaus zügiger und kamen schon nach zehn Minuten am Fuße eines nicht allzu steilen Gebirg s pfades an.
„An dieser Stelle betreten wir das Reich der
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