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Die Herrin der Päpste - Walz, E: Herrin der Päpste

Die Herrin der Päpste - Walz, E: Herrin der Päpste

Titel: Die Herrin der Päpste - Walz, E: Herrin der Päpste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Walz
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gut«, stöhnte sie schließlich und sah den Mann, der neben ihr lag, dankbar an. »Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich vermisst habe. Den ganzen Tag habe ich einer Frau zu dienen, und dazu diese vielen Männer im Lateran, die mich nicht einmal ansehen dürfen. Gott sei Dank, du bist anders. Ich fühle mich so wohl bei dir und . . .«
    Gratian legte ihr den Finger auf den Mund. »Pscht«, zischte er. »Nicht so laut.«
    »Das ist das Schwierigste für eine Frau«, erzählte Damiane munter weiter. »Ein Mann liegt auf dir, aber du darfst nicht einen einzigen Mucks machen.«
    »Pscht.«
    Damiane schwieg. Während ihre rechte Hand Gratians schwarzen Wuschelkopf massierte, sah sie sich gelangweilt um. Auf der einen Seite der Wäschekammer türmten sich Hunderte grob gewebter brauner Mönchskutten wie eine Hügellandschaft auf, auf der anderen Seite standen die mit frischen Kutten sowie Sandalen und sonstiger Wäsche gefüllten Regale. Der Teil der Kammer, in dem sie lagen, war der Einzige, der für ihre Zwecke in Frage kam. Hier waren die Decken für die Pritschen der Mönche sowie die feinen wollweißen Laken für den Papst gestapelt. Doch von hinten, wo die großen Bottiche standen, drang der seifige und modrige Geruch von Lauge heran, und alle drei Wimpernschläge flatterte eine Motte vorbei.
    »Das nächste Mal gehen wir woandershin. Hier gefällt’s mir nicht«, flüsterte Damiane.
    Gratian wandte sich ihr zu, um etwas zu erwidern, aber sie begann zu kichern. »Wenn du dich so hinlegst, fallen dein Bauch und die Brust nach unten.«
    »Haha, sehr witzig«, kommentierte Gratian. »Wir haben alle Kammern ausprobiert, und nirgendwo hat es dir gefallen.«
    »In der Kirche ist es nicht gefährlich.«
    »Ja, von wegen. Du hast wohl schon vergessen, was damals passierte. Deine Herrin hätte uns fast erwischt, und ich bin noch heute der Meinung, dass sie dich zumindest kurz gesehen hat.«
    »Hojo, selbst wenn!«, rief sie etwas zu laut. »Welche Rolle spielt’s? Wenn du endlich den Orden verlassen würdest, könnten wir völlig frei leben. Aber nein, du bist immer noch hier und tust, als würdest du beten. Verflixt.« Eine Motte wurde von ihr mit einem kurzen Luftschlag zu Boden geschleudert. Dann begann sie hektisch, ihre strohblonden Haare zu einem Zopf zu flechten.
    Auch Gratian richtete sich auf. Er streichelte Damianes nackte Schultern und küsste sie mehrmals von hinten am Hals. »Du weißt, ich möchte mit dir leben«, sagte er. »Und lieber heute als morgen würde ich den Orden dafür verlassen.«
    »Hojo, dann tu’s!«
    »Wovon sollen wir denn leben?«, fragte er verzweifelt. »Darum muss ich warten, bis ich genug Geld beisammenhabe. Wir könnten Händler werden, ein reichliches Auskommen verdienen . . .«
    Damiane flocht immer schneller an ihrem Zopf. »Geld, Geld, du immer mit deinem Geld. Woher soll’s denn kommen, das Geld? Vom allmächtigen Gott vielleicht? Oder klaust du Silber von der päpstlichen Tafel?« Sie blickte ihn skeptisch an. »Du willst doch nicht wirklich klauen, oder?«
    Er schlug die Augen nieder. »Ich . . . ich wollte es dir eigentlich nicht sagen, aber . . . Seit einer Weile gebe ich Informationen über deine Herrin weiter. Alles, was du mir erzählst, verkaufe ich.«
    Damiane sperrte den Mund auf. »Darum fragst du mich immer so viel über die Herrin Marocia? Ich dachte schon, du bist verliebt.«
    Er nickte. »In
dich
bin ich verliebt. Darum mache ich es ja. Aber die Sache ging nicht von mir aus. Jemand, der irgendwie von uns beiden erfahren hat, hat mir dieses . . . Angebot gemacht.«
    »Hojo! Erpressung, kein Angebot. Und wer ist der Jemand?«
    »Das kann ich nicht sagen. Aber so viel weiß ich: Dieser Jemand leitet Informationen an einen anderen Jemand weiter, den ich zwar nicht kenne, der aber ein großer Verehrer deiner Herrin ist. Die Informationen schaden also niemandem, bringen uns aber das Geld, um bald von hier wegzugehen.«
    »Ziemlich viele Jemands.« Damiane stand auf und blickte sich nach allen Seiten um. Überall flogen Käfer und Motten, an der Decke spazierten Spinnen, und irgendwo piepste eine Maus oder gar etwas Größeres. Sie hüllte ihren weißen nackten Körper in ein Laken, zog es eng um ihre Schultern. Dann sah sie Gratian fest in die Augen. Sie waren warm und ehrlich, so wie alles an ihm. Er war nicht der Mann, der etwas wirklich Böses tun würde. Aber er wollte unbedingt weg von hier. Sie konnte ihm das nicht verübeln; sie wollte ja selbst weg.
    Sie

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