Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herrin der Pyramiden

Die Herrin der Pyramiden

Titel: Die Herrin der Pyramiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
Vom Netzwerk:
um die grellen Sonnenstrahlen fern zu halten.
    Wir vergeudeten keine Zeit mit Abendessen und Wein und liebten uns in seinem Bett. Dann lagen wir erschöpft nebeneinander in den Laken, und ich fragte ihn nach seiner bevorstehenden Hochzeit.
    »Ich werde im nächsten Mond heiraten. Die Vorbereitungen für die Hochzeit haben sich fast achtzehn Monde hingezogen.«
    »Achtzehn Monde?« Ich stützte mich auf den Ellenbogen und beugte mich über sein Gesicht.
    »General Horemhab hat einen sehr genauen Ehevertrag mit meinen Beratern für seine Tochter ausgehandelt. Detaillierter als unser Bündnis mit Amurru«, scherzte er.
    »Du heiratest Iya?« Mein Finger wanderte von seinem Ohr am Hals entlang über die Brust. Mein Finger setzte seinen Weg fort, über Sarenputs Brust und Bauch nach unten.
    »Mein Vater besteht auf dieser Heirat. Das ist völliger Unsinn.«
    »Warum?«
    »Weil ich niemals Wesir sein werde. Der Lebendige Gott hat seinen Sohn Kanefer zum Nachfolger meines Vaters ernannt.«
    »Das tut mir Leid.« Mein Finger hatte seinen Nabel erreicht und umkreiste ihn. Sarenput ergriff meine Hand und schob sie nach unten.
    »Das muss dir nicht Leid tun. So kann ich wenigstens selbst entscheiden, wen ich heiraten muss und wen ich lieben will, und muss keine außenpolitischen und dynastischen Rücksichten nehmen.«
    »Und wen willst du lieben?«
    »Dich, Nefrit.« Mit diesen Worten begann er erneut, meinen Körper in Flammen zu setzen.
     
     
    Ich genoss das Gefühl, geliebt zu werden, ein Gefühl, auf das ich in den letzten Jahren verzichten musste. Meine Affäre mit Sarenput setzte ich auch nach seiner Hochzeit mit Iya fort.
    Nachdem meine ehemalige Freundin ihre Räume in der Villa bezogen hatte, trafen wir uns beinahe jeden Abend in einem Haus am Stadtrand von Mempi, das Sarenput unter falschem Namen gemietet hatte. Wir dachten weder über eine gemeinsame Zukunft noch über die Konsequenzen unseres Handelns nach.
    Eines Abends erschien Sarenput mit einem Weinkrug unter dem Arm, den er in einer Weinschänke in der Nähe gekauft hatte.
    »Willst du auch einen Schluck, Nefrit?« Er musste sich am Rand des Bettes festhalten, bevor er sich darauf niederließ.
    »Du bist betrunken, Sarenput! Was ist los?«
    »Du wirst es nie erraten! Iya hat mich heute gefragt, wo ich meine Abende verbringe.«
    »Was hast du ihr geantwortet?«, fragte ich vorsichtig. Sarenput war in einer merkwürdigen Stimmung.
    »Bevor ich antworten konnte, fragte sie mich, ob ich eine Geliebte habe.« Er setzte den Krug an und trank einen langen Schluck.
    »Woher wusste sie es?«
    »Sie wusste es nicht.« Er ließ sich rückwärts auf das Bett fallen und lag neben mir.
    »Was hast du ihr geantwortet?«
    »Die Wahrheit natürlich.«
    »Wie konntest du ihr von mir erzählen, Sarenput! Bist du verrückt geworden?«
    »Willst du nicht doch einen Schluck trinken, Nefrit? Beruhige dich, ich habe deinen Namen natürlich nicht genannt.« Seine Hand nestelte am Verschluss seines Leinenschurzes herum.
    »Wie hat deine Frau reagiert?«
    »Du wirst es nicht glauben: Sie hat gelacht. Sie war zufrieden.«
    »Sie war
was

    Sarenput öffnete seinen Schurz, den er auf den Boden vor dem Bett fallen ließ. Den Weinkrug stellte er an das Kopfende des Bettes.
    »Iya hat selbst einen Geliebten, mit dem sie sich regelmäßig trifft. Es kam ihr also sehr entgegen, dass ich jeden Abend unterwegs bin.«
    »Bei Hathor! Du führst eine seltsame Ehe!«
    Sarenput legte sich auf mich und küsste mich. »Pass auf, dass dir nicht etwas Ähnliches passiert, Nefrit!«
     
     
    Sieben Monde nachdem ich den letzten Brief von Rahotep erhalten hatte, traf eine weitere Nachricht von ihm ein.
    »Prinz Rahotep, Priester von Iunu, und siegreicher General, an Nefrit von Tis. Des Königs Generäle sind nach Kemet zurückgekehrt! Gestern legte die Flotte im Hafen von Buto an. Sobald mein Vater die dringendsten Papyri des Wesirs beantwortet hat, segeln wir stromaufwärts. Ich bin müde, Nefrit, unglaublich müde und freue mich auf Mempi. Sobald ich zurück bin, werde ich ungefähr eine Woche schlafen. Mein Vater zeigte sich nicht nur den Feinden, sondern auch seinen Söhnen gegenüber als unerbittlicher Feldherr. Er scheuchte uns durch die dichten Wälder des Zedernlandes. Wenn wir nicht gerade eine Schlacht schlugen, fällten wir Bäume und schafften sie zu unseren Schiffen, die vor der Küste vor Anker lagen. Besonders Djedef und Khufu haben sich in den Schlachten hervorgetan, als beide in

Weitere Kostenlose Bücher