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Die Herrin der Pyramiden

Die Herrin der Pyramiden

Titel: Die Herrin der Pyramiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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Fantasie noch um Mitternacht bei Amenemhet und seiner Schwestergemahlin bei Wein und Würfeln vorstellen, aber die nächsten beiden Besucher ließen mich misstrauisch werden. Die Generäle Ahmose und Mereruka schienen direkt aus der Kommandantur des Seth-Regiments zu kommen.
    Meine Neugier war erwacht. Was war das für eine geheimnisvolle Besprechung um Mitternacht? Warum hatte mich Khai fast mit Gewalt zu meiner Wohnung zurückgebracht? Hatte ich die Ankunft der Generäle im Palast nicht sehen sollen?
    Ich kehrte lautlos in meine Wohnung zurück und verschloss die Tür hinter mir mit einem Riegel. Dann schlich ich in den Garten, der meine Wohnung mit der von Amenemhet und seiner Schwester verband. Durch Sträucher und Blumenbeete hindurch ging ich lautlos zu den Türen hinüber. Kein Laut drang nach draußen. Amenemhet und seine Gäste mussten sich in den inneren Räumen aufhalten. Sie gingen kein Risiko ein, zufällig belauscht zu werden. Vorsichtig schob ich den Vorhang zur Seite und betrat Amenemhets Schlafgemach. Der Raum war dunkel und verlassen. Ich ging weiter und schlüpfte durch einen weiteren Vorhang. Der nächste Raum war das Empfangszimmer, das ebenfalls im Dunkeln lag. Aus Amenemhets Arbeitsraum drang das Licht von mehreren Öllampen. Ich schlich näher heran.
    Sieben Personen waren im Arbeitsraum des Prinzen versammelt: General Ahmose, General Khai, General Mereruka, der Zeremonienmeister Thotmes, Amenemhet und Iset und ihr Sohn Neferti. Ich konnte die Verschwörung förmlich riechen.
    »Wir werden nicht mehr viele Gelegenheiten haben!«, sagte General Mereruka.
    »Mereruka hat Recht! Die Gelegenheit war nie günstiger. Wir müssen jetzt handeln!«, bestätigte General Ahmose.
    Amenemhet saß nachdenklich hinter seinem Schreibtisch. Iset stand hinter ihm. »Wie lange wird Nefermaat an der Grenze bleiben?«, fragte der Bruder des Königs.
    »Lange genug. Gestern traf ein Brief von diesem König aus Akkad ein, dessen Name niemand aussprechen kann. Nefermaat hat beschlossen, sich mit dem Botschafter des sumerischen Reiches zu treffen, um das Schlimmste zu verhindern. Er ist heute Morgen abgereist.«
    »Sargon von Akkad ist ein gefährlicher Mann!«, sagte Amenemhet.
    »Das kann uns doch nur helfen!«, warf General Ahmose ein. »Der Einzige, der uns gefährlich werden könnte, ist General Djedef. Ich werde mich selbst um ihn kümmern.«
    »Wir werden die Situation in den Griff bekommen«, bestätigte Mereruka. »Wenn ich Oberkommandierender bin, dann werde ich …«
    »Dann werde ich dir sagen, was du tun wirst!«, fuhr ihn Amenemhet an.
    »Steht das Zeremoniell der Feierlichkeiten schon fest?«, fragte Khai den Zeremonienmeister Thotmes.
    »Hesire hat heute Morgen den Ablauf zur Genehmigung bei mir eingereicht.«
    »Die Feier wird im Atum-Tempel stattfinden?«, fragte Amenemhet.
    »Im Großen Sonnenhof. In drei Tagen ist die Sonnenwende«, nickte Thotmes.
    »Bis dahin wird Nefermaat sicherlich nicht von den Verhandlungen mit den Sumerern zurückgekehrt sein«, warf General Ahmose ein.
    Amenemhet erhob sich. »Wir haben lange genug gewartet! Seneferu wird sein letztes Atum-Fest feiern!«
     

5
    Wo Djedefs Villa am Stadtrand von Mempi lag, wusste ich. Allein lief ich durch die nächtliche Stadt. Zum Glück erkannte mich niemand, nicht einmal Djedefs Sandalenträger, den ich durch lautes Klopfen und Rufen am Portal weckte.
    »Was willst du?«, rief er von einem Fenster oberhalb der Tür herunter.
    »Ich will zu Djedef!«
    »Der General schläft.«
    »Ich muss ihn sprechen!«
    »Das ist völlig unmöglich. Verschwinde!«
    »Sag ihm, dass ich hier bin!«
    »Wen soll ich melden?«, stöhnte der Sandalenträger.
    »Mich!«, rief ich.
    Der Türhüter öffnete mir das Tor, nachdem der Sandalenträger gegangen war, um den General zu wecken. Unruhig lief ich im Atrium auf und ab, bis der Diener aus Djedefs Schlafgemach zurückkehrte. »Er wird dich empfangen!«
    Djedef vergnügte sich mit zwei dunkelhäutigen Mädchen im Bett und richtete sich auf, als ich in der Tür stand. Das Licht war hinter mir, sodass er mich nicht erkennen konnte. »Was soll dieser Unsinn? Warum stehst du mitten in der Nacht vor meiner Tür und schreist wie eine Katze nach ihrem Kater? Wer bist du?«
    »Eine Katze, die dir ihre Krallen zeigt, wenn du nicht auf der Stelle mit mir redest, Djedef! Schick die beiden weg!«, befahl ich und deutete auf die Mädchen.
    »Nefrit?«
    »Erwartest du sonst noch jemanden?«
    »Glaubst du, dass Rahotep an

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