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Die Herrin der Pyramiden

Die Herrin der Pyramiden

Titel: Die Herrin der Pyramiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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Halskragen aus Gold und Malachit um.
    »Sie hat Angst vor Khufu«, sagte ich mit einem Seitenblick auf die Dienerinnen.
    Meresankh sah meinen Blick und nickte. Ihre Dienerinnen waren vertrauenswürdig. »Da ist sie nicht die Einzige. Ich habe manchmal selbst Angst vor Seneferus Sohn. Er ist unberechenbar. Er ebnet sich seinen Weg zum Thron mit Gewalt und Intrigen. Sein neuester Triumph ist Tutmosis’ Rücktritt als General.«
    Meresankh ging zu ihrem Schminktisch und nahm auf dem niedrigen Hocker Platz, um sich die Perücke aufsetzen zu lassen. Meresankhs Kopf war rasiert, sodass sie keine Probleme mit ihren Perücken hatte. Ich hatte mich zu einer solchen Maßnahme noch nicht entschließen können, weil ich zum Unmut meines Zeremonienmeisters Reni auf der Baustelle auf Perücken verzichtete.
    »Ich habe davon gehört, Mutter. Aber in der Version, die ich kenne, hat Tutmosis selbst um seinen Rücktritt gebeten.«
    Mit zwei geschickten Handgriffen setzte die Vorsteherin der Perücken Meresankh eine schwere, geölte Perücke mit tausend Zöpfen auf, die in Kaskaden aus Lapis-Perlen über die Schultern der Königinmutter fielen.
    »Das hat er auch getan, nachdem Khufu wochenlang Druck auf ihn ausgeübt hat. Tutmosis zum Gaufürsten von Weset zu machen, war eine von Khufus innenpolitischen Ideen. So steht ihm Tutmosis nicht mehr im Weg. Khufu tut so, als wäre er Regent.«
    Meresankh sah in den bronzenen Handspiegel auf ihrem Tisch, während die Vorsteherin ihrer Salbgefäße mit einem kleinen Pinsel Malachitstaub auf ihren Lidrändern auftrug.
    Ich setzte mich auf ihr Bett und beobachtete sie. Ich konnte ihr Gesicht im Spiegel sehen. »Du scheinst traurig zu sein, dass Tutmosis nach Weset geht.«
    Meresankh zögerte. »Ja.«
    Nachdenklich betrachtete ich Meresankhs Bett, ein elegantes Möbelstück mit Löwenfüßen aus Ebenholz, Bettpfosten in Form hoher Palmen mit aus Kupferblech gefertigten Palmwedeln, die einen dunkelblauen Baldachin mit gestickten Sternen trugen. Erstaunt stellte ich fest, dass zwei Personen in den zerwühlten Laken geschlafen hatten.
    »Ist Tutmosis der General, mit dem du Huni …? War Tutmosis der Vater deiner verlorenen Tochter?«
    Meresankh nickte. »Khufu tut das mit Absicht. Er weiß, dass wir uns immer noch treffen.«
    »Ihr trefft euch?« Ich versuchte, mir eine leidenschaftliche Liebesnacht zwischen der Königinmutter und dem General vorzustellen.
    Meresankh legte den Spiegel auf den Schminktisch und drehte sich zu mir um. »Glaubst du, die Liebe und die Leidenschaft hören jenseits der fünfzig Jahre auf?«
     
     
    Die Horusfahrt fand wenige Tage nach Merits und Khufus Hochzeit statt. Seneferu wollte seinen Nachfolger dem Volk zeigen, sobald die Flut im Unterlauf des Hapi zurückgegangen war und die Landvermessung und Steuerfestsetzung begonnen hatte.
    Zwei Tage bevor die Schiffe im Hafen von Mempi ablegten, befahl mich Seneferu in seinen Arbeitsraum. Er stand am Fenster, als ich den Raum betrat. Er war gerade mit Kanefer von einer Antilopenjagd zurückgekehrt. Vater und Sohn hatten es sich in den letzten Monden zur Gewohnheit gemacht, Regierungsangelegenheiten nicht im Palast zu besprechen.
    »Ich habe von deiner Unterhaltung mit dem Fürsten von Amurru gehört, Nefrit.«
    Mit verschränkten Armen drehte er sich zu mir um. Er trug einen einfachen, ungefältelten Leinenschurz und keinen Schmuck. Sein Körper war mit Staub bedeckt.
    »Ich hoffe, ich habe nichts gesagt, was …«
    »Ich schätze deine Meinung, Nefrit. Aber solange du kein offizielles Amt im Ministerium bekleidest, bitte ich dich, dich künftig Äußerungen zu enthalten, die meine Außenpolitik betreffen.«
    »Ich habe nicht …«
    »Der Fürst von Amurru war erstaunt über dein Wissen um die Fremdländer. Er hat angenommen, dass du als meine Abgesandte gesprochen hast. Er war überrascht, wie viele Informationen du über Sargons Reich hast.«
    »Die Politik mit den Fremdländern war Bestandteil meiner Studien im Tempel. Nicht nur die Handelspolitik, sondern auch die militärischen Auseinandersetzungen.«
    Seneferu blieb nicht einmal eine Elle vor mir stehen. Er roch nach Wüste, nach Staub, nach Sonne. »Ich will dich zum Architekten machen, Nefrit.«
    »Ich bin bereits Architektin, Majestät!«
    »Bis jetzt stabilisierst du Bauruinen. Ich will, dass du fortan an der Stabilisierung der Beiden Länder mitarbeitest.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Ich teile dich dem Ministerium für die Fremdländer zu. Du wirst direkt dem

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