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Die Herrin der Pyramiden

Die Herrin der Pyramiden

Titel: Die Herrin der Pyramiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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kompliziert«, bestätigte ich und beobachtete die Reiter, die mit ihren kurzen Peitschen nicht nur auf ihre Pferde, sondern auch auf ihre Gegner einschlugen. Ein Reiter hatte den Kadaver ergriffen und galoppierte damit in Richtung der Markierung. Zwei weitere folgten ihm. Ein Verfolger ritt nahe an den Mann mit der Ziege vor sich im Sattel heran und zog ihn vom Pferd. Der Reiter stürzte in vollem Galopp zu Boden, die Ziege flog in hohem Bogen in den Sand. Der Verfolger griff nach dem Kadaver und zog ihn vor sich in den Sattel. Auf dem Weg zur Markierung wurde er von mindestens zehn anderen Reitern verfolgt.
    »Wo ist Dein Vater?« fragte ich Urnammu.
    »Dort unten. Er kümmert sich um sein Abendessen.« Urnammu lachte.
    Der Reiter hatte die Ziege hinter die Markierung geworfen und das Pferd gewendet. Seine Verfolger galoppierten über das Ziel hinaus. Einer hob die Ziege im vollen Galopp auf sein Pferd und folgte dem Sieger. Die beiden Reiter kamen direkt auf uns zu.
    Direkt vor mir sprang Sargon vom Pferd. Rimusch warf Urnammu die Ziege vor die Füße, stieg aber nicht ab. Er beobachtete mich.
    »Hat dir das Spiel gefallen, Nefrit?«
    »Ich habe nur zugesehen, Majestät. Der Anblick war ... interessant.«
    »Das Spiel zu spielen ist viel aufregender, Nefrit.«
    Er wandte sich ab, um sein Pferd einem Diener zu übergeben, als ich sagte: »Ich kann reiten.«
    Er drehte sich überrascht zu mir um. »Willst du mit mir spielen?«
    Die Mehrdeutigkeit seiner Worte war weder mir noch seinen Söhnen entgangen.
    »Wenn du mich gewinnen lässt!« scherzte ich.
    Er lachte. »Wenn du mit mir spielst, muss ich dich nicht gewinnen lassen!«
    Sargon befahl Rimusch, mir sein Pferd zur Verfügung zu stellen. Rimusch grinste unverschämt, als er absprang und mir die Zügel reichte. »Pass auf, Prinzessin, das ist ein sumerisches Pferd. Es ist wild!«
    Ich schwang mich in den Sattel und drehte einige Runden um den König und seine beiden Söhne, bis sich das Pferd an mein Gewicht gewöhnt hatte. Dann trieb ich das Tier zum gestreckten Galopp an, entfernte mich von den Männern, bis ich das Tier zügelte und kehrtmachte, um zurückzugaloppieren. Direkt vor Rimusch brachte ich sein Pferd in einer Staubwolke zum Stehen. Ich sah auf ihn hinab und lächelte in einer Schattierung, die ihn wütend machte.
    Sargon hatte sein Pferd bestiegen und ritt mit mir zum Spielfeld. Der blutige Kadaver eines Lammes lag auf dem Boden, umringt von fünfzehn Reitern, die auf uns warteten.
    »Bist du zufrieden mit dem Verlauf der heutigen Verhandlungen, Nefrit?« fragte er mich.
    »Es ist nicht entscheidend, ob ich zufrieden bin, Majestät.«
    »Warum lässt sich Seneferu auf diese Zugeständnisse ein?«
    »Weil er den Frieden wünscht, Majestät.«
    »Morgen werde ich über Amurru und Zedernland und Sinai sprechen.«
    »Ich hatte erwartet, dass du diese Themen heute schon ansprichst, Majestät.«
    »Wie wird Seneferu reagieren, wenn ich ihn bitte mir Amurru und das Zedernland zu überlassen und ich ihm im Gegenzug den Sinai und den Negev gebe?«
    »Kemet braucht das Holz aus dem Zedernland.«
    Sargon nickte und konzentrierte sich auf das Spiel.
    Auf ein Zeichen von Urnammu stürzten sich siebzehn Reiter auf den Kadaver des geschlachteten Lammes und versuchten, ihn an sich zu reißen. Einem General gelang dies. Er ergriff das Lamm an einem Bein und zog es hoch. Dann klemmte er das tote Tier unter seinen Schenkel, um die Hände frei zu haben und galoppierte los. Sargon und ich waren direkt hinter ihm. Wir verfolgten den General, bis wir von zwei Reitern überholt wurden, die uns abdrängten.
    Sargon zügelte seinen Hengst und versuchte auf der anderen Seite durchzubrechen. Ich folgte ihm. Aber auch hier stellten sich uns vier Sumerer in den Weg. Sargon hielt auf sie zu und durchbrach ihre Reihen. Das ging nicht ohne Körperkontakt und beinahe wäre ich aus dem Sattel gefallen.
    »Ibbisin!« rief Sargon. »Gib mir das Lamm. Ich bin schneller!«
    »Und ich bin hungrig, Majestät!« lachte der General und änderte abrupt die Richtung. Staub wirbelte hoch.
    Doch er hatte nicht mit der Schnelligkeit seiner Verfolger gerechnet. Ein Hauptmann überholte ihn und drängte sich nah an Ibbisin heran. Schon hatte er ein Bein des Lamms in der Hand und begann zu ziehen.
    Ibbisin schlug mit seiner Peitsche auf den Hauptmann ein.
    »Nanum! Lass los!«
    »Nein, General! Dieses Lamm wird heute Abend über meinem Feuer braten. Du kannst mein Gast sein, wenn du

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