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Die Herrin der Pyramiden

Die Herrin der Pyramiden

Titel: Die Herrin der Pyramiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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sein, Euer Majestät.«
    »Aber er braucht dich, um jemand zu sein?«, fragte Meresankh.
    »Rahotep ist der älteste Sohn des Königs und möglicherweise sein Nachfolger. Er braucht sicherlich niemanden, der ihm sagt, wer er ist.«
    »Aber vielleicht jemanden, der ihm sagt, dass er endlich heiraten soll. Seine Suche nach einer Gemahlin beschäftigt den Hof seit Jahren. Viele Prinzessinnen knieten schon vor mir und wurden doch nicht erhört. Der König ist ungeduldig. Er erwartet von seinem Sohn, dass er sich in Kürze für eine Frau entscheidet.« Sie sah mir tief in die Seele. »Willst du Königin werden?«
    »Nein, was hätte ich davon?«
    »Reichtum, Macht, Ansehen ...«
    »Ich bin reich, ich habe Einfluss, und mein Ansehen ist gut.«
    »Du bist reich, Nefrit, und trägst eine billige Schafwollperücke und zerrissene Sandalen?« Und dann änderte sie ihre Strategie. »Was müsste Rahotep tun, damit du ihn erhörst?«
    »Nicht weiter in mich dringen.«
    »Du entscheidest immer selbst, was du tust oder nicht tust, nicht wahr? Du lässt dich von niemandem zwingen oder beeinflussen?«, fragte Meresankh.
    »Nein!«, antwortete ich entschieden.
    »Auch von mir nicht?«
    »Euer Majestät …« Welche Falle stellte sie mir?
    »Antworte!«, befahl sie mir.
    »Ich werde selbst entscheiden, ob ich Rahotep heirate.»
    »Würdest du dich von der Meinung des Königs in deiner freien Entscheidung beeinflussen lassen?«, fragte sie spöttisch. »Ich werde meinem Sohn Seneferu raten, dir zu befehlen, Rahotep zu heiraten. Jemanden wie dich wird er wohl nicht mehr finden.«
     
     
    Wenige Tage später erhielt ich von Rahoteps Zeremonienmeister Reni eine Einladung zur Vogeljagd mit der königlichen Familie und dem Hofstaat. Der König selbst wollte an der Jagd teilnehmen.
    Die Jagdgesellschaft fuhr mit einer Kolonne Pferdegespanne bis weit vor die Stadt und rastete am Ufer des Hapi. Die Männer bestiegen Boote und ruderten durch das dichte Schilf am Ufer. Sie scheuchten die Enten, Reiher und Pelikane auf und trieben sie in die Netze. Die Aufgabe der Frauen war es, die Vögel aus den Netzen zu befreien und in die Käfige zu setzen.
    Am Ufer des Flusses wurden Sonnensegel aufgespannt, damit die Prinzen und Prinzessinnen im Schatten sitzen konnten. Rauchfässer mit Myrrhe und Weihrauchduft sollten die Fliegen fern halten. Ich saß mit Merit auf einem Faltstuhl im Schatten eines Zeltdaches und wartete auf den Ausgang der Jagd. Wir aßen Honigkuchen und tranken Dattelbier. Die Hitze war kaum auszuhalten. Ich war es nicht gewohnt, eine Perücke zu tragen, und die Ledersandalen an meinen Füßen schmerzten unerträglich.
    Unter lautem Lachen fuhren die Männer in ihren Papyrusbooten durch das dichte Schilf, wichen sich aus, stießen zusammen, einige kippten um. Ihrem Auftrag, die Vögel des Flusses aufzuscheuchen, kamen die meisten Boote nicht nach. Khufu fuhr mit seinem Boot besonders waghalsige Manöver und rammte das eine oder andere Boot, das umkippte. Aserkaf und Sarenput machten mit ihren Rudermannschaften Jagd auf ihn und drängten ihn immer wieder in Richtung Flussmitte. Ihre jüngeren Brüder Kanefer, Maatkare und Merire konzentrierten sich auf die Jagd mit dem Wurfholz. Ihre Boote steuerten immer wieder in das Dickicht des Schilfes.
    »Das einzige Boot, das noch nicht gerammt wurde, ist das meines Vaters«, sagte Merit.
    »Bei dem Durcheinander von Booten lässt sich nicht ausschließen, dass auch Seine Majestät ein erfrischendes Bad im Fluss nehmen wird.«
    »Das würde ihm nichts ausmachen!«, lachte Merit. »Vor wenigen Wochen kenterte sein Boot bei einer Nilpferdjagd in den Sümpfen des Hapi, und er fiel in den Fluss. Er erlegte das riesige Tier schwimmend mit seinem Speer, als es ihn angreifen wollte. Er ist unglaublich stark. Und bei der letzten Löwenjagd scheuten seine Pferde vor dem König der Wüste. Mein Vater stürzte vom Wagen, direkt in die Fänge des Löwen! Keiner der Jagdaufseher war in der Nähe. Nur einer der beiden Könige hat den Kampf überlebt ...«
    Die Vögel des Flusses hatten sich längst in den Netzen verfangen, als die Schlacht der Boote immer noch weiterging. Die Vogelnetze wurden vorsichtig eingeholt, und die Frauen begannen, die Vögel mit der Hand zu befreien.
    Als ich versuchte, eine Taube aus dem Netz zu befreien, sah ich den König aus seinem Boot steigen und sich von einem Diener einen Becher Bier reichen lassen. Ich konzentrierte mich wieder auf meine Aufgabe. Prinzessin Akhetatum hielt

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