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Die Herrin von Rosecliffe

Die Herrin von Rosecliffe

Titel: Die Herrin von Rosecliffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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leistete immer noch Widerstand. »Dann werde ich eben die Konsequenzen tragen. Ich werde keine abscheulichen Wandbilder mehr malen. Ich werde mich auch nicht mehr um deinen Haushalt kümmern. Könnte ich die Mauern von Rosecliffe Stein um Stein niederreißen, würde ich es tun, damit du dich nicht in der Burg meines Vaters als Herr aufspielst!«
    »Gwrtaith! Ich hätte dich mit den anderen verdammten Engländern wegschicken sollen! «
    »Warum. hast du es nicht getan?«, schrie Isolde und versuchte sich aus seinem harten Griff zu befreien.
    »Weil ich ... « Rhys verstummte mitten im Satz. Weil er die Tochter seines Feindes rasend begehrte, wäre die ehrliche Antwort gewesen, die er jedoch aus Stolz nicht über die Lippen brachte.
    »Du wirst das Bild noch einmal malen oder aber die Konsequenzen tragen müssen«, wiederholte er stattdessen, wütend auf sich selbst weil er sie unterschätzt hatte. Sie war eine ebenbürtige Gegnerin - und wesentlich gefährlicher als jeder Ritter, mit dem er jemals im Turnier gekämpft hatte.
    »Dann werde ich die Konsequenzen tragen«, antwortete sie denn auch sofort genauso störrisch wie er selbst.
    Isolde hätte niemandem erklären können, warum sie ihm wider jede Vernunft immer noch trotzte. Irgendein Teufel trieb sie dazu - derselbe Teufel, der sie veranlasst hätte, das Wandgemälde zu zerstören. Als Künstlerin war sie stolz auf ihr bislang bestes Werk gewesen, aber sie. bereute nicht es vernichtet zu haben, denn es war obszön gewesen und hatte all das beleidigt woran sie. glaubte. Doch jetzt musste sie sich auf eine harte Strafe gefasst machen.
    »Uffern dan!«, fluchte Rhys mit gefährlich funkelnden schwarzen Augen. »Gott bewahre mich vor ... « Er räusperte sich. »Jeder andere Mann würde dich verprügeln!«
    Isolde war erleichtert dass er nicht die Absicht hatte, sie zu schlagen.
    »Jeder andere Mann würde dich vergewaltigen und dann seinen Kameraden überlassen, damit auch sie ihren Spaß haben!«, fuhr er fort. »Ah, ich sehe, dass diese Idee dir nicht behagt«, fügte er zufrieden hinzu, al s sie unwillkürlich erschauderte.
    »Aber ... aber du bist nicht wie die anderen Männer«, stammelte Isolde mit einem flehenden Blick.
    Seine Finger verstärkten den Druck auf ihre Arme, aber diesmal nicht vor Wut wie ihr sehr schnell klar wurde, als sie seinen Gesichtsausdruck sah. Er begehrte sie - genauso wie sie ihn!
    Wieder lief ihr ein Schauer über den Rücken, jetzt vor Entsetzen über ihre eigenen perversen Gelüste. Sie begehrte einen Mann, den sie hasste! Die Wölfin begehrte den Drachen, obwohl sie ihn verabscheute ...
    Aber sie hatte das Wandgemälde vernichtet, rief sie sich zum Trost ins Gedächtnis. Und bald würde sie ihrem Vater helfen, Rhys ap Owain zu vernichten!
    Doch wollte sie das wirklich? Nein ...
    »Nein«, murmelte der Drache in diesem Moment heiser und zog sie näher an sich heran. »Ich bin nicht wie andere Männer - ich bin ein viel größerer Narr als sie.« Er schaute ihr tief in die Augen, ohne sich zu bewegen. Sie spürte, dass jeder Muskel in seinem Körper angespannt war - wie bei einem Raubtier, das zum Sprung auf die Beute ansetzt! Er wirkte gefährlicher denn je, und Isoldes Herz hämmerte in ihrer Brust aber nicht vor Angst wie sie sich beschämt eingestand, sondern vor Erregung.
    Was würde sie tun, wenn er sie jetzt küsste?
    Die Versuchung blieb ihr erspart denn plötzlich stieß Rhys sie grob von sich. »Geh ins Turmzimmer!«, befahl er mit rauer Stimme.
    Isolde stolperte rückwärts und musste sich an dem Tisch neben der Tür festhalten, um nicht hinzufallen. »Liebend gern!«, fauchte sie. »Dort werde ich wenigstens von deiner Gegenwart befreit sein, die mir unerträglich ist!«
    Doch anstatt schnell zu flüchten, blieb sie unschlüssig auf der Schwelle stehen, hin- und hergerissen zwischen Pflichtgefühl und Verlangen. Was war richtig, was falsch? Sie wollte ihn abgrundtief hassen, aber irgendetwas hinderte sie daran, es zu tun. »Verlass diesen Ort Rhys«, sagte sie impulsiv. »Verlass Rosecliffe, bevor jemand sterben muss; Keine Burg der Welt ist so viel wert.«
    Er verzog zynisch die Mundwinkel. »Um wen hast du solche Angst Isolde? Um deinen Vater? Um deinen Onkel?« Mit grimmiger Miene wartete er auf ihre Antwort aber sie hatte den Eindruck, dass sein Zorn nur ein Schild war, hinter dem er andere Gefühle verbergen konnte. Ihr eigener Vorrat an Wut war erschöpft. Sie hatte ihn restlos aufgebraucht, während sie das

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