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Die Herrin von Rosecliffe

Die Herrin von Rosecliffe

Titel: Die Herrin von Rosecliffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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Kenntnisse ein, die er als walisischer Rebell und als englischer Ritter erworben hatte. Seine Zuversicht auf -einen glücklichen Ausgang dieses gefährlichen Abenteuers wuchs von Tag zu Tag. Er würde Rosecliffe nicht verlieren! Er durfte es nicht verlieren!
    Leider waren im Winter die Tage viel kürzer als die Nächte, in denen es keine Möglichkeiten gab, sich durch irgendwelche Arbeiten abzulenken. Wenn Rhys allein in dem riesigen Bett lag, fand er qualvolle Stunden lang keinen Schlaf, wälzte sich ruhelos von einer Seite auf die andere, starrte das zerstörte Gemälde an und dachte sehnsüchtig an Isolde. Im schwachen Schein des Kaminfeuers oder einer Kerze bildete er sich manchmal sogar ein, dass schattenhafte Wesen über jene Wand huschten - Drache und Wolf in erbittertem Kampf. Wenn dann der Morgen graute, lachte er über solche Hirngespinste und schrieb sie der Tatsache zu, dass er neuerdings viel mehr als gewöhnlich trank. jeder vernünftige Mensch hätte befohlen, die Wand weiß zu tünchen oder einen großen Gobelin aufzuhängen - doch aus unerfindlichen Gründen brachte Rhys das nicht über sich.
    Offenbar war er kein vernünftiger Mensch mehr ... Isolde Fitz Hugh hatte ihm den Verstand geraubt ...
    Am. dritten Abend betrat Rhys sein Zimmer noch später - und betrunkener - als sonst. Abgesehen von den Wachposten auf dem Wehrgang lag die ganze Burg längst in tiefem Schlaf. Er hatte allein am Tisch gesessen und einen Krug Bier nach dem anderen geleert während Linus und Gandy für Unterhaltung sorgten. Doch trotz ihrer vereinten Bemühungen hatte in. der Halle eine gedrückte Stimmung geherrscht denn allen war klar, dass es bald zum endgültigen Kampf um Rosecliffe kommen würde. Außerdem kündigte nach zwei Tagen Tauwetter ein kalter, feuchter Wind neue Schneefälle an.
    Rhys legte seinen Waffengurt ab und hängte ihn an einen Wandhaken. Dann rieb er sich müde das Gesicht und starrte das Himmelbett an, das ihn zu verhöhnen schien. Im Zimmer war es kalt doch wenn er unter die dicken Decken kroch und die Bettvorhänge -zuzog, würde er nicht frieren.
    Aber es gab wesentlich angenehmere Methoden, um es im Bett gemütlich wärm zu haben ...
    »Verdammt!«, fluchte er laut. Der Wolf auf Isoldes Gemälde war ihrer blinden Zerstörungswut ebenso zum Opfer gefallen wie der Drache, doch die gelben Augen schimmerten sogar durch die Farbschicht mit der sie ihr Werk hastig überpinselt hatte. Nur kam es Rhys so vor, als wären diese Augen jetzt grau und beobachteten ihn spöttisch.
    Verdammtes Weibsbild!
    Er fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und stellte entsetzt fest dass seine Hände zitterten. Nur Isolde war schuld daran! So ging es einfach nicht weiter, sonst setzte er seinen bisherigen Erfolg aufs Spiel! Er durfte nicht wegen einer Frau seine Kaltblütigkeit verlieren, die ihm in unzähligen Kämpfen zum Sieg verholfen hatte.
    Als Junge hatte er das Kleinkind Isolde in den Armen gehalten und war sich sehr wichtig vorgekommen, weil Josselyn ihre geliebte Tochter seiner Obhut anvertraute. Als jugendlicher Rebell hatte er das Mädchen für kurze Zeit entführt in der vergeblichen Hoffnung, die Fitz Hughs erpressen zu können. Jetzt zehn Jahre später, war sie wieder seine Geisel - aber perverserweise kam er sich eher wie ihr Gefangener vor. Bei Tag kreisten seine Gedanken um sie, bei Nacht träumte. er von ihr. Und warum das alles?
    Weil er frustriert war!
    Und geil wie ein blutjunger Bursche, der erstmals die Sexualität entdeckt! Den halben Tag verbrachte er damit gegen seine Begierde anzukämpfen. Nur wenn er sich körperlich anstrengte -mit seinen Männern Schwertkämpfe übte oder an ihrer Seite arbeitete -, gab der Dämon in seinem Unterleib Ruhe. Doch die übrige Zeit fühlte er sich wie besessen. Und am allerschlimmsten war es hier, in diesem Zimmer, in dem er mit Isolde geschlafen hatte.
    Auch jetzt plagte ihn dieses rasende Verlangen. Verdammt, er wollte sie! Und sie wollte ihn genauso, das hatte er gespürt, als sie ihn geküsst und ihren weichen Körper an ihn geschmiegt hatte.
    Warum hatte er sich selbst und ihr den Genuss versagt? Nur aus törichtem Stolz!
    Rhys presste eine Hand auf sein schmerzhaft steifes Glied, wo der Dämon sich austobte, und verfluchte die Frau, die in diesem privaten Zweikampf, den sie ausfochten, irgendwie die Oberhand gewonnen hatte.
    Drei Tage und Nächte, in denen er wahre Todesqualen ausgestanden hatte! Nein, das musste endlich ein Ende nehmen! Mit großen

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