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Die Herrin von Sainte Claire

Die Herrin von Sainte Claire

Titel: Die Herrin von Sainte Claire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Carmichael
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Drache«, erwiderte er mit einem ekelhaften Grinsen. »Das wird noch mit Eurer Dame gefeiert, denke ich.«
    »Dann fang an zu denken, du Rüpel!«
    Alaine schnappte nach Luft, als die fünf Männer zugleich aufeinander lossprangen. Sie kannte Roriks Fertigkeit, zweifelte jedoch, ob er es gegen diese vier gewitzten Männer aufnehmen könnte.
    Erfand war der erste, der Roriks Stahl zu spüren bekam. Er gab einen kläglichen Laut von sich und sackte zu einem elenden Häufchen in sich zusammen, zuckte noch ein wenig und lag dann still. Als sich der Knäuel kämpfender Männer von der Leiche entfernte, starrte Alaine begierig auf das Schwert in der Hand des toten Mannes. Rasch erhob sie sich auf ihre steifen Knie und rutschte in die richtige Stellung, bis sie die Stricke um ihre Handgelenke auf die Schwertklinge legen konnte. In nur wenigen Augenblicken waren ihre Hände befreit, und bald gelang es ihr mit klammen Fingern die Fesseln um ihre Füße zu lösen. Wilde Freude packte ihr Herz, als sie das Schwert des Toten zu fassen bekam. Rorik würde in diesem Kampf Hilfe bekommen, ob er nun wollte oder nicht.
    Gilly lachte lauthals auf, als Alaine sich in den Kampf mengte, verstummte jedoch jäh beim blutroten Ritzer an seiner Wange, den ihm Alaines Schwertspitze versetzte. Mit stockendem Atem bemerkte Rorik, wie Gilly sich von der kämpfenden Gruppe entfernte, um Alaine in einen Zweikampf zu verwickeln. Doch war er vollauf mit Allan und Schmuddelbart beschäftigt. Er lenkte seine ganze Aufmerksamkeit auf seinen Angriff.
    Gillys Geschicklichkeit konnte sich nicht mit der Alaines messen. Doch ihre Kraft war durch die erlittenen Strapazen beeinträchtigt. Sie parierte nur langsam, und ihre Angriffe kamen ungeschickt. Es kostete sie große Anstrengung, nicht den Stand zu verlieren. Gillys Klinge ritzte eine oberflächliche Wunde auf ihren Schenkel. Der Schmerz gab ihr erneut Kraft. Ihre nächste Attacke zerschlug seine schwache Deckung. Als ihre Klinge in sein Herz stieß, hauchte er sein Leben mit einem erstaunten Ausdruck im Gesicht aus.
    Alan war in seine eigene Blutlache geschlittert, während Schmuddelbart weiter verbissen gegen Rorik um sein Leben kämpfte. Alaine sackte gegen einen Baumstamm und konnte durch Roriks kräftige, sichere Armschwünge erkennen, daß er keine Hilfe benötigte. Das schmerzhafte Pochen in ihrem Bein ließ sie zusammenzucken. Der Schnitt war doch tiefer gegangen, als sie vermutet hatte.
    Schmuddelbart war kein gleichberechtigter Gegner für Rorik, nun, da er alleine gegen den Ritter ankämpfen mußte. Er blutete aus etlichen Wunden. Der Todesstoß stand ihm bevor. Er ließ seine Klinge niederplumpsen, verschanzte sich in Panik hinter einen Baum, um dann mit letzter Kraft in den Wald zu rennen. Einen Augenblick lang zögerte Rorik, hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, den Kampf zu Ende zu führen, oder diesen Ort zu verlassen und seine Frau in Sicherheit zu bringen. Er vernahm nicht die Schritte des Mannes hinter sich.
    Doch Alaine tat es. Als Alan sich von dem blutdurchtränkten Boden hochrappelte, in der Hand das Messer umklammert, hatte er ihre Aufmerksamkeit erregt.
    Sie stieß einen warnenden Schrei aus und erhob zugleich das Schwert zum Schlag. Doch ihr erschöpfter Arm versagte ihr den Dienst. Sie verfehlte den Hieb. Statt dessen versetzte sie dem Schurken eine Streifwunde über seine Rippen, die nur knapp ihr Ziel verfehlte. Alaine schrie gellend auf und strauchelte. Seine Faust schlug auf ihre Wange, knapp bevor Roriks Schwert ihm das Herz durchbohrte.
     
    Alaine seufzte angestrengt im mühsamen Kampf, wieder das Bewußtsein zu erlangen.
    »Au!« Sie zuckte zusammen, als ihr Mann vorsichtig den langsam dunkler werdenden Fleck auf ihrer einen Gesichtshälfte untersuchte.
    »Ihr werdet es überleben.« Er lächelte und ging in die Hocke. Beim Versuch, die Augen auf sein Gesicht zu richten, verschwamm ihr der Blick. Sie kämpfte sich hoch, um zu sitzen. Roriks Arm stützte sie am Rücken. Bewegte sie ihr Bein, brannte es wie Feuer in ihrem Schenkel. Sie fühlte einen festen Verband um die Wunde.
    »Auu!« Sie hob ihr Gesicht und stöhnte.
    Rorik war unerbittlich. Seine Augen zwinkerten. »Vielleicht seid Ihr doch nicht so eine hervorragende Kämpferin mit dem Schwert, wie Ihr immer geglaubt habt, liebstes Weib. Durch Euren schwachen Hieb konnte der Schurke gegen Euch ausholen.«
    Alaine sah ihn keck an, obwohl die Schmerzen, die sie sich selbst damit zufügte, nicht den Aufwand

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