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Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz

Titel: Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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bei deinem Vater benötige. Ich habe diesen wunderbaren Traum, seine Augenlider aufzulösen, ohne seine Augen zu berühren«, sagte Blasphet. »Es funktioniert vielleicht nicht, aber was ist das Leben ohne einen Traum?«
    Shandrazel sagte nichts; er dachte über seine Möglichkeiten nach. Sein Schweigen drängte Blasphet zu weiteren Worten.
    »Diese Säure verschließt Wunden, so dass du mehrere Stunden leben kannst, wenn wir erst begonnen haben. Wer weiß das schon? Ich verbringe vielleicht Tage mit diesem Projekt. Wirst du noch leben, wenn wir dein Herz erreichen? Oh, diese Spannung!«
    Shandrazel entspannte seinen ganzen Körper. Er ließ zu, dass der Käfig vollkommen still wurde. Unglücklicherweise half das auch nicht weiter. Das Einzige, was geschah, war, dass er sich noch weniger bewegen konnte.
    Blasphet sah ihn enttäuscht an. »Dies ist der Punkt, an
dem du eigentlich schreien solltest: ›Du bist wahnsinnig!‹«, sagte er.
    »Hast du vor, die ganze Zeit so weiterzuquatschen?«, fragte Shandrazel. »Falls dem so ist, könntest du dann zuerst meine Ohren auflösen?«
    »Ich könnte dir entgegenkommen«, sagte Blasphet. »Jetzt aber muss ich mich verabschieden. Dein Vater hat heute Morgen irgendeine Angelegenheit ausgebrütet, die rasch näher rückt. Ich glaube, er will Bitterholz töten. Ich muss dabei sein. Es ist wichtig, dass ich ihn daran erinnere, wie flach und bedeutungslos seine Rache sein wird.«
    Blasphet hob eine Klaue in einer Geste des Abschieds, dann drehte er sich um und verschwand. Ein paar Augenblicke später hörte Shandrazel das Klappern von einem Schlüssel in der Tür, und dann erklangen Schritte, die schwächer wurden.
    Als er sicher sein konnte, dass sein Onkel gegangen war, fragte er: »Androkom?«
    Androkom öffnete die Augen und setzte sich auf. »Ich bin wach«, sagte er. »Ich wollte nicht, dass er das weiß.«
    »Habt Ihr bereits über einen Fluchtweg nachgedacht?«, fragte Shandrazel.
    »Nein. Ihr?«
    »Noch nicht«, sagte Shandrazel und versuchte den Kopf zu drehen. »Mein Blickfeld ist behindert. Sagt mir, was Ihr seht.«
    »Hauptsächlich Euch, den Teich und das Rad. Die Ketten, die mich binden, natürlich. Da sind zwei Paar Schellen, eines für meine Schwingen und eines für meine Beine. Sie laufen durch Eisenringe an der Wand. Sie sehen sehr
stabil aus. Es gibt ein paar Laternen auf der anderen Seite des Raums. Mein Schwanz ist frei, aber ich kann nichts Brauchbares berühren.«
    Um dies zu zeigen, zog er sich so weit von der Wand weg wie möglich und stieß seine Hüfte vor, so dass der Schwanz sich zwischen seine Beine schlängelte und sich einen Schritt über den Teich schob.
    »Könnt Ihr meinen Käfig mit Eurem Schwanz berühren? «, fragte Shandrazel. »Wenn wir ihn genug zum Schwanken bringen können, dass er an die Decke stößt, können wir vielleicht die Stäbe zerbrechen.«
    Androkom reckte und streckte sich, aber sein Schwanz verpasste den Käfig um einige Fuß.
    »Es spielt keine Rolle«, sagte Androkom. »Wenn wir die Stäbe zerbrechen, würdet Ihr nur in die Säure fallen. Da ist nicht genug Platz für Eure Flügel, um sich in die Luft zu erheben.«
    Shandrazel starrte in die ebenholzfarbene Säureflüssigkeit unter ihm. Der Gestank machte seine Nase feucht. Er rieb sich die Schnauze so gut wie möglich an dem kühlen, glatten Glas. Die Bewegung zupfte eine der zarten Federn an seiner Schnauze los. Sie trieb langsam nach unten. Vor der vollkommenen Schwärze des Teiches schien sie ewig zu fallen, in eine Leere hinunter, bis sie die Oberfläche berührte. Dann verschwand sie mit einem Zischen im Nichts.
     
    »Hier!«, sagte Jandra und hob die Blätter hoch über den Kopf. »Ich kann es nicht glauben! Nach all diesen Stunden! «

    Bitterholz lief zu ihr und riss ihr die Blätter aus der Hand. Auf dem obersten stand: »Eine Auflistung der Menschensklaven, die im Dorf Christtal ergriffen wurden.«
    Die erste Seite beinhaltete eine List der männlichen Kinder. Er erkannte die Namen wieder, aber einer fehlte. Was war mit Adam geschehen? Er drehte das Blatt um und sah eine Liste von Frauennamen, und neben jedem war das Schicksal verzeichnet. Die Witwe Tate: gestorben während der Übergabe. Die Frau seines Nachbarn, Dorla: verkauft an einen adligen Drachen von der Pferdeinsel. Dann Recanna! Ruth! Mary! Alle hatten ein »K« neben ihrem Namen stehen.
    »Was bedeutet das?«, fragte er und deutete auf das Zeichen.
    »Es bedeutet ›Küche‹«, sagte Jandra und sah

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